Valle de Punilla
Nationalpark in Argentinien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Das Valle de Punilla ist ein Tal in den östlichen Sierras de Córdoba im zentralen Argentinien (Provinz Córdoba). Es erstreckt sich über rund 100 Kilometer in Nord-Süd-Richtung und ist eines der Haupt-Fremdenverkehrszentren des Landes (ca. 2,5 Millionen Besucher im Jahr).
Den Namen Punilla gaben die von Peru kommenden Spanier dem Tal vermutlich, da die im Westen gelegenen Hochebenen, die sogenannten Pampas Serranas, sie an die in den Zentralanden liegende Hochfläche der Puna erinnerten. Eine andere Deutung leitet den Namen von einem Buschgewächs ab, das den Namen punilla trägt und im Tal häufig vorkommt.
Das Tal liegt zwischen den beiden Bergketten der Sierra Grande im Westen und der Sierra Chica im Osten, dabei ist der Aufstieg zur niedrigeren Sierra Chica deutlich abrupter als der langsam ansteigende Westhang mit seinen zahlreichen Seitentälern. Bedeutendste Erhebung ist der 1.949 Meter hohe Uritorco im nördlichen Teil des Tals, das Tal selbst steigt in der Höhe von Los Cocos bis auf 1.300 Meter Höhe an.
Im Süden des Tales befindet sich der Stausee San Roque, der nach Osten hin vom Río Suquía entwässert wird, der Trinkwasserquelle der Stadt Córdoba. Die wichtigsten Zuflüsse des Sees sind der Río San Antonio im Süden und der Río Cosquín sowie der Río Pintos im Norden.
Die Gegend wird vom Buschwald des Monte bedeckt, der allerdings zum größten Teil heute in Kulturlandschaft umgewandelt wurde. Die einheimische Tierwelt wurde ebenfalls durch den Menschen stark dezimiert, es blieben hauptsächlich Kleintiere (Gürteltiere, Hasen) und Reptilien (Yarará-Schlange).
Das Klima ist subtropisch und mäßig trocken, die Niederschläge fallen fast ausschließlich im Sommerhalbjahr. Im Winter ist ab und zu etwas Schneefall möglich, aber eine geschlossene Schneedecke trifft man nur sehr selten an. Die Sommer sind warm und die Winter mild. Besonders im Norden sind lange Dürreperioden möglich, die oft zu Waldbränden führen, vor allem im extrem trockenen Winter.
Das Tal ist sehr dicht besiedelt und hat insgesamt etwa 160.000 ständige Einwohner. Die Südhälfte ist durchgängig bebaut, hier befinden sich auch die wichtigsten Städte; insgesamt zählt man dieses Gebiet zum Ballungsraum der 25 Kilometer östlich gelegenen Provinzhauptstadt Córdoba dazu.
Die Bevölkerung ist hauptsächlich europäischer Abstammung, die Mehrheit stellen die Stadtflüchtigen aus dem nahegelegenen Córdoba, aber auch Binnenwanderer aus Buenos Aires. In La Cumbre und La Falda gibt es bedeutende, alteingesessene britische und jüdische Gemeinschaften. Die indigenen Ureinwohner sind dagegen als eigenständiges Volk ausgestorben, obwohl es viele Mestizen in der Region gibt.
Das Tal bildet zusammen mit einigen Dörfern auf der Hochebene im Westen das selbstständige Departamento Punilla. Hauptstadt ist Cosquín. Der extreme Norden des Tals gehört zum Departamento Cruz del Eje.
Der Nationalpark Quebrada del Condorito ist der einzige Nationalpark der Provinz Córdoba. Er liegt im extremen Südwesten des Tals teils auf einer Hochebene, die zu den Sierras Grandes gehört. Geschützt wird neben der Gebirgslandschaft allgemein vor allem eine Schlucht, an deren Hängen Kondore nisten. Die Vögel sind von mehreren Aussichtspunkten an der Schlucht zu beobachten, diese sind wiederum über einen Wanderpfad und einen extra ausgeschilderten Mountainbike-Weg zu erreichen.
Der Ausgangspunkt liegt an der Nationalstraße Ruta 20 etwa 40 Kilometer südwestlich von Villa Carlos Paz bei La Punilla und wird auch von öffentlichen Bussen angefahren, Parkmöglichkeiten gibt es am Restaurant El Cóndor fünf Kilometer westlich.
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