Loading AI tools
Fehlbildung des Uterus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Uterus bicornis, von lateinisch bi ‚zwei‘ oder ‚doppelt‘ und cornus ‚Horn‘,[1] ist eine Form der Gebärmutter, die bei bestimmten Säugetierarten normal ist (→ Gebärmutter der Nicht-Primaten), beim Menschen aber als Fehlbildung der Gebärmutter einzuordnen ist. Die Gebärmutter ist beim zweihörnigen Uterus mehr oder minder stark in zwei Bereiche geteilt, in welche je ein Eileiter mündet. Beide Bereiche vereinigen sich zum äußeren Muttermund hin, wo sie in eine gemeinsame Vagina führen.[2]
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
Q51.3 | Uterus bicornis |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Je nach Ausmaß der Unterteilung ist folgende Unterteilung gebräuchlich:
In der Biologie wird innerhalb der Ordnung der Säugetiere (Mammalia) zwischen doppeltem Uterus, zweihörnigem und einfachem Uterus unterschieden. Selbst die Vagina kann doppelt angelegt sein, wie dies bei den Beuteltieren üblich ist.[5] Beim Menschen ist der Uterus üblicherweise ein ungekammertes birnenförmiges Organ.[6][2] Die Häufigkeit eines Uterus bicornis wird auf 0,1–0,5 % geschätzt.[7]
Bei Insektenfressern, Karnivoren, Huftieren, Walen und Affenarten wie den Lemuren ist der Uterus bicornis die biologisch normale Form der Gebärmutter.[8][9] Beim Menschen entstehen dem entsprechende abweichende Formen auf der Grundlage von altem Säugetiererbe (Atavismus), wenn durch eine Fehlsteuerung die beiden Müller-Gänge die Organanlagen in der Embryonalentwicklung nicht ausreichend verschmelzen. In welchem Ausmaß bei den Tieren die Verschmelzung stattfindet, ist artspezifisch.
Es besteht für schwangere Frauen ein höheres Risiko für Frühgeburt und Fehlgeburt, auch für Uterusrupturen.
Die medizinische Diagnose wird in der Regel durch Sonografie gestellt.
Abzugrenzen sind andere Uterusfehlbildungen wie Uterus didelphys und Uterus septus.
Bei einem Uterus bicornis ist das Krebsrisiko nicht erhöht. Endometriumkarzinome sind sehr selten. Wenn das Vorhandensein eines Uterus bicornis noch nicht bekannt ist und klinischer Verdacht auf ein Karzinom besteht, welcher durch den histologischen Befund aber nicht bestätigt werden kann, bieten Sonografie und Magnetresonanztomographie diagnostische Möglichkeiten, da die Ursache in einem zweiten Uterushorn liegen kann.[10][11][12][13][14] Etwa 15 % aller Ovarialtumoren und 8 bis 10 % der epithelialen Ovarialtumoren sind muzinöse Zystenadenome (Foto rechts), die auch bei normal entwickeltem Uterus entstehen können.[15]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.