Thylacinidae
Familie der Ordnung Raubbeutlerartige (Dasyuromorphia) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thylacinidae (dt.: Beutelwolfartige) sind eine ausgestorbene Familie von fleischfressenden Beuteltieren aus der Ordnung der Raubbeutlerartigen. Die einzige Art, die bis in die moderne Zeit zuletzt in Tasmanien überlebt hatte, war der Beutelwolf (Thylacinus cynocephalus), der 1936 im Zoo von Hobart ausstarb.
Beutelwolfartige | ||||||||||||
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![]() Beutelwolfweibchen mit Jungtier im National Zoo in Washington, D.C., ca. 1903 | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Thylacinidae | ||||||||||||
C.L. Bonaparte, 1838 |
Geschichte
Zusammenfassung
Kontext
Die Thylacinidae waren auf Australien, auf Neuguinea, Tasmanien und einigen kleineren, vorgelagerten Inseln verbreitet. Bis 1982 waren sich die Autoren einig, dass Verwandtschaft mit den Borhyaenidae bestände, einer ebenfalls ausgestorbenen Gruppe südamerikanischer Raubtiere, die viele ähnliche Zahnmerkmale aufwiesen. Eine 1982 veröffentlichte Übersichtsarbeit verglich die Skelettstruktur dieser Gruppen und kam zu dem Schluss, dass die Fußwurzelknochen eine größere Verwandtschaft mit den Raubbeutlerartigen aufweisen, was die These stützte, dass die festgestellten Zahnähnlichkeiten unabhängig voneinander durch konvergente Evolution entstanden waren.[1] Die Thylacinidae haben sich wohl als erste Familie vor etwa 42–36 Millionen Jahren von den anderen Raubbeutlerartigen abgespalten.[2]
Der früheste bekannte Thylacinide, Badjcinus aus dem Spätoligozän vor etwa 25 Mio. Jahren, war wohl 2 bis 3 kg schwer und wie alle frühen Vertreter der Familie ein unspezialisierter Allesfresser. Die Beutelwolfartigen wiesen ihre größte Vielfalt während des Miozäns auf, des Erdzeitalters vor 23 bis 5,3 Mio. Jahren, als es mehrere getrennte Linien gleichzeitiger Thylaciniden gab, von denen die meisten deutlich kleiner waren als der Beutelwolf in seiner letzten Form. Der Beutelwolf entstand im frühen Miozän vor etwa 16 Mio. Jahren und war nach dem Beginn des Pliozäns vor 5 Mio. Jahren die einzige überlebende Thylaciniden-Gattung. Im Laufe der Zeit nahm der Beutelwolf an Körpergröße zu, ebenso der Anteil von Fleisch an seiner Nahrung.[2] Im frühen 20. Jahrhundert war der Beutelwolf aus seinem natürlichen Lebensraum verschwunden. Das letzte Exemplar der Art, im Englischen allgemein als „Endling“ bezeichnet, starb 1936 im Zoo von Hobart auf Tasmanien.
Gattungen der Familie Thylaciniae
Zusammenfassung
Kontext
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- Gattung Badjcinus Muirhead & Wroe 1998[3]
- Badjcinus turnbulli (Spätoligozän)
- Gattung Maximucinus Wroe 2001[4]
- Maximucinus muirheadae (Mitteloligozän)
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- Gattung Muribacinus Wroe 1995[5]
- Muribacinus gadiyuli (Mittelmiozän)
- Gattung Mutpuracinus Murray & Megirian 2000[6]
- Mutpuracinus archibaldi (Mittelmiozän)
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- Gattung Ngamalacinus Muirhead 1997[7]
- Ngamalacinus timmulvaneyi (Frühmiozän) Riversleigh/Queensland
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- Gattung Nimbacinus Muirhead & Archer 1990[8]
- Nimbacinus dicksoni (Spätoligozän – Frühmiozän)
- Nimbacinus richi (Mittelmiozän)
- Gattung Thylacinus Temminck 1824
- Thylacinus cynocephalus, Beutelwolf (Frühpleistozän – Holozän)
- Thylacinus macknessi (Frühmiozän)
- Thylacinus megiriani (Spätmiozän)
- Thylacinus potens (Spätmiozän)
- Thylacinus yorkellus (Spätmiozän – Pliozän)
- Genus Tyarrpecinus Murray & Megirian 2000[6]
- Tyarrpecinus rothi (Spätmiozän)
- Genus Wabulacinus Muirhead 1997[7]
- Wabulacinus ridei (Frühmiozän) Riversleigh/Queensland
Gemäß Rovinsky und seiner Arbeitsgruppe sieht das Kladogramm so aus (2019):[2]
Thylacinidae |
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Weblinks
Commons: Thylacinidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Einzelnachweise
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