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Begriff aus der Welt der grafischen Benutzeroberflächen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Tiling bezeichnet im Gebiet der grafischen Benutzeroberflächen die kachelartige Anordnung von Fenstern nebeneinander, frei von Überdeckungen. Je nach Oberfläche kann Tiling die einzige Möglichkeit sein, mehrere Fenster gleichzeitig auf dem Desktop darzustellen, oder eine Möglichkeit neben anderen.
Auch die technische Anordnung mehrerer Kacheln (engl. tiles) eines Bildes oder einer Grafik nebeneinander wird als Tiling bezeichnet. Die Kacheldarstellung ermöglicht es ein wiederkehrendes Bildelement wiederholt neben- und/oder untereinander darzustellen, um so den Eindruck einer großen Fläche zu erzeugen. Dieses auch als Parkettierung bezeichnete Verfahren kommt oft bei Hintergrundbildern zum Einsatz, die ein wiederkehrendes Muster bzw. eine Textur darstellen.
Ein anderes Einsatzgebiet der Kacheldarstellung besteht in der Darstellung großformatiger Bilder: Hierbei wird das Bild vor der Darstellung in viele Teilbilder zerlegt und nur die Kacheln des darzustellenden Bildausschnitts angezeigt. Auf diese Weise können Bilder bandbreiten- und speicherschonend ausgeliefert werden, die sonst aufgrund ihrer Größe nicht dargestellt werden könnten. Anwendungsgebiete sind Kartendienste wie Google Maps oder hochaufgelöste Panoramabilder (Panos).
Ein vergleichbares Verfahren kommt auch bei der Darstellung sogenannter Fotomosaike zur Anwendung. Wird ein Bild aus vielen Einzelbildern zu einem großen Bild zusammengesetzt, spricht man vom Stitching.
Als erste graphische Benutzeroberfläche mit Tiling gilt das von Xerox PARC entwickelte CEDAR. Der Xerox Star benutzte ebenfalls Tiling zur Anordnung von Fenstern, kannte jedoch zum Teil auch überlappende Fenster.[1]
Ein weiterer früher Fenstermanager mit Tiling war der Siemens RTL Tiled Window Manager aus dem Jahr 1988. Er gilt bis heute als Lehrbeispiel wegen seiner Algorithmen für automatische Größenanpassung, Platzierung, Anordnung und Verkleinern zu Icons sowie Wiederherstellung. RTL lief auf X11R2 und R3, hauptsächlich auf Siemens-eigenen Systemen, wie Sinix.
Das Andrew-Projekt (AP oder tAP) war ein Desktop-Clientsystem (ähnlich dem frühen Gnome) für X mit einem Fenstermanager, der Tiling und Überlappung beherrschte.
Windows beinhaltete seit Windows 95 bis einschließlich Windows XP einen Fenstermanager, der standardmäßig überlappend arbeitet, jedoch auch auf Tiling umgestellt werden kann.
Diese Funktion wurde bei der Neugestaltung der Taskleiste in Windows 7 nicht wieder eingeführt. Stattdessen ist es möglich, Fenster an den linken bzw. rechten Rand des aktiven Bildschirms zu ziehen (sie dort anzuheften), so dass diese jeweils eine Bildschirmhälfte einnehmen und eine Darstellung zweier Fenster nebeneinander möglich ist.
Mit der Einführung von Windows 8 wurde das Konzept der Kacheldarstellung systemweit eingeführt. Hierbei stellen die Kacheln Programme und die von Mobiltelefonen bekannten Apps im Rahmen eines kachelbasierten Startbildschirms dar. Diese können statische oder dynamische Inhalte anzeigen (Live Tiles).
Die erste Version (Windows 1.0) basierte auf einem Fenstermanager mit Tiling, zu Teil wegen eines Rechtsstreits mit Apple, die die Rechte an der Metapher des Desktops mit überlappenden Fenstern beanspruchten. Aber aufgrund von Beschwerden folgte die nächste Version (Windows 2.0) der Desktop-Metapher. Alle späteren Versionen des Betriebssystems hielten an diesem Ansatz als Standardverhalten fest.
Es gibt Fremdsoftware, die ausgeklügeltere Tiling-Funktionalitäten hinzufügen (in Klammer Lizenz, unter der die Software steht):
Im X Window System ist der Fenstermanager ein separates Programm. X selbst setzt vom Ansatz her keinen bestimmten Fenstermanager voraus und die aktuelle X-Protokollversion X11 erwähnt ausdrücklich die Möglichkeit von Fenstermanagern mit Tiling. Der Siemens RTL Tiled Window Manager (veröffentlicht 1988) war der erste, der automatische Strategien für Anordnung und Größe implementierte. Ein weiterer Fenstermanager mit Tiling aus dieser Zeit war der Cambridge Window Manager, entwickelt von IBMs Academic Information System Group.
Danach wurden längere Zeit keine neuen Fenstermanager mit Tiling entwickelt. Im Jahr 2000 wurden die ersten Versionen von larswm und Ion veröffentlicht.
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. Es gibt auch ein Nicht-Tiling-Fließlayout, ähnlich><>
. Es existieren Fremdpatches, um ein Fibonacci-Layout nach dem Goldenen Schnitt, ein Rasterlayout, ein lückenfreies Rasterlayout und eine horizontale Stapelanordnung hinzuzufügen.Obwohl Tiling nicht der Standardmodus von Fenstermanagern auf den meisten weit verbreiteten Plattformen ist, zeigen die meisten Anwendungsprogramme gleichzeitig vorhandene Funktionen in ähnlicher Weise an. Beispiele umfassen E-Mail-Clients, IDEs, Sidebars in Webbrowsern und die kontextsensitive Hilfe in Microsoft Office. Zusätzlich können HTML-Frames als Implementierung von Tiling basierend auf einer Auszeichnungssprache betrachtet werden. Fenstermanager mit Tiling erweitern diese nützliche Eigenschaft jenseits gleichzeitig vorhandener Funktionen in Anwendungsprogrammen zu gleichzeitig vorhandenen Anwendungsprogrammen innerhalb eines Desktops. Die Dokumentenschnittstelle mit Tabbing kann ein sinnvoller Zusatz zum Tiling sei, da sie mehrere Fenster für dieselbe Funktion auf dem Bildschirm vermeidet.
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