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deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thomas Brussig (geboren am 19. Dezember 1964[1] in Ost-Berlin) ist ein deutscher Schriftsteller und Drehbuchautor.
Brussig verbrachte seine Kindheit im Ostteil Berlins. Nach zehnjährigem Schulbesuch absolvierte er eine Berufsausbildung mit Abitur zum Baufacharbeiter, die er 1984 abschloss. Danach folgte der Grundwehrdienst in der VP-Bereitschaftspolizei.[2] Bis 1990 arbeitete er in verschiedenen Jobs. 1990 begann er ein Soziologie-Studium an der Freien Universität Berlin und wechselte dann 1993 an die Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg, an der er im Jahr 2000 als Diplom-Film- und Fernsehdramaturg seinen Abschluss machte.
Brussig debütierte als Romanautor 1991 mit Wasserfarben. Seinen Durchbruch hatte er 1995 mit dem Wenderoman Helden wie wir. In seinen Romanen verarbeitet Brussig auf unterschiedlichste Art und Weise satirisch das Geschehen im damaligen Osten Deutschlands. Ebenfalls im Osten spielend, aber auf ganz Deutschland übertragbar ist sein Roman Die Verwandelten. In ihm zeigt Brussig satirisch die Folgen auf, die sich daraus ergeben, dass sich zwei Jugendliche in Waschbären verwandeln.
Brussigs Bücher wurden bisher in 28 Sprachen übersetzt. Er erhielt einige Auszeichnungen und Preise, ist Mitglied verschiedener Jurys, er ist auch ein Gründungsmitglied der Lübecker „Gruppe 05“. Im Sommersemester 2012 war er der Inhaber der Poetik-Dozentur der Universität Koblenz-Landau[3] und im Winter 2015/16 der Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller.[4]
In seinem 2023 erschienenen Buch Meine Apokalypsen ordnet Brussig die aktuelle Angst vor der Klimakatastrophe ein und versucht, einen Bogen zu anderen apokalyptischen Bedrohungen in jüngerer Zeit zu finden.[5]
Brussig war 2005 der Initiator der Autonama, der deutschen Fußballnationalmannschaft der Schriftsteller und ist Mitglied der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur.[6]
Brussig ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er lebt als freiberuflicher Schriftsteller und Drehbuchautor mit seiner Ehefrau in Berlin und Mecklenburg.[7]
Am 9. Februar 2021 schrieb Brussig als Gastautor einen Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit dem Titel „Mehr Diktatur wagen“.[8] Darin plädierte er für mehr Diktatur in der Bekämpfung der COVID-19-Pandemie. Er schrieb unter anderem: „Vermutlich haben die viel gerühmten ‚Väter des Grundgesetzes‘ in ihrem nachvollziehbaren Eifer, ein Bollwerk gegen eine Wiederholung der Nazidiktatur zu schaffen, vergessen, dass während einer Seuche die Ausübung von Grundrechten eine Gefahr für die Gesamtbevölkerung darstellen kann.“ Der Essay wurde kontrovers diskutiert. Die von Brussig vorgeschlagenen Maßnahmen seien mit dem Grundgesetz unvereinbar. Franziska Augstein gab zu bedenken, wenn Brussig die Frage aufwerfe, ob die Demokratie „das richtige Mittel sei, um einer solchen Pandemie Herr zu werden“, so sei zu bedenken, dass die Demokratie kein Mittel sei, sondern vielmehr die Form, in der man lebe. Der „Ruf nach mehr Autokratie“ sei „eigentlich der Ruf nach einer ‚Herrschaft von Technokraten, also Leuten, die sich auskennen, die uns sagen, wo es lang geht.‘“[9]
Zu Das gibts in keinem Russenfilm schrieb Anja Maier in der taz:
„Das Ganze liest sich richtig gut weg. Brussig lügt eben intelligent, er kann das: bösartig sein. Und er schätzt das Absurde. […] So ähnlich – als permanentes Auf-der-Stelle-Hüpfen – darf man sich die letzten Jahre der DDR vorstellen. Brussig hat ihr noch ein paar Jahre mehr geschenkt.“[10]
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