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Vereinigte Bühnen Wien (kurz: VBW) ist ein Wiener Theaterbetrieb. Als Tochterunternehmen der Wien Holding[3][4] führt es die Spielstätten Theater an der Wien, Raimundtheater (Markenname: Raimund Theater) und Ronacher und produziert Musicals.
Vereinigte Bühnen Wien | |
---|---|
Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1987 |
Sitz | Wien |
Leitung |
|
Mitarbeiterzahl | 750 (2023)[2] |
Website | www.vbw.at |
Die Vereinigten Bühnen Wien wurden 1987 gegründet, um den Betrieb der stadteigenen Theater zu bündeln. Peter Weck, Intendant des Theater an der Wien, wurde Generalintendant des zu der Zeit größten Theaterverbundes der Stadt Wien. Wecks deutschsprachige Produktion von Cats hatte ab 1983 im für Wien neuen Dauerbetrieb eines Musicals Zuschauerrekorde aufgestellt. Mit einem subventionierten Musiktheaterproduzenten, der drei Spielstätten betreibt, festigte Wien seine neugefundene Position als Hauptstadt des Musiktheaters.
Die Produktion deutschsprachiger Versionen englischer „Mega-Musicals“ stellte sich jedoch für das öffentlich subventionierte Repertoiretheater als Herausforderung heraus. Die Kapazität der historischen Spielstätten war zu begrenzt für einen kommerziellen Gewinn, die Kasseneinnahmen reichten nicht aus – vor allem, da die Tantiemen an die Rechteinhaber hoch waren. Kritik der Presse und der stadtpolitischen Opposition führten zu einer Änderung der Ausrichtung.
Seit 1990 produzieren die VBW daher komplette Eigenproduktionen im Musicalbereich, die auf keiner fremdsprachigen Vorlage basieren. In diesen spielen oftmals Figuren der österreichischen Geschichte eine Hauptrolle – beispielsweise in Freudiana (1990) Sigmund Freud, in Elisabeth (1992) die gleichnamige Kaiserin. So bieten die VBW bekannte touristische Attraktionen als Anhaltspunkt.[5]
Das Theater an der Wien wurde im Jänner 2006 als neues Stagione-Opernhaus der Stadt Wien eröffnet. Seit der Saison 2012/13 wird auch die Wiener Kammeroper vom Theater an der Wien bespielt.
Alle Musicals der VBW in alphabetischer Reihenfolge in den drei Theatern der VBW, dem Theater an der Wien (TAW), dem Raimund Theater (RT) und dem Ronacher (RON):
Unter dem Titel Ronacher Mobile zeigten die VBW Komödien wie Die Weberischen oder Die Habsburgischen (beide im Museumsquartier) und Konzerte wie Jesus Christ Superstar und die Leonard Bernstein Gala im Raimund Theater während der Funktionssanierung des Ronachers.
Produktionen, die bei den Vereinigten Bühnen Wien ihre Weltpremiere hatten:
Die Vereinigten Bühnen Wien sind laut eigenen Angaben der einzige Musicalproduzent im deutschsprachigen Raum, der hauseigene Produktionen in alle Welt exportiert. So hätten bereits rund 28 Millionen Menschen in 23 Ländern und 18 Sprachen eine VBW-Eigenproduktion gesehen, was jährlich rund 1,4 Millionen Besucher weltweit entspräche.
Sobald eine Eigenproduktion in Wien erfolgreich ist, koproduziert die VBW in der Regel lizenzierte Ablegerproduktionen in ganz Europa und Ostasien, was mitunter zu Variationen innerhalb eines bestimmten Musicals führt. Die VBW ist dafür bekannt, weltweit erfolgreich zu sein, ohne am Broadway oder West End Erfolg zu haben.[5]
Der Besuch der alten Dame, ein Musical von Christian Struppeck, Wolfgang Hofer, Moritz Schneider und Michael Reed gespielt in:
Don Camillo & Peppone, ein Musical von Michael Kunze & Dario Farina, gespielt in:
Elisabeth, das erste Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay, gespielt in:
I am from Austria, ein Musical von Titus Hoffmann & Christian Struppeck mit den Hits von Rainhard Fendrich, gespielt in:
Mozart!, ein Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay, gespielt in:
Rebecca, ein Musical von Michael Kunze & Sylvester Levay, gespielt in:
Rudolf – Affaire Mayerling, ein Musical von Frank Wildhorn, gespielt in:
Tanz der Vampire ein Musical von Michael Kunze & Jim Steinman, gespielt in:
Besucher im Theater an der Wien, Raimund Theater, Ronacher und International:
Jahr | Wien | International | Gesamt | TV + Online |
---|---|---|---|---|
2020 | ca. 111.879 2 | 272.340 | 384.019 | rund 2.500.000 |
2019 | ca. 504.617 1 | 971.069 | 1.475.686 | |
2018 | ca. 625.655 | 976.511 | 1.602.166 | |
2017 | ca. 498.700 | 1.475.896 | 1.974.596 | |
2016 | ca. 513.000 | 1.210.000 | 1.723.000 | |
2015 | ca. 568.000 | 762.000 | 1.330.000 | |
2014 | ca. 572.000 | 810.020 | 1.382.020 |
Nachdem Mitarbeiter „wegen prekärer Beschäftigungsverhältnisse“ vor Gericht gezogen waren, zahlten die Vereinigten Bühnen Wien im Jahr 2016 Gehälter in Höhe von 385.000 Euro an 55 Mitarbeiter nach.[9] Im Zeitraum zwischen 2009 und 2012 zahlten die Vereinigten Bühnen Wien leitenden Angestellten Prämien in Höhe von 660.000 Euro aus, ohne dass dafür im Gegenzug klar messbare Zielvereinbarungen festgelegt wurden, wie der Wiener Stadtrechnungshof 2013 in einem Kontrollbericht kritisierte.[10] Die Prämien wurden als „unangemessen hoch“ kritisiert, die Kriterien, welche zur Prämienausschüttung führten, als „unambitioniert“, „nicht genau quantifiziert“ und die „Dokumentationen der erreichten Ziele“ als „nicht immer leicht nachvollziehbar“.[10]
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