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deutscher Autor und Dramaturg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Walter Thomas, Pseudonyme Hans Peter Dorn und W. Th. Andermann (* 17. Juli 1908 in Siegen; † 2. Juni 1970 in Bochum), war ein deutscher Dramaturg, Theaterdirektor und Autor, der durch War ich wirklich ein Hochstapler?, einen Fortsetzungsroman zu Thomas Manns Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull, bekannt wurde. Im Dritten Reich war Thomas Kulturfunktionär in Wien.
Walter Thomas besuchte in Siegen das Realgymnasium (heute: Gymnasium am Löhrtor) und begann danach eine Buchhändlerlehre. Anschließend war er bis 1931 als Buchhändler in Dortmund tätig und arbeitete danach als Theaterkritiker und Feuilletonredakteur der Westfälischen Landeszeitung. Von 1935 bis 1940 war Thomas unter der Direktion von Saladin Schmitt als Chefdramaturg, stellvertretender Intendant und Spielleiter in Stadttheater Bochum tätig.
Nach dem „Anschluss Österreichs“ war er ab 1938 Generalkulturreferent beim Reichsstatthalter Baldur von Schirach in Wien.[1] Im selben Jahr schrieb er die Abhandlung Vom Drama unserer Zeit, worin es unter anderem hieß: „Die Tragödie muss hart und unerbittlich sein. Ihre oberste Forderung an den Dichter heißt nicht Grausamkeit, aber inneres Unbeteiligtsein am tragischen Geschick. Mitleid ist in diesem Falle Schwäche, Sentimentalität, Talentlosigkeit“.[2] Von 1940 bis 1943 war er Leiter des Generalreferats für die Wiener Staatstheater; vom 1. Februar bis 19. April 1941 war er auch Direktor der Wiener Staatsoper[3]. 1942 wurde er Leiter der Kulturabteilung im Reichspropagandaamt Wien.[1] 1943/44 arbeitete er als stellvertretender Direktor und Spielleiter am Deutschen Theater in Berlin und am Theater in der Josefstadt in Wien.
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Thomas’ Vom Drama unserer Zeit in der Sowjetischen Besatzungszone auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[4]
1946/47 war er Generalsekretär der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft. 1948/49 kehrte er wiederum als Spielleiter und stellvertretender Intendant nach Bochum zurück, wurde dort aber wegen seiner Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus nach öffentlichen Protesten entlassen. Danach wurde Thomas Oberspielleiter am Landestheater Detmold und übernahm diese Funktion ab 1951 am Stadttheater in Bremen.
Teilnachlässe befinden sich an der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund und im Westfälischen Handschriftenarchiv.[3]
(Die von ihm verwendeten Pseudonyme jeweils in runden Klammern)
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