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Treadstone
US-amerikanische Fernsehserie (2019) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Treadstone ist eine US-amerikanische Actionserie, die von Oktober bis Dezember 2019 auf USA Network ausgestrahlt wurde. Außerhalb der USA erschien die Serie am 10. Januar 2020 bei Prime Video. Die Serie handelt vom aus der Bourne-Filmreihe bekannten titelgebenden CIA-Programm.
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Produktion
Zusammenfassung
Kontext
Im April 2018 bestellte USA Network eine Pilotfolge für eine Serie über das aus der Bourne-Filmreihe bekannte CIA-Programm Treadstone. Dabei wurde angekündigt, dass die Serie Schläferagenten des Programmes rund um den Globus verfolgen und ihr Erwachen sowie ihre Missionen zeigen wird. Als Drehbuchautor wurde Tim Kring verpflichtet, während Ramin Bahrani bei der Pilotfolge Regie führte. Als Executive Producers fungieren neben Kring und Bahrani auch Ben Smith, Jeffrey Weiner, Justin Levy und Bradley Thomas.[1] Im August 2018 erteilte der Fernsehsender grünes Licht für die Serie. Gleichzeitig wurde berichtet, dass sich Amazon in fortgeschrittenen Verhandlungen über die internationalen Vertriebsrechte befinden soll und deshalb in die Produktion, deren Start man für 2019 angekündigte, eingebunden werde.[2]
Im November 2018 wurden Jeremy Irvine und Brian J. Smith für zwei Hauptrollen verpflichtet.[3] Als Vorbereitung auf die zu diesem Zeitpunkt für ihn noch nicht sichere Rolle nahm Irvine freiwillig an einem 10-tägigen Aufnahmetest für den Special Air Service teil, während dem er laut eigener Aussage über mehrere Tage wachgehalten, isoliert, hungern gelassen und mit Geräuschen gequält wurde.[4] Im Januar 2019, kurz nachdem die Hauptdreharbeiten in Budapest begannen,[5] stießen mit Tracy Ifeachor, Omar Metwally, Han Hyo-joo, Gabrielle Scharnitzky und Emilia Schüle fünf weitere Darsteller zur Hauptbesetzung.[6] Als letztes wurden im Juni 2019 die Verpflichtungen von Michelle Forbes, Patrick Fugit, Michael Gaston, Tess Haubrich und Shruti Haasan bekannt.[7] Alle Darsteller mussten in Vorbereitung auf die Dreharbeiten in Peking ein Trainingsprogramm durchlaufen, bei dem unter anderem sichergestellt wurde, dass sie die richtige Ernährung hätten.[8] Trotzdem stiegen die Schauspieler zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Produktion ein. So begannen die Dreharbeiten für Irvine beispielsweise erst Ende Mai 2019.[9]
Insgesamt dauerten die Filmaufnahmen rund neun Monate, wobei das Produktionsteam nach Möglichkeit immer an den Schauplätzen der Serie drehen wollte. Aus diesem Grund reiste Ben Smith während der Dreharbeiten laut eigener Aussage über 250.000 Meilen.[9] Unter anderem wurde es dem Produktionsteam gestattet, im Spiegelsaal vom Schloss Versailles zu filmen, wofür man zuerst die Drehbücher hätte vorlegen müssen.[10] Die in Nordkorea spielenden Szenen von Hyo-joo wurden größtenteils in Seoul gedreht. Auch die in Alaska angesiedelten Aufnahmen von Smith entstanden nicht im US-amerikanischen Bundesstaat, sondern wurden stattdessen auf Spitzbergen gefilmt. Aufgrund der dort vorherrschenden Kälte konnten Takes, in denen die Haut der Schauspieler zu sehen war, eine maximale Länge von 45 Sekunden haben. Die in Indien angesiedelten Szenen von Haasan wurden hingegen tatsächlich in Delhi, unter anderem an der Jama Masjid, gedreht. Weitere Aufnahmen erfolgten in Taiwan, Amsterdam, Kolumbien, Griechenland, Ghana und Frankreich.[9]
Ein erster Trailer wurde am 10. August 2019 veröffentlicht.[11] Wenig später wurde der US-amerikanische Starttermin für die zehn Folgen umfassende erste Staffel auf den 15. Oktober 2019 datiert.[12] Bereits am 24. September erfolgte ein „Special Screening“ der ersten Folge.[13] Auch wenn die Zuschauerzahlen der einzelnen Folgen eher unterdurchschnittlich ausfielen, konnte die Serie beim sogenannten zeitversetzten Schauen massiv zulegen. So wurden beispielsweise die ersten beiden Episoden in den ersten sieben Tagen nach Ausstrahlung 1,84 und 1,97 Millionen Mal gesehen.[14] Anfang Oktober 2019 wurde angekündigt, dass die Serie in über 200 Ländern im Januar 2020 auf Prime Video erscheinen werde.[15] In den Vereinigten Staaten erschien die Serie am 24. März 2020 auf DVD.[16] Im Mai 2020 wurde die Absetzung der Serie nach der ersten Staffel durch USA Network bekannt.[17]
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Besetzung
Hauptbesetzung
- Jeremy Irvine spielt John Randolph Bentley
- Han Hyo-joo spielt SoYun Pak
- Brian J. Smith spielt Doug McKenna
- Gabrielle Scharnitzky spielt Petra Andropov
- Emilia Schüle spielt die junge Petra Andropov
- Michelle Forbes spielt Ellen Becker
Nebenbesetzung
1
Originalton
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Episodenliste
Zusammenfassung
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Kritiken
Zusammenfassung
Kontext
Die Serie konnte 44 % der Kritiker auf Rotten Tomatoes überzeugen und erhielt auf Metacritic einen Metascore von 47 von 100 möglichen Punkten.[20][21]
Brian Lowry von CNN urteilt über Treadstone überwiegend positiv. Die Serie starte gut und könne dabei das Interesse der Zuschauer wecken. Dabei biete die Mythologie der Filme die Grundlage für eine solide, wenn auch chaotische Serie. Treadstone schaffe es, die Qualität von guten Fernsehserien mit der aus der Vorlage bekannten Paranoia zu verbinden. Zeitgleich würden neue Charaktere gut und glaubwürdig etabliert werden. Als einzigen Kritikpunkt nennt Lowry, dass sich die Serie auf die Action konzentriere, die eigentliche Handlung rund um Schläferagenten und geheime Operationen aber zu langsam herausarbeite und die einzelnen Handlungsstränge, welche von Michelle Forbes und Omar Metwally zusammengehalten werden würden, zu langsam verbinde.[22]
Eine ähnliche Einschätzung trifft Benjamin Lee vom Guardian. Zwar sei Treadstone Teil eines lästigen Trends, bei dem Serien zu bekannten Filmreihen veröffentlicht werden würden, allerdings sei der Weg ins Fernsehen für den Stoff unvermeidlich geworden, nachdem die letzten beiden Filme Das Bourne Vermächtnis und Jason Bourne die schwächsten Vertreter der Filmreihe gewesen seien. Zu Lees Überraschung enthalte die ehrgeizige Erzählung allerdings viele interessante Aspekte, so beispielsweise unerwartete Wendungen, die die Serie durchaus sehenswert machen würden. Zwar gebe es manchmal ungeschickte Übergänge und wenig packende Episodenfinale, doch im Allgemeinen funktioniere der Wechsel zwischen Protagonisten und Orten, wodurch eine detailreiche Welt kreiert werde. Es mache Spaß, so vielen bourne-artige Figuren zuzusehen, wie sie in soliden Actionsequenzen, die allerdings nicht mit denen der Kinofilme mithalten könnten, in Szene gesetzt werden. Dabei komme es zu schnellen und gewalttätigen Kämpfen, die zwar weniger mit einer stilistischen Ausrichtung aber dafür mit handwerklicher Qualität daherkämen. Als Fazit zieht Lee, die Serie erscheine im ersten Moment als überflüssig, sei aber eine überraschend erfrischende Ergänzung der Saga.[23]
Daniel D’Addario von Variety steht der Serie hingegen zwiegespalten gegenüber. Sie wirke wie ein qualitativ minderwertiger Bruchteil des Kontextes oder erzählerischen Reichtums der guten Bücher und Filme, der allerdings mit energiegeladenen und unterhaltsamen Kampfszenen punkten könne. Treadstone springe dabei zwischen ähnlichen Handlungssträngen, wodurch sich die Serie nicht ausgewogen, sondern unentschlossen anfühle. Trotzdem gebe es noch genug Energie, vor allem die Darbietung von Han Hyo-joo sei positiv hervorzuheben. Das Szenario rund um die Figur von Patrick Fugit sei hingegen das mit Abstand beste, da es sich Zeit für „Was-bin-ich“- und „Was-habe-ich-getan“-Fragen nehme, die in den Filmen nur am Rande thematisiert wurden. Alle anderen Handlungsstränge würden allerdings eher einfache Wege gehen, anstatt tief in die Geschichte und Charaktere einzutauchen.[24]
Gänzlich enttäuscht zeigt sich Tim Goodman vom Hollywood Reporter. So hätten die zahlreichen Produzenten der Serie mit der halbherzigen Idee, eine Nebenhandlung der Filmreihe zur Haupthandlung der Serie zu machen und dabei von der Popularität der Filme zu profitieren, völlig ins Leere gegriffen. Das größte Problem seien die Drehbücher, die auf überdrehte Action anstatt Gehirn setzen würden. Die gesamte Geschichte sei wirr, es gebe unsinnige Handlungselemente, Entscheidungen von Figuren seien nicht nachvollziehbar und alles in allem entstehe dadurch ein falsches Drama mit falscher Action. Mit diesem Kontext könnten einem laut Goodman die überqualifizierten Schauspieler, allen voran Tracy Ifeachor und Brian J. Smith, nur leidtun.[25]
Fritz Göttler beschreibt Treadstone in seiner Vorschau in der Süddeutschen Zeitung als „klassisches, dramaturgisch weitgespanntes politisches Intrigenstück“, das in den Actionszenen „die Fiebrigkeit der Kinofilme“ beschwöre.[26] Gunther Reinhardt führt dazu in der Stuttgarter Zeitung aus, auch wenn Jeremy Irvine kein Matt Damon sei, könne man viele Elemente der Kinofilme in Treadstone wiederfinden. Dazu zählen die Fluchtthematik, „bedeutungsschwangere“ Musik, schnell geschnittene Kampfszenen, unvermittelte Gewaltausbrüche, eine wankende und subjektive Kamera, eine atemlose Dramaturgie, Nahaufnahmen, das triste und betonlastige Szenenbild sowie eine Hass-Liebe-Romanze zwischen den Fronten. Zudem würden ständig neue Figuren auftauchen, die wild durcheinander verschiedene Sprachen sprächen.[27]
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Weblinks
- Treadstone bei IMDb
- Treadstone bei Fernsehserien.de
Einzelnachweise
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