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Schiffsgeschütz Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Utof (U-Boot- und Torpedoboot-Flugabwehr-Kanone) ist die Abkürzung für eine Geschütz-Klasse der deutschen Marine. Diese waren im Ersten und Zweiten Weltkrieg speziell für den Einsatz auf hoher See konstruiert und möglichst leicht gebaut. Nachdem anfänglich die Nutzung im Handelskrieg im Vordergrund stand, gewann im Lauf der Konflikte die Funktion der Flugabwehr immer mehr an Bedeutung.
Vor dem Ersten Weltkrieg wurde von der Kaiserlichen Marine die beiden Unternehmen Krupp und Rheinmetall angeregt, eine U-Boots-Bewaffnung zu schaffen, da die allgemeine Leistungssteigerung bei den U-Booten dies bald ermöglichen würde. Beginnend mit U-19, welches mit einer 8,8-cm-Utof bestückt wurde, erhielten deutsche U-Boote eine solche Bewaffnung.[1]
Die Bezeichnung richtete sich nur teils nach dem eigentlichen Geschütz, vielmehr bezeichnete diese ihre Lafette, die wegen ihrer schmalen Form und vor allem leichteren Bauart auf den Decks von U-Booten und frühen Torpedobooten und anderen kleinen Booten (z. B. Minensuchbooten) montiert werden konnte.
Zu Beginn des Ersten Weltkrieges gelang es noch, einige Schiffe mit den 8,8-cm-Geschützen und dem klassischen Schuss vor den Bug zu stoppen. Auch war das Versenken kleinerer Schiffe und Boote mit einer solchen Waffe anstelle eines Torpedos kostengünstiger für die heimische Kriegswirtschaft. Doch im Laufe des Konflikt begannen bewaffnete Handelsschiffe zurückzuschießen und die empfindlichen U-Boote waren schnell in großer Gefahr. Deshalb erhöhte man mit größeren Kalibern den Abstand zum Gegner.
Später erhöhte sich die Gefahr durch anfänglich noch langsam fliegende Bomber. Mit der gestiegenen Leistungsfähigkeit von kleineren Flugzeugen im Zweiten Weltkrieg wurde auch die Abwehr von schnell- und tieffliegenden Angreifern wichtiger, umso mehr, als bis zur Einführung der U-Boote vom Typ XXI als echten Tauchbooten überwiegend im Dieselbetrieb an der Oberfläche gefahren wurde. An dieser Stelle wurden die Utof von spezieller leichter Flak für U-Boote abgelöst.
Zu Beginn der U-Boot-Entwicklung um 1907, als die ersten U-Boote eingeführt wurden, hatte man Bedenken wegen des möglichen Fahrtwiderstandes einer großen Waffe auf dem Aufbau bei Unterwasserfahrt. Die ersten U-Boot-Kanonen waren Geschütze die zur Fahrt mit Gelenken niedergelegt werden konnten. Sowohl Rheinmetall als auch Krupp konstruierten Lösungen. Dabei stellte Krupp eine 860 kg schwere 7,5-cm-U-Boot-Kanone vor, die von drei Mann bedient werden konnte und für die Fahrt in einem geschlossenen Stauraum untergebracht war.[2]
Doch zeigten Versuche keinen wirklichen Vorteil und feste Sockel, die in den Kriegsjahren 1916 und 1917 nochmals verbessert wurden, waren als stabilere Lösung befunden worden.[1]
Als Marine-Standardwaffe des Ersten Weltkrieges gilt die 8,8-cm-Flak L/45 in Mittel-Pivot-Lafette C/13.[1] Doch bevor sich dieses Geschütz schließlich sogar an Land seine Position eroberte, hatte die 8,8-cm-Utof-SK L/30, die Aufgabe des U-Boot- und Torpedoboot-Geschützes inne. Sie war zum Beispiel auf den Küstentorpedobooten der Klasse A-III verbaut.
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