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Verkehrsclub Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Verkehrsclub Deutschland e. V. (VCD) ist ein gemeinnütziger[2][3][4] eingetragener Verein und Verkehrsclub, der sich für eine Verkehrswende im Sinne einer sozial- und umweltverträglichen Mobilität aller Verkehrsteilnehmer einsetzt.
Verkehrsclub Deutschland (VCD) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 19. Juli 1986 |
Sitz | Berlin |
Zweck | Verkehrsclub mit ökologischem Schwerpunkt |
Vorsitz | Kerstin Haarmann, Matthias Kurzeck (seit 02.10.2022)[1] |
Umsatz | 4.216.583 Euro (2022) |
Beschäftigte | 50 (2021) |
Mitglieder | 52.446 (2022) |
Website | www.vcd.org |
Im Juni 1986 wurde der Verkehrsclub Deutschland als Reaktion auf die Verkehrspolitik der damaligen von CDU/CSU und FDP gebildeten Bundesregierung und als ökologischer Kontrapunkt zu den Automobilclubs, wie dem ADAC, von Mitgliedern verschiedener Umweltverbände und -initiativen ins Leben gerufen. Die offizielle Gründung erfolgte am 19. Juli 1986. Der VCD versteht sich als verbraucherorientierter Umweltverband, der sich für nachhaltige Mobilität einsetzt und die Interessen aller ökologisch orientierten Verkehrsteilnehmer (neben Autofahrern also auch Fahrradfahrer, Fußgänger, Bahn- und ÖPNV-Nutzer) vertritt.[5]
Der VCD-Bundesverband erfüllt die Voraussetzungen für Gemeinnützigkeit und ist somit ein gemeinnütziger, eingetragener Verein:
Zu den Zielen des VCD gehören sichere Fuß- und Radwege, gesunde Luft, mehr Lebensqualität in den Städten und eine umweltschonende und bezahlbare Mobilität. Um diese zu erreichen, hat der VCD Kernforderungen an die Politik formuliert, um die Weichen für die Verkehrswende zu stellen: weg vom Auto, hin zu mehr Fuß-, Rad-, Bus- und Bahnverkehr, weg von fossilen Treibstoffen, hin zum CO2-freien Verkehr.
Die 6 Kernforderungen des VCD lauten:[6]
Der Verein untergliedert sich in zwölf Landesverbände: Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Brandenburg sowie die zusammengesetzten Verbände Elbe-Saale (Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen), Nord (Hamburg und Schleswig-Holstein) und Nordost (Berlin und Mecklenburg-Vorpommern). Außerdem existieren – allerdings nicht flächendeckend – etwa 160 Regional-, Kreis- und Ortsverbände.
VCD-Mitglieder können hier aktiv mitarbeiten. Sie entsenden zudem Delegierte auf die jährlich stattfindende Bundesdelegiertenversammlung, die den Bundesvorstand wählt, die langfristigen Ziele festlegt und über die Finanzen des Verbandes wacht.
Der Länderrat mit Vertretern, die aus den Landesverbänden entsandt werden, berät den Bundesvorstand.
Der Bundesvorstand des VCD setzt die politischen Schwerpunkte des Vereins, legt die verbandspolitischen Ziele fest und repräsentiert den VCD nach außen. Die Mitglieder des Bundesvorstands (zwei Bundesvorsitzende, zwei bis vier Stellvertreter) werden alle zwei Jahre von der Bundesdelegiertenversammlung gewählt. 2020 wurde erstmals eine Doppelspitze gewählt. Die zwei Bundesvorsitzenden sollen möglichst unterschiedlichen Geschlechts sein.
Der Bundesvorstand lässt sich von den Mitgliedern des von ihm berufenen Wissenschaftlichen Beirats beraten. Der wissenschaftliche Beirat setzt sich zusammen aus Expertinnen und Experten wissenschaftlicher und universitärer Einrichtungen, Planungsbüros und Politik. Er hat derzeit (Stand 2022) 20 Mitglieder.[7]
Die Umsetzung der Verbandsbeschlüsse sowie das operative Tagesgeschäft obliegen der Bundesgeschäftsstelle des VCD in Berlin.
Der VCD ist Unterzeichner der Initiative Transparente Zivilgesellschaft und Mitglied des Deutschen Naturschutzrings.[8][9]
Vorsitzende des VCD sind die Juristin und Unternehmerin Kerstin Haarmann und der Unternehmensberater Matthias Kurzeck (BPV Consult GmbH). Haarmann war von 2009 bis 2011 Bundesgeschäftsführerin des VCD und ist seit 2014 geschäftsführende Gesellschafterin der cum ratione gGmbH, Paderborn (Vertrieb von Umwelttechnik und fairen Textilien, sowie Beratungsdienstleistungen). Sie ist Mitglied von Bündnis 90/Die Grünen.[25]
Kurzeck ist seit 2016 ehrenamtlich auch im Vorstand der Allianz pro Schiene e. V.[26]
Der VCD e. V. fungiert als Herausgeber[27] des von der fairkehr Verlags GmbH gedruckten VCD-Mitgliedermagazins fairkehr.[28] Die fairkehr erscheint seit September 1987 und informiert schwerpunktmäßig über aktuelle Umwelt- und Verkehrspolitik, Mobilität und nachhaltigen Tourismus. Ein breiter Service- und Meinungsteil ergänzt das Angebot. Aktuell erscheinen fünf Ausgaben pro Jahr.
Von 2004 bis 2009 war der VCD Träger der vom Verbraucherschutzministerium initiierten und finanzierten Schlichtungsstelle Mobilität, die abgelöst wurde von der Mitarbeit in der Schlichtungsstelle für den Öffentlichen Personenverkehr.[29] Die Schlichtungsstelle vermittelt in Streitfällen zwischen Kunden und Unternehmen des öffentlichen Fernverkehrs (Bahn, Bus, Flugzeug, Fähre – keine Pauschalreisen), wenn die Parteien im ersten Schritt keine Einigung erzielen.
Da der VCD e. V. als gemeinnützige Organisation selbst keine Versicherungsprodukte anbieten kann, gibt es die VCD Umwelt & Verkehr Service GmbH. In enger Zusammenarbeit mit dem VCD e. V. schließt diese u. a. Kfz-Schutzbriefe mit den VCD-Mitgliedern ab und bietet weitere Versicherungsleistungen an.[30] Eine Tochtergesellschaft der GmbH mit Gewinnabführungsvertrag an diese ist die fairkehr Verlags GmbH,[31] wo u. a. die Mitgliederzeitschrift des VCD gedruckt wird.
Der VCD ist Mitglied in der Klima-Allianz Deutschland,[32] einem Zusammenschluss aus Entwicklungsorganisationen, Vertretern der beiden großen christlichen Kirchen, Umweltverbänden und anderen Gruppen (z. B. attac oder Deutscher Alpenverein). Die Klima-Allianz versteht sich als breites gesellschaftspolitisches Bündnis, das für mehr und entschlossenere Klimapolitik eintritt und entsprechende Denkanstöße liefern will. Unter anderem setzt sie sich für den Ausbau regenerativer Energien, für Tempolimits auf Autobahnen und eine Flugticketabgabe ein.
Der VCD Landesverband Baden-Württemberg ist Partner im Aktionsbündnis gegen das Projekt Stuttgart21. Mit dem Konzept Kopfbahnhof 21[33] hat das Aktionsbündnis ein Alternativkonzept zum Projekt der Deutschen Bahn AG vorgestellt. Der stellvertretende Landesvorsitzende Klaus Arnoldi nahm an den Schlichtungsgesprächen um Stuttgart21 teil.
Die Allianz pro Schiene[34] ist ein im Jahr 2000 gegründetes breites Bündnis aus der bahnnahen Wirtschaft (Bahn- und Bauindustrie, Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU), Banken und Versicherungen), Umwelt- und Fahrgastverbänden, Verkehrs- und Automobilclubs, Gewerkschaften und Bahnfreunden, das sich als „Gegengewicht zur Betonpolitik der mächtigen Straßenlobby“[35] sieht. Ziel ist, den Anteil der Schiene im Personen- und Güterverkehr wieder deutlich zu erhöhen. Der VCD ist Gründungsmitglied, und sein Vorstandsvorsitzender wirkt im Vorstand der Allianz pro Schiene mit.
Partnerorganisationen des VCD arbeiten in der Schweiz (Verkehrs-Club der Schweiz – VCS) und in Österreich (Verkehrsclub Österreich – VCÖ). Zwischen diesen Verbänden bestehen Kontakte und Kooperationen.
Transport and Environment (T&E)[36] ist die Dachorganisation von 36 nichtstaatlichen europäischen Organisationen aus dem nachhaltigen Verkehrsbereich (z. B. VCD). Sie besteht seit 1989, nimmt Einfluss auf EU-Entscheidungen und bündelt die nationalen Aktivitäten seiner Mitglieder auf europäischer Ebene.
Der VCD ist zudem Mitglied im Europäischen Fahrgastverband (European Passengers’ Federation – EPF).
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