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Volkspolizei-Bereitschaften (Struktur)

Überblick über die Organisationsstruktur der Volkspolizei-Bereitschaften Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Volkspolizei-Bereitschaften (Struktur)
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Eine Volkspolizei-Bereitschaft (kurz: VPB), auch VP-Bereitschaft, war Teil der Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern.[1] Im Ministerium des Innern (MdI) der DDR unterstanden sie dem Stellvertreter des Ministers Bereitschaften/Kampfgruppen. Innerhalb der Bewaffneten Organe der DDR gehörten sie zum territorialen Bereich der Landesverteidigung der DDR. Oft kommt es zu Verwechselungen mit den VP-Bereitschaften der Kasernierten Volkspolizei, der militärischen Vorläuferorganisation der Landstreitkräfte der Nationalen Volksarmee.

Schnelle Fakten VP-Bereitschaft— III —, Aktiv ...
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Die Struktur einer Volkspolizei-Bereitschaft ab ca. den 1970er Jahren wird im nachfolgenden Teil beschrieben.Anmerkung

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Führungsorgan 1

Es bestand aus dem Kommandeur (vergleichbar OF-5), seinen Stellvertretern (Stv. OF-4) und den (Fach-)Offizieren (OF-3):

  • Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef (mit nachgeordnetem Stab)
  • Stellvertreter des Kommandeurs für Politische Arbeit (mit nachgeordnetem Politorgan)
  • Stellvertreter des Kommandeurs für Versorgung (mit nachgeordnetem Versorgungsdienst)
  • Stellvertreter des Kommandeurs für Ausbildung
  • Offizier für Kader (ihm unterstellt der Unterführer für Auffüllung und ab 1985 bei VP-Bereitschaften mit Unterführerausbildung ihm unterstellt der Unterführer für Org/Auffüllung)
  • Offizier Planung
  • Offizier Finanzen
Selbstständige
  • Parteisekretär (SED)
  • FDJ-Sekretär (FDJ)
  • Bis zu zwei für die jeweilige VPB zuständige Abwehroffiziere des MfS. Diesen waren sowohl der Kommandeur als auch die Stellvertreter nicht weisungsberechtigt, sie waren jedoch zumeist in speziell gesicherten Räumlichkeiten im Stabsbereich untergebracht.
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Politorgan

Stellvertreter des Kommandeurs für Politische Arbeit

  • Offizier für Propaganda (Stellvertreter)
  • Offizier für kulturelle Massenarbeit
  • Bibliothekar
  • Wiedergabetechniker (zugleich Kraftfahrer des Lautsprecherkraftwagens)

Stab

Stellvertreter des Kommandeurs und Stabschef

Weitere Informationen Funktion während der Ständigen Einsatzbereitschaft 2, Funktion ab Erhöhte Einsatzbereitschaft (EE) ...

Ein alarmierter Bereitschaftszug (1:3:24=28) hatte die Kaserne innerhalb von 10 Minuten, vollständig bewaffnet und ausgestattet mit Munition, verlassen zu haben.

Versorgungsdienste

Stellvertreter des Kommandeurs für Versorgung

Offizier Organisation/Einsatz(Stellvertreter)
Offizier Quartiernutzung/Versorgung Intendantur
Feldscher (Garnison: zusätzlich Truppenarzt) Med.-punkt mit Sankra
Offizier Kraftfahrzeugwesen Werkstatt, Tanklager, Ersatzteillager
Offizier für BewaffnungWaffenwerkstatt, Feuerwerker
Offizier für VerpflegungKüche, Einkauf
Offizier für Bekleidung/Ausrüstung B/A-Kammer
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Einheiten

Zusammenfassung
Kontext
1. Kompanie Schützenkompanie auf Mannschaftstransportwagen (MTW)
2. Kompanie
3. Kompanie Mechanisierte Kompanie auf Schützenpanzerwagen PSH (Herkunft Ungarn)
4. Kompanie Artilleriekompanie Panzer- u. Luftabwehr, Granatwerfer
5. Kompanie Stabskompanie Einsatzunterstützung, Versorgung, Aufklärungszug

Als Mannschaftstransportwagen wurden 2 × Robur LO 1800A, später Robur LO 2002A oder 1 × IFA W50 L/A, W 50 LA/A oder W 50 LA/A-1 genutzt, innerhalb der Kompanien meistens typenrein.

Schützenkompanie

Kompaniechefpersönliches Kfz UAZ-469
Stv. KC für polit. Arbeit
Innendienstleiter (Spieß),
mit Kompanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 Lkw IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 2 Kräder
Zugführer 1. Zug je drei Gruppen (0:1:8),bis 1973 0:1:9 =10 auf MTW
einschl. sMG-Trupp mit 7,62-mm PK bis 1985, danach automatischer 30-mm-Granatwerfer AGS-17 Plamja
Zugführer 2. Zug je drei Gruppen (0:1:8), auf MTW
Zugführer 3. Zug je drei Gruppen (0:1:8), auf MTW

Eine nichtstrukturmäßige Aufklärungsgruppe wurde nur im 3. Zug der 1. Kompanie vorgehalten.

Bewaffnung und Ausrüstung

im Kampfeinsatz: Felddienstanzug mit dunkelgrünen Schulterstücken, Stahlhelm, Maschinenpistole K, je Gruppe ein leichtes MG K, je Gruppe eine Panzerbüchse RPG-7, Zugführer und Schütze 1 RPG-7, hier als Zusatzbewaffnung, 9-mm-Pistole Makarow, weiterhin Truppenschutzmaske, Schutzumhang, ab 1975 Schutzbekleidungsanzug zweiteilig (SBA-2),Feldspaten und Sturmgepäck Teil 1 mit aufgeschnallter Zeltplane (Kochgeschirr, Eiserne Ration, Wasch- und Rasierzeug, Pullover). Das Teil 2, mit aufgeschnallter Decke (Polizeiuniform, Unterwäsche lang), wurde auf besonderen Befehl mitgeführt.im Ordnungs- und Sicherungseinsatz: Polizeiuniform, Pistole Makarow 9 mm, Schlagstock, Handfessel, Führungskette, MPi K als Abschussgerät für Reizwurfkörper.

zusätzlich: Doppelglas, je Zug 1 Funkgerät R-108 mit Leistungsverstärker UM-2, je Gruppe 1 UKW-Funkgerät R-126 bzw. UFT-721, später UFT-771, im Zug Leuchtpistole, später ersetzt durch Handleuchtzeichen, 1 Nachtsichtgerät NSPU für Nutzung auf lMG.

Mechanisierte Kompanie

Kompaniechef 10 SPW PSH mit einem 14,5-mm-sMG Wladimirow KPWT und einem 7,62-mm-sMG Kalaschnikow PKT
bis 1975: 9 SPW BTR-152 und 1 SPW BTR-40
Stv. KC für polit. Arbeit
Innendienstleiter,
Kompanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 Lkw IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 1 Krad
1. Zug
(2:3:21 =27) 4
je drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug
2. Zugje drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug
3. Zugje drei Gruppen (0:1:7)
je Gruppe ein SPW PSH, sowie ein MTW pro Zug

Artilleriekompanie

KompaniechefUAZ-469
Stv. KC für polit. Arbeit
Innendienstleiter,
Kompanie-Trupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch und Fourier
2 Lkw IFA W-50 für Munition und Verpflegung, Anhänger für Munition, Feldküche, Trinkwasser im Wassertransportanhänger (WTA-1000), 1 Krad
1. Zug
Granatwerfer-Zug
4 × 82-mm-Granatwerfer M43 verlastet auf Lkw Robur LO 2002A
Stärke je Bedienung 1:3 plus Kraftfahrer
2. Zug
Flak-Zug
2 × 23-mm-Flak ZU-23-2 gezogen mit Lkw Robur LO 2002A
Stärke je Bedienung 1:4 + Kraftfahrer
3. Zug
Panzerabwehr-Zug
4 × Schwere Panzerbüchse SPG-9 verlastet auf Robur LO 2002A,
Stärke 1:4 + Kraftfahrer
4. Zug
Panzerabwehr-Zug
4 × SPG-9 und 1 × 7,62-mm-sMG PKS auf UAS-469B Speziallaffette

Der 4. Zug der 4. Kompanie wurde beginnend ab Oktober 1978 in festgelegten Bereitschaften aufgestellt[2] und bis November 1982 abgeschlossen.[3]

Stabskompanie

Kompaniechef(Stabskommandant)
Stv. KC für polit. Arbeit (StPAKC)
Innendienstleiter,
Kompanietrupp
Schreiber, Waffenwart, Schirrmeister/Fahrlehrer, Funktruppführer, Kp.-Sanitäter, Koch, Fourier und Kraftfahrer /Kammerbulle

Lkw W 50 LA/A und Feldküche

1. ZF Aufklärungszug
1. Allgemeine Aufklärungsgruppe
2. Gruppe Kernstrahlungs- u. chem. Aufklärung
3. Regulierungsgruppe
4. Regulierungsgruppe
3 SPW PSH, Dragunow-Scharfschützengewehr
PSH mit Ausrüstung zur Kern- u. chemische Aufklärung, z. B. automat. Kampfstoffanzeiger
Kräder MZ ES 250, später TS 250 A, ETZ 250 A
wie 3. Gruppe
2. Zug
Nachrichtenzug
1. Funkgruppe
2. Fernmeldegruppe
.
PSH K-2 mit erweiterter Funkausrüstung R-1125, UAZ-469B Funkstelle R-1125
Nachrichtenzentrale (Draht), Robur LO 2002 Fernmeldebaufahrzeug
3. Zug
Pionierzug
1. GF Minenlegegruppe
2. GF
3. GF
.
Minenleger MLG-60M, gezogen vom SPW BTR-152
Wasseraufbereitung, Motortrenn- u. -kettensägen
Sturm- und Schlauchboote
4. Zug
Transportzug
drei Gruppen, Lkw W-50 verschiedene Varianten, Robur LO 2002 A, UAZ-469B, Werkstattwagen, Straßentankwagen IFA G5, Kanistertankwagen auf W 50 LA/A, Wasserwerfer IFA G5 und Star "Hydromil"
5. Zug – Technischer Pionierzug in ausgewählten VP-Bereitschaften 3
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Literatur

  • Wolfram Kempe, Die Rolle und Aufgaben der Einheiten der VP-Bereitschaften im System der sozialistischen Landesverteidigung der DDR, Vorlesung, Dresden 12. Juni 1980, VD X/82/8
  • Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium des Innern, Dienstvorschrift Nr. 59/79 des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei über den Innendienst -Innendienstvorschrift-, Berlin 1979
  • Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium des Innern, Dienstpflichten von Angehörigen der Volkspolizei-Bereitschaften und Kompanien der Transportpolizei, Berlin 1979
  • Ministerrat der Deutschen Demokratischen Republik, Ministerium des Innern, Ergänzung von Dienstpflichten für Angehörige der Volkspolizei-Bereitschaften mit Ausbildungskompanien für Unterführerschüler, Berlin 1985
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Fußnoten

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