Verband der Privaten Hochschulen
Verein in Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Der Verband der Privaten Hochschulen e. V. (VPH) ist ein deutscher Interessenverband, der die Interessen der privaten Hochschulen in Deutschland vertritt und sich für die Förderung und Weiterentwicklung der privaten Hochschulbildung einsetzt. Der Verband fungiert als Sprachrohr und Plattform für den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedshochschulen sowie als Vertreter gegenüber politischen Entscheidungsträgern, Ministerien und anderen Bildungsinstitutionen.
Verband der Privaten Hochschulen (VPH) | |
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Rechtsform | eingetragener Verein |
Gründung | 2004 |
Sitz | Berlin |
Zweck | Interessenverband privater Hochschulen |
Vorsitz | Ottmar Schneck |
Website | private-hochschulen.net |
Der Verband der Privaten Hochschulen wurde im Jahr 2004 von 16 Privaten Hochschulen gegründet, um die gemeinsamen Interessen und Anliegen der privaten Hochschulen in Deutschland zu fördern und ihre Belange in der Bildungslandschaft des Landes zu stärken. Die Gründung des Verbandes erfolgte vor dem Hintergrund einer wachsenden Bedeutung und Akzeptanz privater Hochschulen als Alternative zum staatlichen Hochschulsystem.
Die Studierendenzahl an privaten Hochschulen hat sich zwischen dem Wintersemester 2011/2012 und 2021/2022 von 125.000 auf 343.000 fast verdreifacht. Gleichzeitig hat die Gesamtzahl der Studierenden in diesem Zeitraum nur um rund ein Viertel zugenommen, sodass sich der Anteil der Studierenden an den Privaten Hochschulen an allen Studierenden von 5,3 % auf 11,6 % mehr als verdoppelt hat.[1]
Der Verband der Privaten Hochschulen verfolgt folgende Aufgaben und Ziele:
Der Verband der Privaten Hochschulen e. V. hat eine Mitgliederschaft, die private Hochschulen unterschiedlicher Fachrichtungen und Größen umfasst.[3] Die Mitgliedschaft steht staatlich anerkannten privaten Hochschulen offen, die die Qualitätskriterien des Verbandes erfüllen und sich zu den Zielen und Werten des Verbandes bekennen. Ein weiteres Kriterium ist, dass die Hochschulen überwiegend privat finanziert werden. Die Mitgliedshochschulen profitieren von den Dienstleistungen und Aktivitäten des Verbandes, darunter politische Lobbyarbeit, Informationsaustausch, Beratung und Unterstützung in verschiedenen Bereichen.
Der Verband der Privaten Hochschulen wird von einem gewählten Vorstand geleitet, der die strategischen Entscheidungen trifft und die Interessen der Mitgliedshochschulen vertritt. Der Vorstand wird regelmäßig von der Mitgliederversammlung gewählt, bei der alle stimmberechtigten Mitgliedshochschulen ein Mitspracherecht haben. Darüber hinaus kann der Verband Arbeitsgruppen und Ausschüsse einsetzen, um spezifische Themen und Herausforderungen zu bearbeiten.
Der VPH untergliedert sich geografisch in Landesgruppen (Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg/ Bremen, Hessen/ Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen) und fachlich in Ausschüsse (Akkreditierung, Fernstudium, Forschung, Promotionsberechtigte Hochschulen) sowie Arbeitsgruppen (Internationales, Künstliche Intelligenz).
Weitere Arbeitsgruppen werden temporär zu aktuellen Fragestellungen eingerichtet.
Die hauptamtliche Geschäftsstelle in Berlin unterstützt den Vorstand und alle VPH-Gremien bei deren ehrenamtlichen Aktivitäten.
Der Verband der Privaten Hochschulen arbeitet mit verschiedenen Institutionen und Organisationen zusammen, um die Interessen der privaten Hochschulen zu fördern. Dazu gehören Partnerschaften mit anderen Bildungsverbänden, politischen Gremien, Unternehmen und internationalen Organisationen. Durch solche Kooperationen strebt der Verband eine breitere Anerkennung und Unterstützung des privaten Hochschulwesens an. Dazu gehören z. B. der Akkreditierungsrat, der Stifterverband, der Bundesverband Hochschulkommunikation sowie der Verein zur Förderung des Deutschen und Internationalen Wissenschaftsrechts e. V.
Er setzt sich auch für die internationale Vernetzung und Zusammenarbeit der privaten Hochschulen ein und ist Mitglied in der European Union of Private Higher Education (EUPHE), dem europäischen Netzwerk der nichtstaatlichen Hochschuleinrichtungen. Darüber hinaus bestehen Kooperationen mit dem Verband Deutscher Privatschulverbände e. V. (VDP) und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw).
Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts war das deutsche Hochschulsystem hauptsächlich durch staatliche Universitäten und Fachhochschulen geprägt. Private Hochschulen waren selten und spielten eine geringe Rolle. In den 1990er Jahren begann eine Liberalisierung der Hochschullandschaft, die es privaten Institutionen ermöglichte, Hochschulabschlüsse anzubieten. Diese Liberalisierung war Teil einer breiteren Reform des deutschen Bildungssystems, die auf eine größere Vielfalt und Flexibilität abzielte.
Seit Beginn des 21. Jahrhunderts ist die Anzahl der privaten Hochschulen in Deutschland stetig gewachsen. Es gibt 115 private Institutionen[4], die Studiengänge in verschiedenen Fachbereichen anbieten.
Die private Hochschulbildung in Deutschland wird auch durch das Hochschulrahmengesetz geregelt, das die Mindestanforderungen für die Akkreditierung und den Betrieb von Hochschulen festlegt. Private Hochschulen müssen bestimmte Qualitätskriterien erfüllen, die durch regelmäßige Akkreditierungsverfahren überprüft werden. Weiterhin sind sie dazu verpflichtet, ihre Studiengänge regelmäßig akkreditieren zu lassen, um staatlich anerkannt zu werden. Dies stellt sicher, dass die Abschlüsse der privaten Hochschulen den gleichen Standards entsprechen wie die der staatlichen Hochschulen.
Viele private Hochschulen haben eine internationale Ausrichtung und ziehen Studierende aus der ganzen Welt an. Sie bieten englischsprachige Studiengänge, Austauschprogramme mit ausländischen Partnerhochschulen und internationale Netzwerke. Dadurch tragen sie zur Internationalisierung der deutschen Hochschulbildung bei und erhöhen die Attraktivität Deutschlands als Studienort für internationale Studierende. Private Hochschulen zeichnen sich oft durch ihre Flexibilität, Innovationsfreude und Praxisorientierung aus. Sie bieten Studiengänge in verschiedenen Fachrichtungen an, darunter Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwissenschaften, Kunst und Design, Sozialwissenschaften, Gesundheitswissenschaften.
Im Vergleich zu staatlichen Hochschulen haben Private Hochschulen oft kleinere Studiengruppen, eine intensivere Betreuung der Studierenden und eine stärkere Orientierung an den Bedürfnissen der Wirtschaft und des Arbeitsmarktes. Sie haben oft auch die Freiheit, eigene Schwerpunkte zu setzen und innovative Lehr- und Lernmethoden zu entwickeln.[5] Somit reagieren Private Hochschulen oft schneller auf Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt und entwickeln Studiengänge, die den Anforderungen der Wirtschaft und Industrie entsprechen. Durch die enge Zusammenarbeit mit Unternehmen und die Integration von Praktika und Praxisprojekten in ihre Curricula können sie die Beschäftigungsfähigkeit der Absolventen verbessern und den Übergang in den Arbeitsmarkt erleichtern.[6]
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