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Sternekoch aus Berlin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tim Raue (* 31. März 1974 in West-Berlin) ist ein deutscher Koch und Betreiber mehrerer Restaurants.
Raue wuchs in einfachen Verhältnissen im Wrangelkiez in Berlin-Kreuzberg auf und war nach eigener Aussage in seiner Jugendzeit Mitglied der Jugendbande 36 Boys. Belegt ist, dass er als 14-Jähriger an einem von der Jugendhilfe Neukölln mitorganisierten Workcamp für „verhaltensoriginelle“ Jugendliche nach Nyksund teilgenommen hat, wo der Pädagogische Psychologe Manfred Günther zu seinen Betreuern zählte. Raue glänzte nach dessen Aussage zwar noch nicht mit Kochrezepten, aber mit gekonnten Airbrush-Tags und -Paintings. In einem Interview erzählte Raue: „Das Erste, was ich als Teenager gelernt habe, war es, meinen sozialen Rang durch Statussymbole zu definieren. Und die, die wir nicht hatten, haben wir uns illegal besorgt.“[1]
2016 gab er die Trennung von seiner Frau Marie-Anne bekannt, einer Restaurantfachfrau, mit der er seit 1992 liiert war. 2017 heiratete er die Redakteurin Katharina Wolschner.[2]
Tim Raue lernte Koch im Restaurant Chalet Suisse im Grunewald. Es folgten Stationen 1994 im First Floor und 1997 mit 23 Jahren als Küchenchef im Restaurant Rosenbaum.[3] 1998 ging er als Küchenchef zu den Kaiserstuben und wurde von der Fachzeitschrift Der Feinschmecker zum Aufsteiger des Jahres gewählt.
2002 wechselte er als Küchenchef zum Restaurant 44 im Berliner Swissôtel, mit seiner Frau als Restaurantleiterin.[4]
2007 kürte ihn der Gault-Millau zum Koch des Jahres. Seine Küche im 44 wurde mit einem Stern des Guide Michelin und 18 Punkten im Gault-Millau ausgezeichnet. 2008 veröffentlichte er ein Kochbuch mit dem Titel Aromen(r)evolution.[5]
Ebenfalls 2008 wechselte er als Kulinarischer Direktor zu der zur Fundus-Gruppe gehörenden Adlon-Collection, die im Hotel Adlon fünf Restaurants betrieb.[6] Dort eröffnete er die Restaurants Ma Tim Raue (inspiriert von der chinesischen Küche), Uma (von der japanischen Küche inspiriert) und die Shochu Bar. Nach wenigen Monaten bekam das Ma Tim Raue einen Michelin-Stern verliehen. Der Gault-Millau zeichnete das Ma Tim Raue mit 18 Punkten und das Uma mit 17 Punkten aus. Im Juli 2010 wurde das Ma Tim Raue geschlossen,[7][8] das Uma wurde unter der Leitung von Stephan Zuber weitergeführt, und wurde später geschlossen.
Im September 2010 eröffnete Raue in Berlin-Kreuzberg das Restaurant Tim Raue. Im selben Jahr saß er in der Jury der Fernsehsendung Deutschlands Meisterkoch.[9]
Im Mai 2013 eröffnete Raue, der auch noch das Studio tim raue besitzt und das Sra Bua by Tim Raue führt, das La Soupe Populaire als drittes Restaurant in Berlin. Es befindet sich in der ehemaligen Bötzow-Brauerei an der Prenzlauer Allee. Das Soupe Populaire wurde 2013 vom Guide Michelin mit einem Bib Gourmand und vom Gault-Millau mit 13 Punkten bewertet.[10]
Im April 2014 schaffte sein Restaurant Tim Raue den Einzug in die britische Liste The World’s 50 Best Restaurants auf Platz 78;[11] 2016 belegte er Platz 34.[12] Seit 2015 ist er regelmäßig in der VOX-Kochshow Kitchen Impossible zu sehen und nahm ersatzweise für Tim Mälzer an der RTL-Sendung Wer wird Millionär? teil. In der dritten Staffel der Netflix-Serie Chef’s Table befasst sich eine Folge mit Tim Raue und seiner Entwicklung als Koch.[13]
2015/2016 eröffneten die drei Standorte der Brasserie Colette Tim Raue in München, Konstanz und Berlin. Hier wird französische Küche gekocht. Das kulinarische Konzept hat Tim Raue entwickelt.[14]
2019 löste er in der Koch-Castingshow The Taste (siebte Staffel) als Coach Cornelia Poletto ab.[15] 2019 bis 2020 war er in der von Tim Mälzer moderierten Kochsendung Ready to beef! als fester Juror tätig.[16][17]
Von 2019 bis 2023 war er Küchenchef im Restaurant Villa Kellermann in Potsdam, das TV-Moderator Günther Jauch gehört.[18][19]
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