Vulpes

Gattung der Familie Hunde (Canidae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Vulpes

Vulpes ist eine Gattung aus der Familie der Hunde, der die meisten, aber nicht alle der als Füchse bezeichneten Tiere angehören.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Vulpes

Ein Rotfuchs (Vulpes vulpes schrencki, Kita kitsune) von Hokkaidō, der nördlichsten Hauptinsel Japans.

Systematik
Überordnung: Laurasiatheria
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Unterordnung: Hundeartige (Caniformia)
Familie: Hunde (Canidae)
Tribus: Echte Füchse (Vulpini)
Gattung: Vulpes
Wissenschaftlicher Name
Vulpes
Frisch, 1775[1]
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Merkmale

Die Tiere dieser Gattung sind charakterisiert durch einen schlanken Körper mit kurzen Beinen, eine zugespitzte Schnauze, große, spitze Ohren sowie einen langen, buschigen Schwanz, der bei manchen Arten so lang wie der Körper sein kann. Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 35 bis 90 Zentimetern, wozu noch ein 18 bis 55 Zentimeter langer Schwanz kommt, und ein Gewicht von 1 bis 14 Kilogramm. Das Fell kann je nach Art weiß, gelb, rötlich oder grau gefärbt sein, → siehe Rotfuchsfell.

Vorkommen

Das natürliche Verbreitungsgebiet der Gattung Vulpes umfasst Eurasien, Afrika und Nordamerika; der Rotfuchs wurde vom Menschen auch in Australien eingeführt.

Systematik

Zusammenfassung
Kontext

Äußere Systematik

Phylogenetische Systematik der Hunde[2]
  Hunde  
  Graufuchs-Klade  

 Graufuchs (Urocyon cinereoargenteus)


   

 Insel-Graufuchs (Urocyon littoralis)



   
  Rotfuchs-Klade  


 Vulpes


   

 Marderhund (Nyctereutes procyonoides)



   

 Löffelhund (Otocyon megalotis)



   

 Südamerika-Klade (Atelocynus, Cerdocyon, Lycalopex, Chrysocyon, Speothos)


   

 Wolfs-Klade (Canis, Cuon, Lycaon)





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In einer Systematik der Hunde von Lindblad-Toh et al. 2005, die auf molekulargenetischen Untersuchungen gründete, wurde die Gattung Vulpes als Schwestertaxon dem Marderhund (Nyctereutes procyonoides) gegenübergestellt. Verglichen wurden dabei ca. 15 Kilobasen an Exon- und Intron-Sequenzen.[2] Als Schwesterart dieser beiden Gattungen wurde der Löffelhund (Otocyon megalotis) identifiziert.[2] Gemeinsam wurden diese drei Gattungen als Rotfuchs-Klade zusammengefasst. Diese entspricht Teilen der ursprünglich als Echte Füchse (Vulpini) zusammengefassten Gruppe, bei der jedoch der Marderhund nicht enthalten war und die zusätzlich die Graufüchse (Urocyon) enthielt, die nun als basale Schwestergruppe aller Hunde betrachtet werden.[2]

Innere Systematik

Vulpes ist eine eigenständige Gattung innerhalb der Hunde (Canidae), die 1775 von Johann Leonhard Frisch in seinem Werk „Das Natur-System der Vierfüssigen Thiere“ mit dem Rotfuchs (Vulpes vulpes) als Typusart beschrieben und gegenüber der Gattung Canis abgegrenzt wurde.[3]

Zur Gattung Vulpes zählen 12 rezente Arten:

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Zwei Fenneks im Zoo von Tokio.

Hinzu kommen etwa eben so viele Arten, die anhand von Fossilien beschrieben und ausgestorben sind. Dabei handelt es sich um die folgenden Arten:

  • Vulpes alopecoides
  • Vulpes beihaiensis
  • Vulpes chikushanensis
  • Vulpes galauticus
  • Vulpes hassini[4]
  • Vulpes kernensis
  • Vulpes mathisoni[5]
  • Vulpes pattisoni
  • Vulpes praecorsac
  • Vulpes praeglacialis
  • Vulpes pulcher
  • Vulpes qiuzhudingi[6]
  • Vulpes riffautae[7]
  • Vulpes skinneri[8]
  • Vulpes stenognathus
Phylogenetische Systematik der Gattung Vulpes[9]
  Vulpes  


 Kapfuchs (V. chama)


   

 Bengalfuchs (V. bengalensis)


   

 Blassfuchs (V. pallida)


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 Afghanfuchs (V. cana)


   

 Fennek (V. zerda)



   


 Kitfuchs (V. macrotis)


   

 Polarfuchs (V. lagopus)



   


 Steppenfuchs (V. corsac)


   

 Tibetfuchs (V. ferrilata)



   

 Rotfuchs (V. vulpes)


   

 Rüppellfuchs (V. rueppelli)







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Der Polarfuchs wird in neueren Systematiken in die Gattung Vulpes statt einer monotypischen Gattung Alopex eingeordnet, was sich mit den Befunden von DNA-Untersuchungen deckt, die ihn als Schwesterart des Swiftfuchses einordnen. Aufgrund seiner geringen Größe und den anderen morphologischen Besonderheiten des Fenneks stellten viele Autoren diese Art in eine eigene Gattung Fennecus. Dem widersprachen ab den 1990er Jahren viele Taxonomen und auch DNA-Studien, die den Fennek innerhalb der Gattung Vulpes verorteten. Der Fennek wird seitdem von allen taxonomischen Autoritäten als Vulpes zerda geführt. Der Fennek repräsentiert einen eher basalen Vertreter der Gattung Vulpes, seine Schwesterart ist der Afghanfuchs (Vulpes cana).[9]

Belege

Literatur

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