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Bronzegießerei in Leipzig Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die 1899 gegründete Bronzebildgießerei Noack war die erste Bronzegießerei in Leipzig. Sie ist ein Familienbetrieb in vierter Generation und bis heute die Anlaufstelle für viele namhafte Künstler aus Deutschland und aus dem Ausland.
Gründer des Betriebs war der aus Bockwitz bei Lauchhammer stammende Traugott Noack (1865–1941). Er hatte im Lauchhammerwerk Kunstgießer gelernt und als Gießer und Meister in Dresden gearbeitet. In dem anfangs „Leipziger Gießhütte für Bildguß“ genannten Unternehmen arbeitete er gemeinsam mit dem Ziseleur Paul Brückner.[1] Zuvor gab es in Leipzig keine Bildgießerei. Steinskulpturen dominierten das Stadtbild. Alle Erzbildwerke, die seit Mitte des 19. Jahrhunderts in Leipzig aufgestellt worden waren, stammten aus entsprechenden Betrieben in Nürnberg, Berlin, Dresden oder Lauchhammer.[1] Der Ruf der Gießerei festigte sich ab 1902, nachdem Leipzigs führender Bildhauerkünstler Max Klinger begann, vermehrt Aufträge an die Gießhütte zu vergeben. Sehr viele der seitdem in Leipzig entstandenen Bronzebilder, -statuen, -verzierungen und -gedenktafeln stammen aus der Bronzebildgießerei Noack.
Seit 1920 befindet sich die Bronzebildgießerei in der Leipziger Kochstraße. Die Gießhütte überstand Inflation und Weltwirtschaftskrise. Traugotts Sohn Fritz Noack (1904–1981) stieg ins Geschäft mit ein und übernahm schließlich 1931 die Gießerei. Doch viele der von ihm geschaffenen Bildnisse wurden im Rahmen der Aktion Metallspende des deutschen Volkes für Kriegszwecke des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen. Die Werkstatt wurde kriegsbedingt geschlossen und der Inhaber zum Militär einberufen. Ein Teil der Produktionsräume wurde im Krieg zerstört.[1]
Nach Kriegsende übernahm der Betrieb auch die Denkmalpflege an Leipzigs Bronzeplastiken, die stark unter den Umweltbelastungen litten. Einmal im Jahr werden sie ausgebessert und mit einer Wachsschicht versehen.[2] Schließlich übernahm 1969 Fritz’ Sohn Gerhard Noack (1931–1999) die Bronzekunstgießerei. Durch die Anerkennung als „Kunstschaffender im Handwerk“ rettete er den Betrieb vor der Verstaatlichung und fertigte nun auch häufiger Nachgüsse und Medaillen an. 1992 übernahm Gerhards Sohn Bert Noack (geb. 1964) den Betrieb. Er ist sowohl Meister als Bildgießer als auch als Ziseleur.
Im Laufe der Jahrzehnte ließen mehrere namhafte Künstler in der Bronzebildgießerei Noack gießen.
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