Waldhausen im Strudengau ist eine Marktgemeinde im Bezirk Perg im Unteren Mühlviertel in Oberösterreich mit 2860 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Das zuständige Bezirksgericht der seit 2003 zum Gerichtsbezirk Perg (zuvor zum ehemaligen Gerichtsbezirk Grein) zählenden Gemeinde befindet sich in Perg.
Marktgemeinde Waldhausen im Strudengau | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Politischer Bezirk: | Perg | |
Kfz-Kennzeichen: | PE | |
Fläche: | 46,85 km² | |
Koordinaten: | 48° 17′ N, 14° 57′ O | |
Höhe: | 470 m ü. A. | |
Einwohner: | 2.860 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 61 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 4391 | |
Vorwahl: | 07260 | |
Gemeindekennziffer: | 4 11 25 | |
NUTS-Region | AT313 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Markt 14 4391 Waldhausen im Strudengau | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Franz Gassner (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021) (25 Mitglieder) |
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Lage von Waldhausen im Strudengau im Bezirk Perg | ||
Blick vom Heimkehrerkreuz auf Waldhausen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Geografie
Waldhausen im Strudengau, die östlichste Gemeinde Oberösterreichs, an der Grenze zum niederösterreichischen Waldviertel, liegt auf 470 m Höhe im Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 11,9 km, von West nach Ost 8,3 km. Die Gesamtfläche beträgt rund 47 Quadratkilometer. Fast sechzig Prozent der Fläche sind bewaldet, rund ein Drittel wird landwirtschaftlich genutzt.[1] 1973 wurde der Sarmingbach oberhalb des Stiftes Waldhausen aufgestaut und der etwa 3,5 bis 4,5 Hektar große Badesee Waldhausen geschaffen.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasste bis 2020 folgende acht Ortschaften: Dendlreith, Dörfl, Ettenberg, Gloxwald, Handberg, Sattlgai, Schloßberg, Waldhausen im Strudengau. Seit 2020 besteht die Gemeinde nur noch aus einer Ortschaft.
Die Ortsteile bestehen jedoch weiterhin.
Die Gemeinde besteht aus der Katastralgemeinde Waldhausen.
Nachbargemeinden
Dimbach | Dorfstetten (NÖ, Bez. Melk) | |
Bad Kreuzen | Sankt Oswald (NÖ, Bez. Melk) | |
Sankt Nikola an der Donau | Nöchling (NÖ, Bez. Melk) |
Geschichte
Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich. Seit 1490 wird er dem Fürstentum Österreich ob der Enns zugerechnet.
Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt.
Seit 1918 gehört der Ort zum Bundesland Oberösterreich. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- ehemaliges Stift Waldhausen: 1147 errichtet, 1792 durch Leopold II. aufgehoben.
- Stiftskirche Waldhausen: 1647–1680 in frühbarockem Stil unter Baumeister Carlo Canevale erbaut, beeindruckender, mit Stuck und Fresken ausgestatteter, heller, durch Seitenfenster lichtdurchfluteter Kirchenraum; aus 1669 besteht ein 19 m hoher Hochaltar in Schwarz und Gold von dem Tischlermeister Paul Deniffl aus Passau. Die Kirche beherbergt die so genannten Waldhausener Mumien, die nicht öffentlich zugänglich sind.
- Burgruine Säbnich
- Oberösterreichische Landesausstellung: Die Landesausstellung 2002 fand unter dem Motto „feste feiern“ vom 1. Mai bis 3. November 2002 im Stift Waldhausen statt.
- Pfarrkirche Waldhausen im Strudengau
Regelmäßige Veranstaltungen
- Orgelkonzert Musik zur Weihnacht findet jährlich am 8. Dezember in der Stiftskirche Waldhausen statt.
- Waldhausener Advent: der Waldhausener Advent ist ein Adventmarkt, der jährlich zum 8. Dezember stattfindet (zuletzt vom 6.–8. Dez. 2019).[2]
- Seefestspiele Silva Waldhausen, selbsternannte kleinste Seefestspiele Österreichs (seit 2005).
- die Strudengauer Messe findet jährlich am Wochenende nach dem 15. August statt.[3]
- das „Lake on Fire“ Festival.[4]
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 138 land- und forstwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden rund die Hälfte im Haupt- und im Nebenerwerb geführt. Der größte Arbeitgeber im Produktionssektor ist die Bauwirtschaft mit über achtzig Beschäftigten. Im Dienstleistungssektor führen die öffentlichen und sozialen Dienste mit über 100 Erwerbstätigen vor dem Handel.[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 138 | 165 | 174 | 113 |
Produktion | 20 | 18 | 116 | 140 |
Dienstleistung | 78 | 62 | 294 | 310 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, Pendeln
In Waldhausen wohnen rund 1500 Erwerbstätige. Davon arbeitet ein Drittel in der Gemeinde, zwei Drittel pendeln aus. Etwas über hundert Menschen kommen aus der Umgebung zur Arbeit nach Waldhausen.
Verkehr
- Öffentlicher Verkehr: Von Waldhausen gibt es Busverbindungen zu den Bahnhöfen Grein-Bad Kreuzen und Amstetten.[8]
- Straße: An der Westgrenze der Gemeinde verläuft die Greiner Straße B119.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 25 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 1997 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP und 11 SPÖ.[9]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 10 SPÖ und 5 Sonstige.[10]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 9 SPÖ, 1 FPÖ und 3 Sonstige.[11]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 7 SPÖ und 3 FPÖ.[12]
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2021 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 15 ÖVP, 7 SPÖ und 3 FPÖ.[13]
Bürgermeister
Wappen
Offizielle Beschreibung des Gemeindewappens: In Schwarz auf grünem Dreiberg ein silbernes, kapellenartiges Haus mit zwei schwarz geöffneten Fenstern auf der Längsseite, und einer ebensolchen Rundbogenpforte und einem kleinen Fenster auf der Vorderseite, rot bedacht und auf den beiden Giebeln mit je einem goldenen Kreuz besteckt; rechts und links flankiert von je einem grünen Nadelbaum. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Rot.[16]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Konrad von Waldhausen (um 1320/1325–1369), Prediger des Spätmittelalters, Vorläufer der Hussiten
- Placidus Amon, eigentlich Franz Amon (1700–1759), Benediktiner und Philologe
- Leopold Hochgatterer (1899–1971), Steinarbeiter, Politiker und Abgeordneter zum Oberösterreichischen Landtag
- Pius Frank (* 1960), Künstler
- Nikolaus Prinz (* 1962), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat
- Josef Hader (* 1962), Kabarettist, Schauspieler und Autor
- Robert Holzer (* 1963), Sänger (Bass)
- Gerda Ridler (* 1963), Kunsthistorikerin und Kulturmanagerin
- Susanna Ridler (* 1968), Komponistin und Sängerin
Weblinks
- Eintrag zu Waldhausen im Strudengau im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Weitere Infos über die Gemeinde Waldhausen im Strudengau auf dem Geo-Infosystem des Bundeslandes Oberösterreich.
- Karte im Digitalen Oberösterreichischen Raum-Informations-System (DORIS)
- 41125 – Waldhausen im Strudengau. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Homepage der Marktgemeinde Waldhausen
- Touristinfo zu Waldhausen
- Plan der Antiquen zu Waldhausen (Sammlung Moll)
Einzelnachweise
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