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Spiel mit einem oder mehreren Spielwürfeln Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Würfelspiel ist ein Glücksspiel, das im Wesentlichen daraus besteht, dass mit einem oder mehreren Spielwürfeln ein bestimmtes Ergebnis erzielt werden muss. Bisweilen sind kombinatorische Fähigkeiten seitens des oder der Spieler erforderlich.
Viele Würfelspiele eignen sich als Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung. Am weitesten verbreitet sind sechsseitige Würfel, wobei auf jeder Seite der Zahlenwert in Form von Augen (engl. Pips) dargestellt ist. Es gibt weiterhin Würfel mit anderen Anzahlen von Seiten (4 bis 40 Seiten und mehr), die in erster Linie in Rollenspielen verwendet werden.
Platon schreibt die Erfindung des Würfelspiels dem ägyptischen Gott Thot zu. Laut dem Geschichtsschreiber Pausanias gilt der griechische Krieger Palamedes als Ideengeber. Herodot hingegen nennt die Lyder als Erfinder des Würfelspiels.[1]
Pokerwürfel entstanden um 1880 in den USA (es existiert ein Patent aus dem Jahre 1881). Pokerwürfel zeigen an den sechs Flächen die folgenden sechs Kartensymbole: Ass, König, Dame, Bube, Zehn und Neun. Das Ass liegt der Neun, der König der Zehn und die Dame dem Buben gegenüber.
Die drei grundlegend verschiedenen Formen des Würfelpoker sind
Weil beim Würfelspiel Gewinne erzielt werden können, versuchten in der Vergangenheit Betrüger mit gezinkten Würfeln zu spielen. Bei ordnungsgemäßen, sechsseitigen Würfeln wird jede Zahl mit der gleichen Wahrscheinlichkeit, nämlich 1/6 getroffen. Gezinkte Würfel enthalten kleine Einlagen aus Blei, damit z. B. ein Würfel bevorzugt eine Sechs zeigt, ist auf der Seite der Eins ein kleines Bleistück eingelassen.
Moderne Präzisionswürfel sind daher transparent, zumeist aus Celluloseacetat und werden mit der Toleranz von 1/1000 Zoll, also 0,025 mm, mittels Laser-Technik gefertigt.
Aber schon in der Antike wurden entsprechende Gegenmaßnahmen ergriffen: Um zu verhindern, dass ein Spieler gezinkte Würfel ins Spiel bringt, wurden die Würfel in einen kleinen Käfig eingeschlossen. Dies ist auch heute noch beim Casino-Spiel Sic Bo der Fall, Würfelboxen sind aber auch sehr praktisch für das Spiel unterwegs.
Bereits in der Antike bilden gezinkte Würfel nach Ineichen die frühsten Belege für ein stochastisches Verständnis,[7] auch wenn erst über tausend Jahre später die ersten quantitativen Erwägungen über Gewinnchancen von Glücksspielen folgten.
Häufig waren Würfel jedoch sehr einfach gefälscht, so gibt es antike Exemplare mit zwei Sechsen und fehlender Eins – da man nie die beiden gegenüberliegenden Seiten zugleich sehen kann, bleibt dieser Betrug leicht unentdeckt.
Als didaktisches Material, das im Stochastikunterricht empirische Versuche ermöglicht, wurden Spielquader mit ungleich langen Kanten vorgeschlagen, sogenannte Riemer-Würfel oder auch Riemer-Quader.[8][9][10] Dem gleichen Zweck dienen auch Lego-Steine.[11]
Abgesehen vom Craps – bei diesem Spiel ist es üblich, mit der Hand zu würfeln, allerdings müssen sie gegen eine Wand geworfen werden und zurückspringen – ist es ein ungeschriebenes Gesetz, dass die Würfel in einem Würfelbecher geschüttelt werden sollen. Die etwas aufwändigeren Würfelbecher besitzen innen sogenannte Lippen, damit die Würfel beim Herausrollen in jedem Fall springen.
Ein anderes Hilfsmittel zur Sicherstellung, dass die Würfel zufällig fallen und nicht von Hand kunstfertig gelegt werden, ist die römische turricula,[12] der Würfelturm.
Juliane Werding hatte 1986 eine Chartplatzierung mit dem Lied Das Würfelspiel.
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