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deutscher Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Valerian Tornius (auch: Valerian Hugo Tornius, Pseudonym: Germanicus, * 10. Märzjul. / 22. März 1883greg. in Rybinsk, Russisches Kaiserreich; † 19. Juli 1970 in Leipzig) war ein deutscher Literaturwissenschaftler, Schriftsteller und Übersetzer.
Valerian Tornius war der Sohn des Oberarztes Hugo Woldemar Tornius und dessen Frau, der Pianistin Louise Tornius, geborene Baumert. Seine Vorfahren stammten väterlicherseits aus Schweden, mütterlicherseits von der Insel Ösel. Nach dem frühen Tod der Eltern wuchs Valerian Tornius bei seinen Großeltern in dem baltischen Ort Abaushof auf. Von 1894 bis 1903 besuchte er ein humanistisches Gymnasium in Riga, und von 1903 bis 1908 studierte er Germanistik, Philosophie und Geschichte an der Universität Leipzig. Während seines Studiums wurde er 1903 Mitglied der Leipziger Burschenschaft Germania.[1][2] Während dieser Zeit erschienen auch erste journalistische und literarische Arbeiten. 1908 promovierte Tornius bei seinem akademischen Lehrer Albert Köster mit einer Arbeit über „Goethe als Dramaturg“ zum Doktor der Philosophie. Anschließend lebte er als freier Schriftsteller in Leipzig. 1910 heiratete er zum ersten Mal.
1919 war Tornius Mitbegründer der „Leipziger Volksakademie“, einer der ersten deutschen Volkshochschulen; später fungierte er als Vorsitzender der Leipziger Goethe-Gesellschaft. 1929 heiratete Tornius zum zweitenmal. Während der Dreißigerjahre und während des Zweiten Weltkriegs verbrachte er den Sommer häufig auf der Insel Frauenchiemsee.
1945 gehörte Tornius in Berlin mit einem Kreis von Autoren um Johannes R. Becher zu den Gründern des „Kulturbundes zur Demokratischen Erneuerung Deutschlands“; später entschied er sich, in Leipzig zu bleiben, wo er vor allem seine Goethe-Forschungen fortsetzte. Daneben unternahm er zahlreiche Vortragsreisen in Deutschland und im europäischen Ausland.
Valerian Tornius, der über breite literarische, historische und musikalische Kenntnisse verfügte, verfasste neben literatur- und kulturhistorischen Abhandlungen Biografien, erzählende Werke und Gedichte und übersetzte Belletristik aus dem Russischen ins Deutsche. Besonders erfolgreich waren Tornius' 1934 erschienener Rembrandt-Roman „Zwischen Hell und Dunkel“, der die Vorlage zu Hans Steinhoffs Spielfilm „Rembrandt“ von 1942 bildete, sowie der Mozart-Roman „Wolfgang Amadé“ von 1957. - Während des Ersten Weltkriegs veröffentlichte Tornius unter dem Pseudonym „Germanicus“ mehrere Pamphlete gegen Deutschlands Kriegsgegner; sein 1938 erschienenes antisowjetisches Werk „Land der Tränen“ stand nach 1945 in der Sowjetzone auf der „Liste der auszusondernden Literatur“. - Tornius' Nachlass befindet sich in der Stadtbibliothek Leipzig.
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