Vera C. Rubin Observatory
Spiegelteleskop in Chile Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Vera C. Rubin Observatory, ursprünglich Large Synoptic Survey Telescope (LSST), ist ein im Bau befindliches Spiegelteleskop mit großem Sichtbereich, welches den zugänglichen Himmel komplett in drei Nächten fotografieren kann. Der Baubeginn war im Jahr 2011, die endgültige Inbetriebnahme ist für frühestens März 2025 geplant.[1]
Standort des Teleskops wird der 2682 Meter hohe El-Peñón-Gipfel des Cerro Pachón im nördlichen Chile sein. In Nachbarschaft befinden sich das Gemini-South-Teleskop, das SOAR-Teleskop und die CTIO-Teleskope.[2] Das Rubin Observatory unterscheidet sich von anderen Teleskopen dieser Größe durch seinen sehr großen Bildwinkel mit einem Durchmesser von 3,5°. Im Vergleich dazu haben Mond und Sonne von der Erde aus betrachtet einen Durchmesser von ungefähr 0,5°.
Der Direktor des Rubin Observatory ist Anthony Tyson.[3] Betreiber ist die LSST Corporation, eine US-amerikanische Non-Profit-Organisation mit Sitz in Tucson, Arizona. Die Finanzierung erfolgt durch verschiedene US-amerikanische Institutionen wie die National Science Foundation und das Department of Energy.[4]
Am 6. Januar 2020 erfolgte die Umbenennung des Large Synoptic Survey Telescope (LSST) in NSF Vera C. Rubin Observatory, oder kurz Rubin Observatory, zu Ehren der 2016 verstorbenen US-amerikanischen Astronomin Vera Rubin.[5][6]
Um den weiten Bildwinkel zu erreichen, besteht das Teleskop aus drei Spiegeln. Der Primärspiegel hat einen Durchmesser von 8,4 Meter und ist aus einem Stück gefertigt; in ihm ist auch der Tertiärspiegel mit einem Durchmesser von 5,0 m integriert, der von dem Primärspiegel ringförmig umgeben ist. Darüber befindet sich der Sekundärspiegel mit einem Durchmesser von 3,4 Meter.
Das aus 189 einzelnen CCD-Sensoren (mit je 16 Megapixeln) zusammengesetzte Sensorfeld ist 64 Zentimeter breit und umfasst 3,2 Milliarden Pixel.[7] Davor sitzt ein dreilinsiger Korrektor. Die größte Linse hat einen Durchmesser von 1,55 Meter.[8] In den Korrektor können verschiedene Farbfilter eingesetzt werden, um bestimmte Spektren zu untersuchen. Die Kamera nimmt Bilder im Bereich vom Nahen Ultraviolett bis zum Nahen Infrarot mit Wellenlängen im Bereich von 0,3 bis 1 Mikrometern auf.[9]
Das mit der Kamera erfasste etwa kreisförmige Bildfeld ist ungefähr zehn Quadratgrad (Durchmesser 3,5 Grad) groß und hat damit eine Auflösung von 0,2 Bogensekunden.[10] Sie ist die größte je geplante Digitalkamera, mit einem Gewicht von rund 2,8 Tonnen, 3 Meter Länge und 1,6 Meter Durchmesser. Es wird ein Datenaufkommen von bis zu 30 Terabyte pro Nacht und jährlich etwa 6000 TB erwartet. Nur mithilfe von automatischer Datenverarbeitung kann diese Datenmenge effektiv ausgewertet werden.
Untersuchungsziele sind vor allem:
Es wird erwartet, dass das Rubin Observatory ca. 10 Milliarden Sterne und 10 Milliarden Galaxien detektiert. Eine Auswahl der Aufnahmen soll von Google als eine sich aktualisierende Sternkarte veröffentlicht werden.[11]
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