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deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Dirigent Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Timo Jouko Herrmann (* 22. September 1978 in Heidelberg) ist ein deutscher Komponist, Musikwissenschaftler und Dirigent.
Herrmann studierte Komposition bei Ulrich Leyendecker an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Mannheim. Weitere Anregungen erhielt er während seiner Studienzeit in Workshops und Kursen bei Hermann Schäfer, Krzysztof Meyer, Detlev Glanert, Roberto Doati und Wladimir Sagorzew.
Seine Kompositionen erklangen bei zahlreichen Festivals (u. a. bei den Salzburger Festspielen mit dem Fagottisten David Petersen), im Rundfunk (SWR2, Deutschlandradio Kultur, MDR Figaro) und wurden von Musikern wie dem Bassbariton Falk Struckmann, der Sopranistin Sonja Mühleck, dem Bassklarinettisten Volker Hemken, dem Saxophonisten Dieter Kraus, der Flötistin Carin Levine, dem Pianisten Stephan Rahn oder dem Sonic.art Saxophonquartett uraufgeführt. Am Theater der Stadt Heidelberg kamen mehrere seiner musiktheatralischen Werke zur szenischen Erstaufführung, darunter 2004 die satirische Kammeroper Unreine Tragödien und aussätzige Dramatiker sowie 2007 seine kompositorischen Beiträge zum spartenübergreifenden Projekt Das neue Wunderhorn unter der Leitung von Cornelius Meister.[1] Im Auftrag des Gewandhausorchesters Leipzig verfasste Herrmann mehrere Werke und Bearbeitungen, zuletzt eine Serie von Fabeln nach Jean de La Fontaine sowie das szenische Richard-Strauss-Projekt Wenn der Mond aufgeht, lernst du fliegen in der Regie von Philipp J. Neumann.[2] Die Oper Dortmund brachte in der Spielzeit 2016/17 seine Kammeroper Hamlet - Sein oder Nichtsein in der Regie von Ronny Jakubaschk zur Uraufführung.[3] Die auf Anregung des Pianisten Martin Stadtfeld entstandenen Orchestrationen von Frédéric Chopins Allegro de concert op. 46 und Bolero op. 19 wurden bei der Erstaufführung im März 2017 von Publikum und Presse als „Bereicherung der entsprechenden Literatur“ gelobt.[4] Herrmanns Kompositionen erscheinen beim Verlag Neue Musik[5] und beim Friedrich Hofmeister Musikverlag in Druck.
Parallel zu seiner künstlerischen Tätigkeit promovierte Herrmann 2015 bei Hermann Jung über Antonio Salieri und dessen deutschsprachige Werke für das Musiktheater. Internationale Bekanntheit als Musikwissenschaftler erlangte er Anfang 2016 durch die Wiederentdeckung des verschollenen, von Mozart und Salieri gemeinschaftlich vertonten Freudenliedes Per la ricuperata salute di Ofelia.[6] Anlässlich der spanischen Erstaufführung des Werkes am 1. September 2016 wurde Herrmann in Valladolid durch die Enthüllung einer Gedenktafel am Hauptportal des Real Monasterio de San Joaquín y Santa Ana geehrt.[7]
Neben seiner Tätigkeit als Komponist und Musikwissenschaftler ist Herrmann auch als Violinist und Ensembleleiter aktiv; als Gastdirigent leitet er regelmäßig das Mannheimer Mozartorchester und die Heidelberger Sinfoniker.[8] Das von ihm konzipierte und unter seiner Leitung mit den Heidelberger Sinfonikern aufgenommene Album Salieri – strictly private wurde 2020 in drei Kategorien für den Musikpreis Opus Klassik nominiert.[9] Auch Herrmanns nachfolgendes Album Salieri & Beethoven in Dialogue wurde 2021 in drei Kategorien für den Opus Klassik nominiert. Seit 2009 ist Herrmann künstlerischer Leiter des Festivals „Walldorfer Musiktage“ in seiner Heimatstadt Walldorf (Baden).[10] Zum Beginn der Saison 2019/20 übernahm er dort auch den Posten des städtischen Musikbeauftragten.[11]
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