Vele di Scampia
Komplex mehrerer Gebäude des sozialen Wohnungsbaus in der italienischen Stadt Neapel Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Vele di Scampia (deutsch „Segel von Scampia“) sind ein Wohnkomplex in Neapel und eines der bedeutendsten Projekte des sozialen Wohnungsbaus in Italien.
In Scampia, einem nördlichen Stadtteil von Neapel, wurden die sieben Gebäude nach Plänen des Architekten Franz Di Salvo zwischen 1962 und 1975 errichtet. Die charakteristische Form der Türme erinnert an Segel (vele), daher die Bezeichnung. In ihrer Konzeption waren die Gebäude maßgeblich durch die Unité d’Habitation des Schweizer Architekten Le Corbusier beeinflusst. In den Bauten sollte eine Vielzahl von Funktionen vorhanden sein, die den Bewohnern ein Leben als Wohngemeinschaft ermöglichen sollten.
In der Folgezeit verkamen die Gebäude in dem als Problemviertel und Drogenumschlagplatz verrufenen Viertel. Die in einem äußerst schlechten Zustand befindlichen Gebäude waren aber immer noch bewohnt. Erst Ende der 1990er Jahre begann man, die Bewohner teilweise umzusiedeln, und zwischen 1997 und 2003 wurden die ersten drei Vele, die Gebäude F, G und H, abgerissen. Im Juni 2019 beschloss der Stadtrat den Abriss weiterer drei Gebäude. Von den ursprünglich sieben Gebäuden soll nur das Gebäude B (Vela Celeste) stehen bleiben und saniert werden. Ab 2023 sollte das sanierte Gebäude von der öffentlichen Verwaltung der Metropolitanstadt Neapel genutzt werden.[1]
Im Februar 2020 begann mit dem Abriss des Gebäudes A, auch bekannt als Vela Verde („grünes Segel“), die nächste Abrissphase. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten bereits 800 Familien aus den Vele neue Sozialwohnungen bezogen.[2]
Am 22. Juli 2024 kamen beim Einsturz einer im dritten Obergeschoss befindlichen Übergangsbrücke zwischen zwei Gebäudeteilen in dem weiterhin bewohnten Bau B Vela Celeste zwei Personen ums Leben. 13 weitere, darunter 7 Kinder im Alter bis 8 Jahre, wurden teilweise schwer verletzt. Das Gebäude wurde geräumt und seine 800 Bewohner in Notunterkünfte eingewiesen; 300 von ihnen konnten am Folgetag zurückkehren.[3][4][5]
Szenen des Spielfilms Gomorrha – Reise in das Reich der Camorra und der Fernsehserie Gomorrha wurden vor und in den Gebäuden gedreht.
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