Villefagnan
französische Gemeinde im Département Charente Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Villefagnan (okzitanisch: gleichlautend) ist ein Ort und eine Gemeinde mit 993 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im westfranzösischen Département Charente in der Region Nouvelle-Aquitaine. Die Gemeinde besteht aus mehreren Weilern (hameaux) und Einzelgehöften.
Villefagnan | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Nouvelle-Aquitaine | |
Département (Nr.) | Charente (16) | |
Arrondissement | Confolens | |
Kanton | Charente-Nord | |
Gemeindeverband | Val de Charente | |
Koordinaten | 46° 1′ N, 0° 5′ O | |
Höhe | 88–158 m | |
Fläche | 23,65 km² | |
Einwohner | 993 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 42 Einw./km² | |
Postleitzahl | 16240 | |
INSEE-Code | 16409 | |
Villefagnan – Logis des Tours |
Der Ort Villefagnan liegt in einer Höhe von etwa 120 m ü. d. M. im Norden der alten Kulturlandschaft des Angoumois in geringer Entfernung zum Département Deux-Sèvres. Der Ort ist ca. 51 km (Fahrtstrecke) in nördlicher Richtung von der Stadt Angoulême entfernt; bis nach Poitiers sind es ca. 77 km in nordöstlicher Richtung. Das Gemeindegebiet liegt in der Ebene von Villefagnan, einem Vogelschutzgebiet des Projekts Natura 2000. Der Fluss Bief durchquert das Gemeindegebiet.
Jahr | 1800 | 1851 | 1901 | 1954 | 1999 | 2016 |
Einwohner | 1615 | 1550 | 1404 | 1017 | 1022 | 1009 |
Der kontinuierliche Bevölkerungsrückgang im 20. Jahrhundert ist im Wesentlichen auf die Folgen der Reblauskrise im Weinbau und die zunehmende Mechanisierung der Landwirtschaft zurückzuführen.
Der Ort und seine Umgebung waren jahrhundertelang landwirtschaftlich geprägt; die meisten Menschen lebten als Selbstversorger von den Erträgen ihrer Felder und Gärten; auf den eher kargen und steinigen Böden wurde in größerem Umfang Viehzucht betrieben. Im Ort selbst ließen sich auch Handwerker und Kleinhändler nieder. Im ausgehenden Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurde der Weinbau vorangetrieben, der jedoch – nach der Reblauskrise im ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert – heutzutage keine Bedeutung mehr hat.[1] Seit den 1960er Jahren spielt der Tourismus in Form der Vermietung von Ferienwohnungen (gîtes) eine nicht unbedeutende Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde.
In der Antike gehörte die Region zum Siedlungsgebiet der keltischen Piktonen, die von Caesar im Verlauf des Gallischen Krieges unterworfen wurden. Gallorömische Funde (Ziegel etc.) belegen eine dauerhafte Besiedlung in dieser Zeit.
Die erste namentliche Erwähnung (Villa Fagna) stammt aus dem Jahr 855. Bis zur Französischen Revolution gehörte die Kirche des Ortes zum Bistum Poitiers; die Bischöfe besaßen hier das Château Lesvescault, von dem noch das Tor des Mauerrings erhalten ist. Im 17. Jahrhundert geriet Villefagnan unter den Einfluss des Protestantismus. Zu den weltweit bekannten „Söhnen der Stadt“ gehört der 1892 hier geborene Tenor Georges Jouatte, der von 1934 bis 1946 am Pariser Opernhaus wirkte.
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