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deutscher Lyriker, Übersetzer und Essayist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tobias Roth (* 1985 in München) ist ein deutscher Lyriker, Übersetzer und Essayist.
Tobias Roth ist in München-Trudering aufgewachsen und zur Schule gegangen, wobei er zwischenzeitlich auch in Chartres lebte. Er studierte Deutsche Sprach- und Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg und Europäische Literaturen an der Humboldt-Universität zu Berlin[1]. Von 2013 bis 2016 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich 644 Transformation der Antike[2], 2017 wurde er mit einer Arbeit über die Sonette Giovanni Pico della Mirandolas an der HU promoviert.
Als Kulturjournalist war Tobias Roth von 2007 bis 2015 Mitarbeiter des Onlinefeuilletons klassik.com[3], zwischen 2009 und 2011 betreute er eine Seite zur zeitgenössischen Lyrik für Die Berliner Literaturkritik[4], für das Onlineportal fixpoetry.com konzipierte und betreute er 2013 die monatliche Reihe In Augenschein[5] sowie 2014 die Reihe Dichtertotenbriefe[6]. Seit 2013 veröffentlicht er Rezensionen und Essays im Lyrikportal Signaturen.[7] Von 2011 bis 2017 war er Herausgeber der Berliner Renaissancemitteilungen.
Seit 2005 ist Tobias Roth Mitglied in der Mainzer Gesellschaft zur Förderung von Design, Kunst und Kommunikation e.V. und seit 2012 im Vorstand der Internationalen Wilhelm-Müller-Gesellschaft[8]. Tobias Roth hat mehrere wissenschaftliche Schriften zu literaturhistorischen Themen veröffentlicht, tritt allerdings hauptsächlich als Lyriker, Übersetzer und Essayist in Erscheinung.
Gemeinsam mit Sophia Pompéry realisierte Tobias Roth im Sommer 2016 die Textinstallation Häuserzeilen, die vom Bezirksamt Mitte von Berlin gefördert wurde[9][10]. Ein 1600 Meter langes Monostichon zog sich in fortlaufender Linie durch die Straßen von Berlin-Moabit, gemalt mit Schlämmkreide. Weitere Textinstallationen von Pompéry und Roth fanden 2020 im Rahmen des Seekult-Festivals in Friedrichshafen und 2022 in Berlin-Charlottenburg auf die Straße[11].
Tobias Roth ist Gründungsgesellschafter des Verlages Das Kulturelle Gedächtnis, dessen erstes Programm im Frühjahr 2017 erschien, und von der Stiftung Buchkunst 2017 und 2020 unter die Schönsten Deutschen Bücher des Jahres gewählt wurde[12][13]. 2020, 2021 und 2024 wurde Das Kulturelle Gedächtnis mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet[14][15], 2021 zudem mit dem Berliner Verlagspreis[16].
Der 2018 erschienene Lyrikband Grabungsplan war eine der Lyrikempfehlungen, die die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung gemeinsam mit der Stiftung Lyrik Kabinett und dem Haus für Poesie Berlin in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Bibliotheksverband jährlich zur Leipziger Buchmesse veröffentlicht.[17]
Als Übersetzer nahm er am Versschmuggel im Rahmen des Poesiefestivals (2017) und bei der Poesie der Nachbarn im Künstlerhaus Edenkoben (2019) teil und war Mentor beim Hieronymus-Programm des Deutschen Übersetzerfonds (2018). Beim Poesiefestival 2020 kuratierte Roth den Dichterabend.
Der von Roth ausgewählte, übersetzte und mit Erläuterungen versehene Foliant Welt der Renaissance erschien 2020 im Verlag Galiani Berlin. Die umfangreiche Anthologie stieß auf ein großes Medienecho und stand auf der Spiegel-Bestsellerliste und der Schweizer Bestsellerliste[18]. Zudem wurde der von Hanne Mandik gestaltete Band von der Stiftung Buchkunst 2021 unter die Schönsten Deutschen Bücher des Jahres gewählt[19] und Roth wurde für die Übertragung des Werks 2021 mit einem Bayerischen Kunstförderpreis ausgezeichnet[20]. Damit ist er der erste Künstler, der diese Auszeichnung zweimal erhalten hat.
Seit 2021 gibt er Die grüne Reihe im SuKuLTuR-Verlag heraus.
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