Universität des Saarlandes
Universität im Saarland, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Universität des Saarlandes (lateinische Bezeichnung Universitas Saraviensis[6], kurz: Saar-Uni oder UdS; früher auch Universität Saarbrücken genannt) ist mit etwa 17.000 Studierenden und etwa 4600 Mitarbeitern die größte Hochschule des Saarlandes.
Universität des Saarlandes | |
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Gründung | 15. November 1948 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Saarbrücken (Sitz), Homburg |
Bundesland | Saarland |
Land | Deutschland |
Präsident | Ludger Santen[1] |
Studierende | 16.604 (WS 2023/24)[2] |
Mitarbeiter | 4664 (Stand 31.12.2021)[3] |
davon Professoren | 280 (inkl. Juniorprofessoren)[3] |
Jahresetat | 382 Mio. € (2021) inkl. 74 Mio. € Drittmittel[4] |
Netzwerke | DFH[5], MGU, UniGR, UA11+ |
Website | www.uni-saarland.de |
Der Campus Saarbrücken, dessen Kernstück die ehemalige Below-Kaserne bildet, liegt mitten im Stadtwald innerhalb des Stadtteils St. Johann. Am Campus Homburg, 30 km von Saarbrücken entfernt, befinden sich die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum des Saarlandes.
Die Universität ist international bekannt durch die Informatikforschung und Teil vom Spitzencluster Software-Cluster. Im „NanoBioMed“-Bereich arbeiten Natur- und Materialwissenschaftler mit Medizinern und Pharmazeuten zusammen. Die engen Beziehungen zu Frankreich und der Europa-Schwerpunkt sind weitere Markenzeichen.
Die Universität wurde 1948 mit französischer Unterstützung im damals politisch teilautonomen und wirtschaftlich mit Frankreich verbundenen Saarland gegründet. Sie ging aus dem zunächst der Universität Nancy angegliederten Institut d’études supérieures de Hombourg hervor; am 8. März 1947 wurde in Homburg das erste Institut der saarländischen Hochschule als Zweigstelle der Universität Nancy eingeweiht.[7] Am 9. April 1948 nahm dann in Homburg die Universität des Saarlandes ihren Lehrbetrieb auf (Campus Homburg).[8] Am 15. November 1948 fand die Aufnahme des Lehrbetriebs in der ehemaligen Below-Kaserne im Saarbrücker Stadtwald statt (Campus Saarbrücken).
Dank ihres zweisprachigen Lehrkörpers vereinte die Universität des Saarlandes deutsche und französische Bildungstraditionen und besitzt seit ihrer Gründung ein internationales Profil, das 1950 mit der Proklamation zur „europäischen Universität“ und 1951 mit der Einrichtung des Europa-Instituts als „Krone und Symbol“ der Universität seinen sichtbaren Ausdruck fand.
Nachfolgend die Entwicklung der Studierendenzahlen, jeweils zum 30. November des entsprechenden Jahres.[9]
Seit Oktober 2016 gliedert sich die Universität in sechs Fakultäten:
Das Studienangebot umfasst rund 130 Studienfächer (davon jeweils rund 50 Bachelor- und Masterstudiengänge, vier Staatsexamens-Fächer, 20 mit Lehramtabschluss sowie ein Dutzend Aufbaustudiengänge). Zum Angebot gehören auch rund 30 internationale Studienfächer, wovon mehr als die Hälfte einen Doppelabschluss vorsehen.
Zu den größten Studiengängen gehören die Studiengänge Humanmedizin, Rechtswissenschaft und Pharmazie, die Bachelor- und Masterstudiengänge Betriebswirtschaftslehre, Informatik und Psychologie, die Bachelorstudiengänge Wirtschaft und Recht (B.Sc.), Wirtschaftsinformatik (B.Sc.), Cybersicherheit (B.Sc.) und Historisch orientierte Kulturwissenschaften (B.A.) sowie der Masterstudiengang Wirtschaftsrecht für die Unternehmenspraxis (LL.M.). 47 % aller Studierenden waren im Jahr 2019 in einem dieser Studiengänge eingeschrieben.[12]
Es gibt derzeit (Stand: 2021) fünf Transregio-Programme (TRR), drei Sonderforschungsbereiche (SFB) und zwei DFG-Schwerpunkt-Programme (SPP), die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert werden:
Im Rahmen der Exzellenzinitiative wurden an der Universität des Saarlandes ab November 2007 das Exzellenzcluster M2CI – Cluster of Excellence on Multimodal Computing and Interaction und die Graduiertenschule Graduate School of Computer Science gefördert, bei beiden war auch der Fortsetzungsantrag ab November 2012 erfolgreich. Seit Januar 2019 wird die Universität nicht mehr durch die Exzellenzstrategie gefördert.[13]
Die Universität des Saarlandes ist Teil des Spitzenclusters Software-Cluster, welches im Rahmen des Spitzencluster-Wettbewerbs von 2010 bis 2015 durch das BMBF gefördert wurde. Ziel des Clusters ist es, die Transformation von Unternehmen zu digitalen Unternehmen zu ermöglichen. Es besteht aus den Zentren Darmstadt, Kaiserslautern, Karlsruhe, Saarbrücken und Walldorf.[14][15]
Im Umfeld der Universität des Saarlandes haben sich renommierte Forschungseinrichtungen angesiedelt. Zum Informatik-Standort zählen das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (seit 1988), die Max-Planck-Institute für Informatik (seit 1988) und für Softwaresysteme (seit 2004), das Leibniz-Zentrum für Informatik auf Schloss Dagstuhl (seit 1989) sowie das CISPA – Helmholtz-Zentrum für Informationssicherheit (seit 2019).
Auf dem Gebiet der Materialwissenschaft und Werkstofftechnik forschen das Fraunhofer-Institut für Zerstörungsfreie Prüfverfahren (seit 1972), das Leibniz-Institut für Neue Materialien (seit 1987) sowie das Steinbeis-Forschungszentrum Material Engineering Center Saarland (MECS) (seit 2009).
Das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in Sulzbach/Saar (seit 1992), das Korea Institute of Science and Technology Europe (seit 1996) sowie das Helmholtz-Institut für Pharmazeutische Forschung Saarland (2009) forschen im Bereich der Biowissenschaften.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft verleiht einmal pro Jahr den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis an herausragende deutsche Wissenschaftler und würdigt damit ihre Arbeit. Folgende Forscher an der Universität des Saarlandes erhielten den Leibniz-Preis:
Das Bibliothekssystem an der Universität des Saarlandes befindet sich in einem Umstrukturierungsprozess, in dem kleinere Bibliotheken zu größeren Verwaltungseinheiten zusammengefasst wurden. Zur Zentralbibliothek der Saarländischen Universitäts- und Landesbibliothek (SULB) gehört auch die Medizinische Abteilung in Homburg/Saar. Weitere große Bibliotheken sind die Campus-Bibliothek für Informatik und Mathematik, gemeinsam mit den Bibliotheken des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) und der Max Planck-Institute für Informatik und für Softwaresysteme, die Naturwissenschaftlich-Technische Bereichsbibliothek einschließlich Leibniz-Institut für Neue Materialien, die Bereichsbibliothek 1 der Philosophischen Fakultät, die Bereichsbibliothek Empirische Humanwissenschaften sowie die Bibliotheken der Wirtschaftswissenschaften und der Rechtswissenschaftlichen Fakultät, die einen zusätzlichen Schwerpunkt auf dem Europarecht hat. Nach der Sanierung des Gebäudes der Zentralbibliothek ist dort die Philologische Bibliothek integriert, die die Bereiche Anglistik/Amerikanistik, Germanistik, Romanistik und ab 2020 auch Angewandte Sprachwissenschaft beinhaltet. Neben den Mitgliedern und Angehörigen der Saar-Universität sind alle Bibliotheken zudem dem allgemeinen, wissenschaftlich interessierten Publikum zugänglich.
Zusätzlich betreibt die Bibliothek drei Dokumentenserver (Jahresbibliographie der Universität des Saarlandes, Scidok als Dokumentenserver der Universität des Saarlandes, Saardoc als Archivserver für Dokumente mit Bezug zum Saarland).
Die Saarländische Universitäts- und Landesbibliothek versorgt ihre rund 12.500 aktiven Entleiher mit Literatur aus allen Fachgebieten. Gemäß ihrem Sammelauftrag als Landesbibliothek sammelt sie zudem relevante Literatur zum Saarland und dem Saar-Lor-Lux-Raum. Der Bestand umfasst derzeit rund 1,6 Millionen Einheiten. Elektronische Zeitschriften aus großen Paketen haben inzwischen die Druckerzeugnisse fast völlig verdrängt: Im Jahr 2017 standen neben 560 Einzelabonnements ca. 48.000 Zeitschriften in digitaler Form über Pakete zur Verfügung.
Es wird ein Semesterbeitrag in Höhe von 318,50 Euro (SS 2024)[16] erhoben, der sich aus folgenden Beiträgen zusammensetzt:
Besonderheiten: An allen Universitäten in Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen sind die Beiträge zur allgemeinen Studierendenschaft zum Wintersemester 2020/21 geringer als an der Universität des Saarlandes; in Bayern werden überhaupt keine Gebühren erhoben. Eine gesonderte Erhebung eines Beitrags zur Unfall-, Haftpflicht- und Diebstahlversicherung ist im bundesweiten Vergleich auch eher unüblich.
Für Seniorstudierende ab dem 55. Lebensjahr fallen zusätzliche Semestergebühren von 400 Euro an[17]. Eingeschriebene Studierende anderer Hochschulen (Zweithörer) zahlen grundsätzlich 315,65 Euro, wobei dies nicht für Studierende der TU Kaiserslautern, der Universität Koblenz-Landau und der Universität Trier (Universitätsverbund Südwest) gilt, die gegenseitig von Gebühren bzw. Beiträgen befreit sind. Das Semesterticket ist in diesem Betrag nicht enthalten und kann optional von Zweithörern erworben werden.[18]
Zwischen 2003 und 2010 wurden zusätzlich zum obligatorischen Semesterbeitrag auch Langzeitstudiengebühren bzw. allgemeine Studiengebühren erhoben.
Siehe auch: Studiengebühren in Deutschland#Saarland
Bis 1973 wurde die Universität von einem Rektor geführt, seitdem gibt es das Amt des Präsidenten.[29]
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Bekannte Alumni, Lehrkräfte und Mitarbeiter finden sich in der Liste von Persönlichkeiten der Universität des Saarlandes.
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