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U-Bahn System in Mexiko-Stadt Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die U-Bahn Mexiko-Stadt (offizielle Bezeichnung: Sistema de Transporte Colectivo Metro oder STC Metro) ist Teil des öffentlichen Personennahverkehrs im Zentrum und Norden der mexikanischen Hauptstadt und umgebenden Landkreisen. 2013 benutzten im Durchschnitt täglich 4,62 Millionen Fahrgäste die U-Bahn.
U-Bahn Mexiko-Stadt | |
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Gummibereifter Metrozug der Linie 2 nahe dem Bahnhof General Anaya | |
Basisdaten | |
Betreiber | Sistema de Transporte Colectivo (STC) |
Eröffnung | 4. September 1969 |
Netz | |
Linien | 12 |
Streckenlänge | 201 km |
Stationen | 195 |
Technik | |
Spurweite | Gummireifen oder 1435 mm |
Die U-Bahn von Mexiko-Stadt war das erste U-Bahn-System weltweit, auf dem jede Haltestelle mit einem individuellen Symbol gekennzeichnet ist. Dahinter stand die Absicht, der noch beachtlichen analphabetischen Bevölkerungsschicht entgegenzukommen.
Das U-Bahn-Netz von Mexiko-Stadt hat 195 Stationen, davon bieten 30 eine Umsteigemöglichkeit zwischen mindestens zwei Metrolinien. 115 der Bahnhöfe sind unterirdisch, 54 sind oberirdisch und 26 befinden sich auf Viadukten mit leistungsfähigen Fußgängerbrücken. Derzeit ist das U-Bahn-Netz 200,88 km lang für die Öffentlichkeit zugänglich, während das gesamte Netz einschließlich der Manöverwege eine Gesamtlänge von 226,48 km hat.
Die Züge verkehren täglich von 5 bis 24 Uhr. Der Fahrten-Takt beträgt 10 bis 15 Minuten, 2 bis 3 Minuten während der Hauptverkehrszeiten.
Linie | Endstationen | Länge (zugänglich) | Stationen | Eröffnung |
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1 | Observatorio ↔ Pantitlán | 16,65 km | 20 | 1969–1984 |
2 | Cuatro Caminos ↔ Tasqueña | 20,72 km | 24 | 1970–1984 |
3 | Indios Verdes ↔ Universidad | 21,28 km | 21 | 1970–1983 |
4 | Santa Anita ↔ Martín Carrera | 09,36 km | 10 | 1981/1982 |
5 | Politécnico ↔ Pantitlán | 14,44 km | 13 | 1981/1982 |
6 | El Rosario ↔ Martín Carrera | 11,43 km | 11 | 1983–1986 |
7 | El Rosario ↔ Barranca del Muerto | 17,01 km | 14 | 1984–1988 |
8 | Garibaldi ↔ Constitución de 1917 | 17,67 km | 19 | 1994 |
9 | Tacubaya ↔ Pantitlán | 13,03 km | 12 | 1987/1988 |
12 | Mixcoac ↔ Tláhuac | 20,27 km | 20 | 2012 |
A | Pantitlán ↔ La Paz | 14,83 km | 10 | 1991 |
B | Buenavista ↔ Ciudad Azteca | 20,28 km | 21 | 1999/2000 |
Die Linien A und B entsprechen nicht in der Zählung den Linien 10 und 11. Diese Linien wurden bisher nicht gebaut, sind aber seit 1996 geplant.
Die U-Bahn umfasst insgesamt 195 Stationen, von denen auch 24 Umsteigestellen zwischen den Linien sind. 115 Stationen sind unterirdisch (die tiefste Station ist Barranca del Muerto, diese befindet sich 36 Meter unter dem Straßenniveau), 55 oberirdisch und 25 befinden sich auf Stelzen. Linie 1 verkehrt ausschließlich im Tunnel, während Linie 4 komplett oberirdisch verläuft. Die anderen Linien weisen sowohl unter- als auch oberirdische Abschnitte auf.
184 Bahnhöfe befinden sich innerhalb von Mexiko-Stadt, weitere elf befinden sich außerhalb davon. Eine der vom Fahrgastaufkommen her weltgrößten Umsteigebahnhöfe ist Pantitlán, die Endstation von vier Linien (Linien 1, 5, 9 und A) sowie Dutzenden von Buslinien ist. Die meistbenutzte U-Bahnhof ist Cuatro Caminos, westliche Endpunkt der Linea 2, gelegen im Municipio Naucalpan de Juárez, Estado de México. Auf einigen Linien verkehren Züge, deren erste beiden Wagen nur von Frauen und Kindern benutzt werden dürfen. Diese Vorschrift wird allerdings nur während der Hauptverkehrszeiten durchgesetzt, weil es beim größten Andrang manchmal zu rücksichtslosem Verhalten kam.
Jede Station wird mit einem individuellen Kennzeichen markiert, das in Verbindung mit dem Stationsnamen oder der näheren Umgebung steht. So ist z. B. die Station Zapata nach dem mexikanischen Revolutionär Emiliano Zapata benannt. Das entsprechende Zeichen symbolisiert ihn mit einem Schnurrbart und Sombrero vor grünem Hintergrund. Pino Suárez, ebenfalls nach einem Revolutionär benannt, zeigt aztekische Ruinen, die während des Baus der Station gefunden wurden, als Haltestellenlogo. Die Hintergrundfarbe der Zeichen ist identisch mit den Linienkennfarben. Haltestellen, die von verschiedenen Linien bedient werden, zeigen die jeweiligen Farben in diagonalen Linien.
Der Fahrpreis beträgt fünf Mexikanische Peso (ca. 0,20 Euro) pro Fahrt (Stand: Februar 2017). Behinderte und Rentner fahren kostenlos mit der U-Bahn.
Fahrkarten werden an Verkaufsstellen verkauft, die an jeder Station zu finden sind. Die Fahrkarten geben beim Betreten der Bahnsteige die Drehkreuze frei. Entwertete Fahrkarten werden vom Drehkreuzlesegerät einbehalten und vernichtet.
Im Juni 2006 wurde damit begonnen, Chipkarten einzuführen. Passende Lesegeräte wurden bereits seit 2004 installiert. In der ersten Phase werden vorausbezahlte Karten zu 300 Peso für 150 Fahrten angeboten. Der hohe Vorauspreis schreckt jedoch potenzielle Nutzer des Systems ab, sodass der Betreiber plant, aufladbare Karten gegen 20 Peso Pfand herauszugeben, um die Akzeptanz zu erhöhen.
Am 19. April 1967 entschied der „Ejecutivo Federal“ von Mexiko-Stadt, ein U-Bahn-System in der immer schneller wachsenden Stadt zu errichten, um damit der drückenden Verkehrsprobleme Herr zu werden. Bereits im September 1969 wurde die erste Strecke der ersten mexikanischen U-Bahn zwischen den Stationen Zaragoza und Chapultepec mit einer Länge von 11 km und 16 Stationen in Betrieb genommen. Bis 1972 wuchs das Netz auf 40,8 km mit 48 Stationen, womit die erste Phase der Metro von Mexiko-Stadt fertiggestellt war. Durch laufenden Ausbau des Netzes besteht es derzeit aus zwölf Linien mit insgesamt 250 km Strecke.
Am 20. Oktober 1975 ereignete sich ein schwerer Auffahrunfall in der Station Chabacano von der Linie 2: Ein vorausfahrender Zug wurde durch eine Notbremsung in der Station festgehalten, ein folgender Zug fuhr mit hoher Geschwindigkeit auf. Der vordere Wagen des zweiten Zuges stieg auf den Zugschluss des vorderen Zuges auf und schlug dabei gegen die Decke der Station. 34 Menschen starben bei dem Unfall.[1]
Am 9. Januar 2021 kam es in der Leitstelle zu einem Großbrand. Dabei kam eine Polizistin ums Leben. Mehrere U-Bahn-Linien konnten nicht mehr fahren.[2]
Am späten Abend des 3. Mai 2021[3] stürzte ein Viadukt der Metro über einer Straße bei der Station Olivos ein, während sie von einem Zug der Linie 12 befahren wurde. Zwei Wagen des U-Bahn-Zuges stürzten auf die Straße. Bei dem Unglück kam es zu mindestens 23 Toten sowie 79 Verletzten. Von Anwohnern waren bereits seit einem Erdbeben im Jahr 2017 Schäden an der Strecke beklagt worden: An Pfeilern der Strecke wurden damals Risse festgestellt. Die Linie 12 war im Jahr 2012 als jüngste U-Bahn-Linie der Stadt eröffnet worden und von Anfang an wegen Planungs- und Konstruktionsfehlern in der Kritik. Mehrere Stationen mussten wegen struktureller Mängel zeitweilig stillgelegt werden. Als Ursache für das Unglück vom 3. Mai wird Baupfusch angenommen.[4][5]
Der Wagenpark der Metro von Mexiko-Stadt besteht aus 2805 Einzelwagen (331 Züge) mit Gummirädern sowie 408 weiteren Wagen (63 Züge) mit Stahlrädern.[6] Alle Züge der Strecken mit Ausnahme der Linien A und 12 sind mit Gummirädern/Gummireifen ausgestattet, ähnlich der Fahrzeuge einiger Linien der Metro in Paris oder bei den U-Bahnen in Montréal und Santiago de Chile. Man entschied sich für diese Variante, weil sie bei den geologischen Gegebenheiten Mexiko Stadts eine erschütterungsärmere Fahrt gewährleistet. Nur die Fahrzeuge der Linie A und 12 benutzen konventionelle Stahlräder.
Derzeit sind in dem U-Bahn-Netz vier große Betriebswerkstätten und Depots mit den Namen La Paz, Zaragoza, Ticoman und El Rosario verteilt.
Im Anschluss der südlichen Endhaltestelle Tasqueña der Linie 2 verkehrt eine teilweise auf Viadukten geführte Stadtbahn. Diese ist ein Umbau einer ehemaligen Straßenbahnlinie und wurde in zwei Phasen in Betrieb genommen: 1986 Tasqueña – Estadio Azteca und 1988 Huipulco – Xochimilco. Ferner wurde ein Metrobus genanntes System eingerichtet, in dem Gelenkbusse als Schnell-Linien auf einer allein ihnen vorbehaltenen Fahrbahn mit speziellen bahnsteigartigen Haltestellen verkehren. Im Jahre 2019 funktionierten sieben beinahe die gesamte Stadt durchquerende Linien mit 239 Haltestellen und 125 km Länge. Die Busse auf einer Linie werden von verschiedenen Gesellschaften betrieben. Der Fahrpreis beträgt fünf Mexikanische Peso (MXN$) und wird durch eine wiederaufladbare smartcard entrichtet.
Die der Stadt gehörende Gesellschaft Servicio de Transportes Eléctricos del Distrito Federal betreibt seit 1951 ein Netz von O-Bussen mit (2012) 12 Linien. Der Fahrpreis beträgt zwei MXN$ und wird bar bezahlt. Straßenbahnen verkehren seit den 1980er Jahren nicht mehr.
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