Der Gedichtband „La Voce e le Mani, Progetto per una poesia inumana“ markiert 1985 den Beginn von Santoros künstlerischer Laufbahn. Es ist dies die bis heute andauernde Beschäftigung mit dem Medium Sprache. 1993 erschien das Fotobuch „Portraits, Nudes, Clouds“, worin sich Porträtaufnahmen von Paul Bowles, Philip Glass, Jenny Holzer und Robert Wilson finden, Vertreter ganz unterschiedlicher Kunstrichtungen. 1997 legte er mit „Imagine. You are landing“ ein Künstlerbuch vor, welches die Hinwendung zur Konzeptkunst bedeutet. Das Buch beinhaltet eine Sammlung von Luftfahrkarten von sich, Freunden und Unbekannten. Im Zentrum steht die Auseinandersetzung mit der Erinnerung und der Vergänglichkeit.
Zentral in Santoros Werk bilden Textarbeiten, er nennt sie „Time-based text works“, deren Entstehungsprozess sich über mehrere Tage, Wochen oder Monate hinzieht. Hierbei werden Lese- und Hörfrüchte isoliert und entkontextualisiert, in Grossbuchstaben auf Papier übertragen und mit Bleistift oder Farbkugelschreiber jeden Tag aufs Neue nachgezeichnet.
Ulrike Gross umriss Santoros Arbeitsweise folgendermaßen: Santoro „löst Wörter, Sätze oder kurze Texte aus ihren ursprünglichen Zusammenhängen, isoliert oder fragmentiert sie und schafft neue Verknüpfungen.“[2] Hierbei werden, wie der Künstler in einem Gespräch gegenüber Élisabeth Lebovici äußerte, keine inneren Widersprüche[3] angestrebt, sondern, indem die Wörter oder Sätze in einen anderen Kontext gestellt werden, sollen sie neue, unerwartete Lesarten ermöglichen.
Billboard (Concorde, Reversed), 2000, Digital C-Print. Sammlung Annette und Peter Nobel, Zürich
Untitled (Perceptible Erosion), 2005–2006, Neon-Installation. Aussenfassade des Centre d'arts plastiques contemporains de Bordeaux, Bordeaux
It's All In Your Mind/C'est tout dans ma tête, Galerie Yvon Lambert, Project Room, Paris, 2003
2004 – „Die schönsten Schweizer Bücher 2003“, Bundesamt für Kultur, Bern[5]
2001 – Swiss Art Award, Bundesamt für Kultur, Bern
D(a)edalus, My father's horse, taken from the mill a tourné en round autour d'une statue de..., hrsg. von Daniel Kurjakovic, Mit Beiträgen von Rebecca Geldard, Daniel Kurjakovic, Vittorio Santoro, Dijon: Les presses du réel, 2012.
Press Art. Sammlung Annette und Peter Nobel, Kunstmuseum St. Gallen, 30. Januar–20. Juni 2010 [u. a.], hrsg. von Christoph Doswald, Mit Beiträgen von Jürg Acklin [et al.], Bern: Stämpfli, 2010, ISBN 978-3-7272-1134-8
Conflicting Tales: Subjectivity. Quadrilogy, Part 1, Burger Collection, Berlin, 5. September–13. Dezember 2009, hrsg. von Daniel Kurjakovic, Zürich: JRP Ringier, 2009, ISBN 978-3-03764-070-8
Shifting Identities – (Schweizer) Kunst heute, Kunsthaus Zürich, 6. Juni–31. August 2008 [u. a.], hrsg. von Mirjam Varadinis, Zürich: JRP Ringier, 2008, ISBN 978-3-905829-71-6
Vittorio Santoro. Everything’s Not Lost, Kunstmuseum Thun, 5. Februar–19. März 2006, hrsg. von Daniel Kurjakovic, Frankfurt a. M.: Revolver, 2006, ISBN 3-86588-231-5
Vittorio Santoro. It’s all in your mind / C’est tout dans ma tête. Paris, Galerie Yvon Lambert, Project Room, 2003, hrsg. von Sebastian Lohse, Zürich: Memory/Cage Editions, 2003. (Künstlerbuch/artist book) ISBN 3-907053-29-X
Vittorio Santoro: Imagine. You are Landing, Zürich: Memory/Cage Editions, 1997. (Künstlerbuch/artist book) ISBN 3-907053-17-6
Vittorio Santoro: Portraits, Nudes, Clouds, Text und Interview von Paul Bowles, Essays von Paul Groot und Daniel Kurjakovic, Zürich: Memory/Cage Editions, 1993, ISBN 3-9520497-0-0
Nicolas Fourgeaud: Vittorio Santoro. La lenteur de l’esprit. In: art21, Winter 2009/2010, S. 1–9. , PDF (Mementodes Originals vom 22. Januar 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vittoriosantoro.info
Ulrike Groos: Zwischen „nur“ Sehen und „schon“ Lesen. Sprache als bildliches Medium. In: Vittorio Santoro. Everything’s Not Lost, Kunstmuseum Thun, 5. Februar–19. März 2006, hrsg. von Daniel Kurjakovic, Frankfurt a. M.: Revolver, 2006, S. 56
A few words about words, Interview von Elisabeth Lebovici mit Vittorio Santoro vom Dezember 2006, [S. 4]. (PDF (Mementodes Originals vom 29. Mai 2016 im Internet Archive)Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.vittoriosantoro.info)