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tschechischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vítězslav Nezval [26. Mai 1900 in Biskoupky; † 6. April 1958 in Prag) war tschechischer Dichter, Schriftsteller und Übersetzer. Er gilt als Mitbegründer des Poetismus und als führende Persönlichkeit des tschechischen Surrealismus. 1953 wurde er zum Nationalkünstler ernannt und erhielt die goldene Medaille des Weltrats für Frieden.
] (*Der Sohn eines Landlehrers zog mit drei Jahren mit seiner Familie nach Šemíkovice, einen Ort, den er später in seinen Werken beschreibt. 1911 besuchte er das Gymnasium in Trebitsch, das er 1919 beendete. Er studierte ein Semester an der Juristischen Fakultät in Brünn, setzte sein Studium später an der philosophischen Fakultät in Prag fort, schloss aber auch dieses Studium nicht ab.
1922 trat er gemeinsam mit Karel Teige der Gruppierung Devětsil bei, war dort Mitbegründer des Poetismus und wurde nach und nach politischer Initiator der tschechischen Avantgardebewegung. 1924 trat er der KSČ bei. 1924–1925 war er Sekretär bei der Erstellung von Masaryks Lexikon und von 1928 bis 1929 Dramaturg des Befreiten Theaters (Osvobozené divadlo), widmete sich später jedoch nur noch der schreibenden Kunst. Seine Werke wurden auch in großen Tageszeitungen und Zeitschriften wie Rudé právo, Tvorba, Odeon, Nová scéna, Lidové noviny publiziert.
Auf seinen Reisen in die Sowjetunion, nach Frankreich, Italien und Griechenland traf er zahlreiche Surrealisten wie André Breton, unter dessen Eindruck er 1934 die tschechoslowakische Surrealistische gründete, die er 1938 wieder auflöste. Er schloss sich der antifaschistischen Bewegung an, war 1944 kurz inhaftiert.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war er aktiver Kommunist und erhielt für seine Arbeit zahlreiche Anerkennungen und Preise. Seine Arbeit in dieser Epoche verliert stark an Qualität. Dennoch blieb er den Idealen des Poetismus treu und verteidigte sie gegen den Sozialistischen Realismus.[1] 1951 übernahm er die Leitung der Abteilung Film des Informationsministeriums.
Er starb an den Folgen eines Herzinfarkts und einer Scharlacherkrankung und wurde auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag bestattet.
Der 1982 entdeckte Asteroid (8143) Nezval wurde 2008 nach ihm benannt.[2]
Nezvals Gedicht Abeceda wurde von ihm und der Tänzerin Milča Mayerová 1924 choreografiert, von Karel Paspa fotografiert und in der Gestaltung von Karel Teige 1926 als Buch herausgebracht (siehe den Artikel zu Milča Mayerová).
Sein Roman Valerie a týden divů (Valerie und die Woche der Wunder) diente als Vorlage für den gleichnamigen Film von Jaromil Jireš unter dem deutschen Titel Valerie – Eine Woche voller Wunder.
Er war Vertreter der assoziativen Poesie. Stärksten Einfluss auf seine Arbeiten hatten Karel Hlaváček, Otokar Březina, Jakub Deml, Arthur Rimbaud, Guillaume Apollinaire und Übersetzungen französischer Dichter. Er schrieb auch experimentelle Prosa, Abenteuergeschichten und Literatur für Kinder.
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