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tschechischer Dichter Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Otokar Březina (geboren 13. September 1868 in Počátky, Österreich-Ungarn; gestorben 25. März 1929 in Jaroměřice nad Rokytnou; eigentlich Václav Jebavý) war einer der bedeutendsten tschechischen Dichter.
Březina war der zweite Sohn von Ignaz Jebavý und dessen dritter Ehefrau Katharina Fáková. Nach der Matura auf der Realschule in Telč wurde er von 1887 bis 1888 Lehrer in Jinošov. 1888 legte er seine Lehrerprüfung ab und unterrichtete als Volksschullehrer bis 1901 in Nová Říše, danach bis 1925 in Jaroměřice. 1919 erhielt er das Ehrendoktorat der Karls-Universität und wurde 1923 zum wirklichen Mitglied der Tschechischen Akademie der Wissenschaften und Künste gewählt. 1925 verließ er das Lehramt, welches er als notwendiges Übel betrachtete. 1928 erhielt er den mit 100.000 Kronen (entspricht etwa demselben Betrag in heutigen Euro) dotierten tschechoslowakischen Staatspreis für Literatur, den er dem Schriftstellerverein Svatobor spendete.[1] Er studierte nebenher Philosophie und moderne Naturwissenschaften, schrieb für die Moderní revue und gehörte dem literarischen Zirkel Česká moderna an. Březina war zwischen 1916 und 1929 achtmal für den Nobelpreis für Literatur nominiert. Sehr geschätzt wurde er von Stefan Zweig. Josef Váchal hat fünf Exemplare von Březinas im Jahr 1913 erschienener Gesamtausgabe in Kunstbücher verwandelt, indem er jede einzelne Seite mit Aquarellen versah.[2]
Březina begann unter dem Einfluss Baudelaires als Symbolist und verlieh dieser internationalen Kunstströmung eine spezifisch tschechische Note. Schon bald überwand er seinen anfänglichen Pessimismus und wandte sich einem metaphysischen Idealismus zu, der sich in mystisch-ekstatischen Hymnen von großer Formschönheit und Symbolreichtum äußerte. Er erwartete eine allgemeine Verschmelzung der widersprüchlichen irdischen Erscheinungen in einer künftigen metaphysischen Vereinigung. Nach fünf Sammlungen von Gedichten erklärte er sein poetisches Werk für abgeschlossen. Abgesehen von Poesie verfasste Březina auch philosophisch-poetische Essays. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Beachtlich ist, dass sein dichterisches Gesamtwerk auch in lateinischer Übersetzung vorliegt.
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