Walter Hase
deutscher Forstbeamter und Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Walter Hase (* 6. November 1905; † 9. Juni 2007 in Kiel) war ein deutscher Forstmann. Er ist vor allem als Forsthistoriker hervorgetreten und Autor zweier Standardwerke zur Wald- und Forstgeschichte Schleswig-Holsteins.
Walter Hase, der aus dem Erzgebirge stammte, legte sein Abitur in Leipzig ab. Es folgten Studienjahre in Tübingen, Leipzig und Tharandt, wo er sein forstwissenschaftliches Studium abschloss. Nach der Prüfung für den höheren Privat- und Gemeindeforstdienst 1933 fand er zunächst keine Anstellung. Die folgenden zwei Jahre der Arbeitslosigkeit nutzte er dazu, Studien zur Forstorganisation und Forstgeschichte in Sachsen zu verfassen.[1] Nachdem er im Jahr 1938 in den preußischen Staatsdienst übernommen worden war, führte ihn seine berufliche Laufbahn über Thüringen nach Schleswig-Holstein in die Segeberger Heide, von dort in das Regierungsforstamt in Schleswig und schließlich in das Landesforstamt in Kiel, wo Walter Hase im Forsteinrichtungsreferat tätig war und zum Forstmeister ernannt wurde.[1]
Auch in seiner „neuen“ schleswig-holsteinischen Heimat beschäftigte sich Hase mit forstgeschichtlichen Fragestellungen, was zu zahlreichen Veröffentlichungen führte. So stammen alle forstgeschichtlichen Abschnitte in den nach dem Krieg neu aufgestellten Forsteinrichtungswerken der Landesforstverwaltung von ihm.[2] In der Fachzeitschrift Forstarchiv erschienen von ihm unter anderem Abhandlungen über den Anbau von Eiche und Buche sowie von Nadelhölzern in Schleswig-Holstein. Umfangreichere Darstellungen waren die bereits 1953 vorgelegte Untersuchung Waldeigentum und Forstaufsicht in Schleswig-Holstein und die 1964 in der Schriftenreihe Mitteilungen des Deutschen Wetterdienstes erschienene Studie Die Buchenmast in Schleswig-Holstein und ihre Abhängigkeit von der Witterung.
Auch im Ruhestand setzte Forstmeister a. D. Hase seine Forschungen – die er selbst finanzierte – mit großem Elan fort. Dafür suchte er, der nicht Auto fuhr, Archive und Forstämter mit Bus, Bahn oder zu Fuß auf.[2] Die Früchte seiner jahrzehntelangen historischen Untersuchungen waren die umfangreichen Bücher Beitrag zur Geschichte der Forstverwaltung in Schleswig-Holstein (1981) und Wald- und Forstchronologie Schleswig-Holsteins seit der Nacheiszeit (1997), beides Standardwerke auf ihrem Gebiet.[1] Weitere Aufsätze zur Forstgeschichte veröffentlichte Hase in Fachzeitschriften und Heimatbüchern. Noch im hohen Alter von 95 Jahren legte er im Jahr 2001 drei kleinere Publikationen zu den Kieler Stadtforsten vor.
Nicht zuletzt in Anerkennung seiner forstgeschichtlichen Arbeiten verlieh ihm die Landesregierung 1981 die Schleswig-Holstein-Medaille.
Forstmeister a. D. Walter Hase starb am 9. Juni 2007 in Kiel.[2]
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