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Urothelkarzinom

Krankheit Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Als Urothelkarzinom, auch Urothelzellkarzinom, Übergangszellkarzinom oder Transitionalzellkarzinom genannt,[2] werden maligne Tumoren des Übergangsgewebes (Urothel), das die ableitenden Harnwege auskleidet, bezeichnet. Dementsprechend kommen Urothelkarzinome vor als

Schnelle Fakten Klassifikation nach ICD-10 ...
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Vorlage:Infobox ICD/Wartung/Para 05

Urothelkarzinome des oberen Harntrakts (ca. 10 %)

Urothelkarzinome des unteren Harntrakts (ca. 90 %)

Je nach dem Grad der Entdifferenzierung weisen sie ein papilläres bis solides Wachstumsmuster auf. Männer sind häufiger als Frauen betroffen.

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Ätiologie und Pathogenese

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Urothelkarzinom der Harnblase
Lichtmikroskopisches Präparat, gefärbt mit HE

Der Altersgipfel liegt zwischen dem 60. und 70. Lebensjahr, wobei Männer doppelt so häufig betroffen sind wie Frauen. Für Deutschland rechnet man mit etwa 25.000 Neuerkrankungen und etwa 6.400 Todesfällen pro Jahr. In der ganzen Europäischen Gemeinschaft gibt es etwa 104.000 neue Fälle und 36.400 Todesfälle pro Jahr.[4]

Epidemiologisch konnten folgende Risikofaktoren gefunden werden:

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Morphologie

Mehr als 90 % der Urothelkarzinome befinden sich in der Harnblase. Wie die Papillome sind sie vor allem an der Blasenrückwand oder der Blasenseitenwand lokalisiert. Zudem wachsen die meisten Tumoren papillär. Dringt der Tumor in die Lamina propria ein, so spricht man von einem invasiven infiltrierenden Urothelkarzinom.[6]

Metastasierung

Die Metastasierung erfolgt frühzeitig über das Lymphsystem (lymphatisch). Erst später erfolgt eine Metastasierung über das Blutsystem (hämatogen) beispielsweise in Leber, Lungen und Knochen. Im metastasierten Zustand ist die Cisplatin-basierte Chemotherapie der derzeitige Therapiestandard. Bei einem Rezidiv nach Cisplatin-haltiger Chemotherapie wird seit 2010 das Vincaalkaloid Vinflunin empfohlen.[7]

Ureterkarzinom

Dieser maligne Uretertumor wird meist mittels einer Nephroureterektomie (auch: Ureteronephrektomie) behandelt.[8] Dabei werden der betroffene Harnleiter und die zugehörige Niere operativ entfernt.

Ureterkarzinome sind nur selten primäre Karzinome. Oft gehen sie sekundär vom Nierenbecken aus. Deshalb spricht man auch von einer Abtropfmetastase.[9]

Urethralkarzinom

Ein Karzinom der Harnröhre ist selten ein Urothelkarzinom; man spricht dann auch vom Übergangsepithelkarzinom.[10] Meistens handelt es sich um ein Plattenepithelkarzinom oder um ein Adenokarzinom. Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer. Bei Frauen erfolgt eine partielle oder komplette Urethrektomie,[11] bei Männern eine Penisteilamputation mit Urethrotomie.[12]

Urachus-Tumoren

Gelegentlich werden auch die Tumoren des Urachus zu den Urothelkarzinomen gezählt, obwohl es sich meistens um verschleimende Adenokarzinome handelt. Urachustumoren sind seltene vom Epithel des Urachus ausgehende Neoplasmen.[13]

Literatur

Commons: Urothelkarzinom der Harnblase – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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