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Tumringen

Stadtteil von Lörrach, Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Tumringen
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Tumringen (Alemannisch: Dumringe) ist seit 1935 ein Stadtteil von Lörrach, der westlich des Flusses Wiese gelegen ist. Im Nordosten der Gemarkung Tumringen befindet sich der historische Weiler Rötteln. Südwestlich Tumringen sind die Ausläufer des Tüllinger Bergs, ein Aussichtspunkt und Naherholungsgebiet der Region.

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Geographie

Lage und Gliederung

Der Ort Tumringen liegt am Fuß des Tüllinger Berges und des Röttler Walds und wird im Osten durch den Fluss Wiese eingerahmt. Oberhalb des Ortes befindet sich zwischen dem Tüllinger Berg und dem Röttler Wald der Pass Lucke auf 365,5 m ü. NHN, über welche die A98 und die Landstraße 141 führt.

Zu Tumringen gehört der Weiler Rötteln, welcher jedoch nicht mit dem Weiler Röttelnweiler zu verwechseln ist.

Nachbargemeinden

Im Süden grenzt Tumringen an den Lörracher Stadtteil Tüllingen. Südwestlich liegt Ötlingen, ein Ortsteil von Weil am Rhein. Im Westen grenzt Binzen gefolgt von Rümmingen an die Tumringer Gemarkung. Im Nordosten befindet sich der Lörracher Ortsteil Haagen mit den anliegenden Weilern Röttelnweiler und Hasenloch. Im Osten bzw. Südosten grenzt der Ort an Lörrachs Nordstadt.

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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Bis 2016 wurde angenommen, dass Tumringen als Tohtarinchova im Jahr 767 erstmals erwähnt wurde, die Gemarkung war zudem schon länger besiedelt. Erstere Annahme erwies sich jedoch als unzutreffend.[1] Eine erste Erwähnung erfolgte demnach erst 890 in einer im Original erhaltenen Urkunde König Arnulfs, in der Tumringen als Besitz des Klosters St. Gallen beschrieben wird. Später war Tumringen Teil der Herrschaft Rötteln. Seit dem 16. Jh. wurde in der Röttler Kirche, zu welcher Tumringen gehört, lutherisch gepredigt.

1591 erfolgte der Bau einer Brücke über den Fluss Wiese. Im Dreißigjährigen Krieg und in den Kriegen Ludwigs XIV. wurde der Ort, der sich in der Nähe zum strategisch wichtigen Rheinübergang in Basel befand, weitgehend zerstört. Die Bewohner Tumringens waren offenbar traditionell besonders wehrhaft, worauf jedenfalls ihr heutiger Spitzname Güggel hinweist. 1731 wurden die Grenzen zu den Nachbargemeinden festgelegt. 1742 erfolgte der Bau einer steinernen Brücke über die Wiese.

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Tumringen 1906

Im 19. Jahrhundert erfolgte die Industrialisierung des Wiesentales, wo sich vor allem Textilbetriebe ansiedelten. In den Jahren 1920/21 war auf Tumringer Gemarkung der Flugplatz Lörrach in Betrieb. Nach dem Ersten Weltkrieg litt Tumringen unter einer wirtschaftlichen Krise, weshalb u. a. auch der Plan zum Bau eines Kriegerdenkmals aufgegeben werden musste. Im Jahr 1925 hatte Tumringen 1196 Einwohner.[2] Man begann, die Möglichkeiten einer Eingemeindung nach Lörrach zu diskutieren, welche mit einem Festakt am 1. Oktober 1935 vollzogen wurde.

Tumringen litt lange unter starkem Verkehrsaufkommen, wobei der Bau der Autobahn A 98 zunächst Entlastung brachte und seit 1988 vor allem den überregionalen Verkehr an Tumringen und Lörrach vorbeiführt. Heute wird die Bebauung von Lörrach und Tumringen nur noch durch die Wiese getrennt. Durch die Neubebauung des Areals im Bereich der Einmündung der Mühlestraße in die Freiburger Straße erfährt Tumringen erstmals eine sichtbare Urbanisierung mit zusätzlichen Einkaufsmöglichkeiten und einer modernen hinter der Grundschule befindlichen Mehrzweckhalle.

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Wappen

Das zweigeteilte Wappen von Tumringen zeigt (heraldisch) rechts die badischen Farben, einen roten Schrägbalken auf goldenem Grund. Auf der (heraldisch) linken Seite ist ein stehender, schwarzer Bär auf goldenem Grund zu sehen. Das Wappen deutet auf die Zugehörigkeit zur Markgrafschaft und später zum Großherzogtum Baden (links), Besitz des Klosters St. Gallen (rechts). Das Wappen wurde 1905 eingeführt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Ortsbild und Bauwerke

Das kunsthistorisch bedeutendste Bauwerk ist die Röttler Kirche mit den Fürstengräbern in dem zu Tumringen gehörigen Weiler Rötteln.

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext
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Luftbild von Tumringen aus südlicher Richtung

Wirtschaft

In Tumringen sind diverse mittelständische Unternehmen aus dem Bereich der Industrie und Automation sowie die OBB Oberbadische Bettfedernfabrik[3] angesiedelt.

Daneben existieren eine Reihe mittelständischer Betriebe sowie einer der wenigen Lörracher Betriebskindergärten. Ebenfalls produzierte bis 2012 die GABA GmbH, zog dann jedoch um in ein neues Werk nach Polen. Gaba ist durch Marken wie aronal, elmex und Meridol in der oralen Prävention tätig.[4]

Verkehr

Auf Tumringer Gemarkung befindet sich die Autobahn-Anschlussstelle 4 (Kandern), die nordwärts ins Kandertal und südwärts über die Lucke nach Tumringen und Lörrach führt.

Bildungseinrichtungen

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Grundschule Tumringen

Die heutige Grundschule von Tumringen befindet sich in einem Bau aus dem Jahre 1909. Vorher war die Schule im späteren Rathaus der Gemeinde untergebracht, in dem sich heute eine Bank befindet. Das denkmalgeschützte Gebäude wurde in den 2010er Jahren um einige Meter verschoben, um die Erschließung des Baugebiets Tumringen-Süd zu erleichtern. Von 2014 bis 2016 wurde eine Sporthalle mit Mensa und Erweiterungsräumen angebaut. Die Grundschule ist heute zweizügig mit ca. 130 Schülern und zehn Lehrkräften.

Vereine

Der Turnverein Tumringen wurde am 25. Mai 1898 gegründet. An der Gründungsversammlung waren 31 Männer und Jugendliche anwesend. Nach zehn Jahren hatte der Verein rund 140 Mitglieder. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der erlahmte Verein wieder belebt. Am 16. Oktober 1958 wurde die Turnabteilung vom Fußballverein verein getrennt, so dass es am 1. Dezember 1958 zu einer Wiedergründung kam.[5]

Der Fußballverein FV Tumringen gründete sich am 30. Oktober 1910. Ihren bis dahin größten Erfolg errang der Verein in der Saison 1931/32, wo sie Meister der Kreisklasse 2 wurde, und damit in die 1. Kreisklasse aufstieg. Dort belegte der FV Tumringen in der nachfolgenden Saison den 4. Tabellenplatz. In der Saison 1933/34 wurde sie erneut Meister und stieg damit in die zweithöchste Spielklasse des DFB auf, aus der man ein Jahr danach wieder abstieg.[6] Zu den bekanntesten Spielern zählt der spätere Nationalspieler Sebastian Deisler, der in seiner Jugend von 1984 bis 1988 beim FV Tumringen spielte.

Der 1856 gegründete Gesangsverein Tumringen gehört zun den ältesten Lörrachs. In den 2010er Jahren hatte der Verein rund 50 Sängerinnen und Sänger und bis zu zehn Projektsängerinnen und Projektsänger.[7]

Daneben gibt es Fasnachtsvereine in Tumringen wie die Güggel-Clique Tumringen und die Höllenknechte Tumringen.

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Literatur

  • Friedrich Schärer: Der Flugplatz Lörrach in Tumringen, 1988.
  • Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Landkreis Lörrach (Hrsg.): Der Landkreis Lörrach, Band II (Kandern bis Zell im Wiesental), Jan Thorbecke Verlag, Sigmaringen 1994, ISBN 3-7995-1354-X, S. 162–166.
  • Gerhard Moehring et al.: Lörrach–Tumringen 767–1967, eine Chronik zur 1200-Jahr-Feier, Lörrach : Kropf & Herz 1967
Commons: Tumringen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Tumringen – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

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