Utz Podzeit
österreichischer Indologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
österreichischer Indologe Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Utz Podzeit (* 25. Jänner 1942 in Salzburg; † 9. Mai 2022 in Wien[1]) war ein österreichischer Indologe und Universitätsdozent für Indologie am Institut für Asien-, Tibet- und Buddhakunde (vormals Indologie) der Universität Wien.
Utz Podzeit wurde als Sohn des Werbegraphikers Theodor Paul und Hilde Podzeit, geb. Kurz-Thurn-Goldenstein, geboren. Die Matura erfolgte 1961 am Akademischen Gymnasium Salzburg.[2] Nach einem Musikstudium am Mozarteum, das er im Hauptfach Oboe abschloss, wechselte er 1965 zu einem Studium der Indologie[3] (Sanskrit, Tamil, Hindi) sowie Theaterwissenschaft, Musikwissenschaft und Philosophie als Nebenfächer an die Universität Wien. Dort war er nach seinem Studium wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter des Institutes für Indologie unter Gerhard Oberhammer. Lehraufträge für Sanskrit hatte Podzeit seit 1969 inne, 1972 wurde er mit der Arbeit Die Einleitung der Kṛṣṇa-Legende in literar- und ideengeschichtlicher Sicht zum Dr. phil. promoviert.[3] Von 1972 bis 1974 folgte ein Forschungsaufenthalt an der University of Madras (Government of India Scholarship).
Ab 1984 war Podzeit in der Fachbibliothek für Indologie der Universität tätig und wurde nach einer Ausbildung zum Bibliothekar vollständig mit deren Verwaltung betraut.[3] 1997 erhielt er die Venia Legendi zum Universitätsdozenten.[3] Seine Forschungsgebiete waren Indische Religionsgeschichte, Indische Literatur (kavya), Handschriftenkunde und Wissenschaftsgeschichte.[3] Der Standortwechsel des Institutes mit der Gesamtfachbibliothek vom Neuen Institutsgebäude der Universität Wien (NIG) auf das Campusareal des ehemaligen Allgemeinen Krankenhauses (nunmehr Universität Wien) erforderte eine Neuaufstellung/Archivierung, Verschlagwortung, Inventarisierung und Digitalisierung des gesamten Bestandes der Indologischen Fachbibliothek. Podzeit war als Leiter an der Digitalisierung des Bestandes der Fachbibliothek und in der Forschung im Rahmen der Sammlung de Nobili (SDN)[4] tätig.
Anfang der 1980er Jahre konvertierte Podzeit zur katholischen Kirche und ließ sich von Kardinal Groër in St. Augustin firmen. Über Paul Weß, die Auseinandersetzung mit dem Befreiungstheologen Leonardo Boff, entschied er sich für die Wiener Augustinerkirche,[6] an der er im Rahmen als Pfarrgemeinderat[7] in Gremien mit den Patres des Konventes in Dialog trat. Sein Engagement galt besonders der Ökumene.[6] Des Weiteren stand Podzeit im interreligiösen Dialog[3] mit dem Judentum, z. B. auch aktiv im Mauthausen Komitee Österreich.
Podzeit war seit 1976 mit der Schriftstellerin Mechthild Podzeit-Lütjen verheiratet; der Ehe entstammen drei Kinder.[6] Sein Bruder war der promovierte Archäologe Wulf Podzeit (1940–2009).[8]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.