Werner Collier
Deutscher Mediziner Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Werner Adalbert Collier (* 14. April 1896 in Burg bei Magdeburg; † 1. September 1960 in Amsterdam) war ein deutsch-niederländischer Mediziner und Biologe mit den Spezialisierungen auf Bakteriologie, Virologie und Serologie[1]. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde er wegen seiner Ehe mit einer Halbjüdin dazu gedrängt, das Robert-Koch-Institut (RKI) zu verlassen.[2]
Collier war der Sohn des Studienrates Albert Collier und wuchs in Burg bei Magdeburg auf. Dort besuchte er das humanistische Gymnasium bis zum Abitur und studierte anschließend Biologie und Medizin an den Universitäten Greifswald, München und Paris Cité[1]. Im Jahr 1918 promovierte er mit der Arbeit Zur Kenntnis der Oxydasereaktion: (Morphologie und Wesen der Oxydasegranula) am anatomischen Institut der Universität Greifswald.
Nach seinem Medizinstudium arbeitete er eine Zeit lang am Georg-Speyer-Haus in Frankfurt am Main und zog 1925 nach Buenos Aires, wo er Malariastudien für die Venezolanische Regierung betrieb. In den Jahren 1926 und 1927 leitete er dort das parasitologische Labor, bevor er im Jahr 1928 er als wissenschaftlicher Hilfsarbeiter an das RKI wechselte[2].
Ab März 1933 bemühte sich Collier gezwungenermaßen erneut um eine Stellung im Ausland und schied 1935 aus dem RKI aus. Das Schicksal der Emigration teilte er mit den RKI-Mitarbeitern Hans Loewenthal, Werner Silberstein, Ulrich Friedemann, Walter Levinthal, Rochla Etinger-Tulczynska, Liesebet Lenneberg, Alfred Cohn und Ludwig Kleeberg.[3] Collier trat seine neue Stelle am „Instituut voor praeventive Geneeskunde“ im niederländischen Leiden an und wechselte 1937 an das Eijkman Instituut in Batavia auf Jakarta, dessen Leitung ihm übertragen wurde. In den Jahren 1941/42 arbeitete Collier in der Lyssa-Abteilung am Pasteur-Institut in Bandung auf Java. Bei der japanischen Besetzung Javas wurde er mit seiner Familie zunächst interniert und konnte erst 1944 seine Arbeit wieder fortsetzen[2].
Nachdem Collier inzwischen die niederländische Staatsbürgerschaft angenommen hatte, übernahm er in den 1950er Jahren die Leitung des bakteriologischen Labors in Paramaribo in der Republik Suriname, bevor er 1957 in der Abteilung „Tropische Hygiëne en Geographische Pathologie“ des Koninklijk Instituut voor de Tropen in Amsterdam angestellt wurde[2].
Collier war verheiratet mit Else Hanna Marie Knoller (geb. am 21. Dezember 1896) aus Berlin-Zehlendorf, mit der er zwei Töchter bekam.
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