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Wirtschaftszweig im Kosovo Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Tourismus im Kosovo (albanisch Turizmi në Kosovë, serbisch Туризам у Косову Turizam u Kosovu) ist ein noch wenig entwickelter Wirtschaftszweig im kleinen Binnenstaat in Südosteuropa. Nach Kriegen in der Region und instabilen Verhältnissen erfährt Kosovo allmählich mehr und mehr internationale Aufmerksamkeit als Tourismusdestination.[1] Das Land verfügt über reichhaltiges osmanisches Erbe, serbisch-orthodoxe Klöster, die zum UNESCO-Welterbe zählen, antike Funde, eine reichhaltige Kultur, lebendige Städte und vielfältige Berglandschaften mit dem Sharr-Gebirge im Süden und den Albanischen Alpen im Westen.
Insbesondere im Sommer besuchen sehr viele ausgewanderte Kosovaren ihre Heimat.[2] Die Hunderttausende auf Heimaturlaub tragen durch ihre Besuche zu einer deutlichen Steigerung der Wirtschaft bei.[3][4] Tourismus wird als möglicher Sektor gesehen, der zum wirtschaftlichen Aufschwung im Land beitragen kann.[5][6] Es gibt auch zahlreiche Hilfsprojekte, die den Tourismus fördern wollen.[7]
Der Kosovo bietet vielfältige Möglichkeiten für Kulturreisen und Aktivurlaub wie Wandern oder Skifahren in den Bergen.
Zu den wichtigsten Reisezielen gehören:
Es gibt im Land mehrere einfache Thermalbäder.[5]
Tourismus entwickelte sich im Kosovo erstmals, als in den 1970er Jahren die Straßenverbindungen ausgebaut wurden. Im Jahr 1988 wurden 232.000 Touristen und 780.000 Übernachtungen verzeichnet. Die Mehrheit der Gäste stammte aus dem Inland und 28 % der Logiernächte fielen auf Thermaleinrichtungen.[5]
Mit dem Auseinanderfall Jugoslawiens und dem Beginn der Jugoslawienkriege ab 1991 brach der Tourismus komplett ein. Nach dem Kosovokrieg waren die Reisenden vor allem ausgewanderte Kosovaren und „Internationale“, bei den verschiedenen internationalen Organisationen tätige Ausländer.[8]
Das statistische Amt des Kosovo publiziert seit 2008 regelmäßig Zahlen zu den Hotelübernachtungen. Die Zahlen der ausländischen Gästen stieg von fast 25.000 im Jahr 2008 auf über 83.000 im Jahr 2016 an.[9]
Das Diasporaministerium sprach für den Sommer 2013 von 400.000 Exil-Kosovaren auf Heimatbesuch.[2]
Rang | Land | Besucher |
---|---|---|
1 | Albanien | 15.082 |
2 | Deutschland | 7.236 |
3 | Türkei | 6.540 |
4 | Vereinigte Staaten | 6.165 |
5 | Schweiz | 5.574 |
6 | Österreich | 3.799 |
7 | Slowenien | 3.212 |
8 | Nordmazedonien | 3.174 |
9 | Serbien | 3.113 |
10 | Vereinigtes Königreich | 2.784 |
Total | 83.710 |
Um das Jahr 2010 gab es im Land 8000 Betten in Touristenunterkünften.[5]
Der Kosovo ist gut aus den Nachbarländern erreichbar. Mehrere Grenzübergänge verbinden den Kosovo mit Serbien (unter anderem Brnjak, Jarinje, Končulj, Merdare), Albanien (unter anderem Morina/Vërmica, Qafa e Morinës) und Nordmazedonien (Han i Elezit, Glloboçica). Da der Čakorpass noch immer geschlossen ist, besteht zu Montenegro nur der Übergang zwischen Rožaje und Peja. Zu Albanien besteht mit der Autostrada R 7 und der Autostrada A1 in Albanien eine ausgebaute Verbindung. Die Autostrada R 6 soll in Zukunft die Hauptstadt Pristina mit der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje verbinden. Derzeit endet die Autostrada in Doganaj, unweit von Kaçanik. Zu anderen Ländern, wie Serbien und Montenegro, ist diese noch im Bau oder in Planung.
Vom Flughafen Pristina bestehen Verbindungen zu zahlreichen Städten in Mitteleuropa. Es werden jährlich rund 1,75 Millionen Passagiere befördert.
Serbien betrachtet Kosovo als Teil seines Staatsterritoriums und die Übergänge mit dem Kosovo als innerstaatliche Grenze. Von serbischer Seite gibt es an diesen Übergängen keine Ein- oder Ausreisestempel. Die Grenzübergänge zwischen Kosovo und Drittstaaten inklusive des Flughafens Pristina werden von Belgrad nicht anerkannt, da sie nicht unter serbischer Kontrolle sind. Ausländern wurde zum Teil die Einreise nach Serbien verweigert, wenn sie kosovarische Einreisestempel im Reisepass hatten oder wenn sie von Kosovo aus nach Serbien einreisen wollten, ohne zuvor in Serbien gewesen zu sein.[11][12]
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