Voio (Gemeinde)
Gemeinde in Griechenland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde in Griechenland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Voio (griechisch Βόιο (n. sg.)) ist eine Gemeinde in der griechischen Region Westmakedonien. Ihren Namen hat sie vom westlich aufragenden Bergmassiv des Voio im Pindos-Gebirge. Verwaltungssitz ist die Kleinstadt Siatista (5490 Ew.), weitere größere Siedlungen sind Neapoli (2285 Ew.), Galatini (1795 Ew.), Tsotyli (1545 Ew.) und Eratyra (1097 Ew.). Von den noch 68 bewohnten Siedlungen weisen nur weitere neun noch eine Einwohnerzahl über 200 auf.
Gemeinde Voio Δήμος Βοΐου (Βόιο) | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Staat: | Griechenland | |
Region: | Westmakedonien | |
Regionalbezirk: | Kozani | |
Geographische Koordinaten: | 40° 19′ N, 21° 23′ O | |
Fläche: | 1.007,714 km² | |
Einwohner: | 18.386 (2011[1]) | |
Bevölkerungsdichte: | 18,2 Ew./km² | |
Sitz: | Siatista | |
LAU-1-Code-Nr.: | 1402 | |
Gemeindebezirke: | 5 Gemeindebezirke | |
Lokale Selbstverwaltung: | Stadtbezirke 56 Ortsgemeinschaften | 3|
Website: | dimosvoiou.gr | |
Lage in der Region Westmakedonien | ||
Die Dörfer und Siedlungen von Voio wurden im späten Osmanischen Reich im Kaza Nasliç vom heutigen Neapoli (damals griechisch Anaselitsa Ανασελίτσα oder Liapsisti Λιαψίστι) zusammen verwaltet, dem im Königreich Griechenland nach 1913 die um einige Dörfer verkleinerte Provinz Anaselitsa, ab 1926 Provinz Voio, als Verwaltungseinheit folgte. Von 1997 bis 2010 bildeten die Dörfer mit Abschaffung der Provinz fünf Gemeinden; sie wurden 2011 zur Gemeinde Voio fusioniert.
Das Gemeindegebiet bedeckt den südöstlichen Teil des namensgebenden Bergmassivs Voio, dessen höchster Gipfel (1805 m) auf der Grenze zwischen den Nachbargemeinden Nestorio (westlich) und Argos Orestiko (nördlich) liegt. Der mittelgebirgsähnliche Voio, dessen Gipfel am Westrand der Gemeinde noch 1760 m erreichen, gehört zu den am dichtesten bewaldeten Gebieten Griechenlands, ist dünn besiedelt und Lebensraum selten gewordener Raubtierarten wie Wölfen, Bären und Wildkatzen. Die ebenfalls bewaldete Hochebene des Megala Ondria (Mεγάλα Όντρια, bis 1589 m) im Nordosten der Gemeinde bei Zoni ist durch steile Felsabhänge zum umgebenden Gelände nahezu unberührt. Der Osthang des Voio-Massivs fällt etwa 20 Kilometer nach Osten zum Tal des Aliakmonas ab, der die Gemeinde in Nord-Süd-Richtung durchquert und dem zahlreiche Bäche aus dem Voio zufließen.
Östlich des Aliakmonas erheben sich zwei Bergmassive, die das Gemeindegebiet nach Osten zu den Gemeinden Eordea und Kozani abschirmen: nördlich der Siniatsiko oder Askio (mit 2111 m höchster Punkt in der Gemeinde), südlich davon der Vourinos mit dem Drisinikos (1866 m) an der Grenze zur südlichen Nachbargemeinde Grevena. Der Aliakmonas verlässt das Gebiet Voios auf etwa 500 m Seehöhe im äußersten Südosten am Westhang des Vourinos.[2]
Auch vor den Balkankriegen und dem Bevölkerungsaustausch zwischen Griechenland und der Türkei nach 1923 lebte im Gebiet Voios eine griechischsprachige Mehrheit. Ein beträchtlicher Teil der Griechen war jedoch muslimisch; diese Bewohner wurden nach dem Vertrag von Lausanne in die Türkei umgesiedelt. Die slawischsprachigen Dörfer gehörten dem Patriarchat von Konstantinopel an, waren also griechisch-orthodox, ebenso die Aromunen (vorwiegend in Sisani und Pipelište, dem heutigen Namata). In Anaselitsa und Tsotyli gab es Minderheiten der Roma.[3]
Die Bevölkerung der Provinz Anaselitsa nach dem Bevölkerungsaustausch dokumentiert die griechische Volkszählung von 1928, die auch Geburtsort und Muttersprache der Einwohner erfasste. Nach dieser lebten 34.652 Menschen in der Provinz, von denen 29.919 in Griechenland und 4733 außerhalb Griechenlands (davon 1883 in Kleinasien, 2177 am Schwarzen Meer sowie 410 im nichtgriechischen Thrakien und Konstantinopel) geboren waren. Die wesentlichen Muttersprachen waren Griechisch (33.334 Personen) und Türkisch (917), ferner „Makedonoslawisch“ (257) und Koutzovlachisch (113).[4]
Siatista liegt unweit der griechischen A 2, die die wichtigste westöstliche Straßenverbindung Nordgriechenlands ist und das Gemeindegebiet im Süden passiert. Von ihr zweigt die A 29 ab, die von Siatista nördlich nach Kastoria führt. Parallel zu ihr verläuft die ältere Nationalstraße 15; westöstlich durch das Gemeindegebiet verläuft außerdem die Nationalstraße 20, die das Gemeindegebiet westlich mit Ioannina jenseits des Pindos verbindet. Die nahe gelegenen Gemeinden Argos Orestiko und Kozani verfügen über kleine Flughäfen mit geringem Verkehrsaufkommen, ein Eisenbahnanschluss besteht nicht.
Die 59 bis 1997 eigenständigen Gemeinden bilden heute Stadtbezirke (Ez. gr. dimotiki kinotita, für Orte über 2.000 Einwohner) oder Ortsgemeinschaften (Ez. topiki kinotita), die eigene Ortsvertretungen wählen.[5] Die Einwohnerzahlen stammen aus dem Ergebnis der Volkszählung 2011.[1]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.