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deutscher Journalist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Thomas Aders (* 1961 in Neuenkirchen) ist ein deutscher Journalist, Dokumentarfilmer und Korrespondent der ARD.
Aders studierte Neuere und Neueste Geschichte, Politikwissenschaft und Philosophie zunächst an der Universität Münster und später der LMU München, an der er mit einer Arbeit über den Vater der deutschen Finanzverfassung im Grundgesetz und ersten Verfassungsgerichtspräsidenten Hermann Höpker Aschoff promovierte.[1] Er arbeitete als wissenschaftlicher Redakteur am Deutschen Institut für Fernstudien an der Universität Tübingen, schrieb für Zeitungen wie die Münstersche Zeitung und die Süddeutsche Zeitung und absolvierte sein Volontariat beim Süddeutschen Rundfunk in Stuttgart.
Ab 1992 arbeitete er als Reporter für den Hörfunk und die Landesschau. 1998 wechselte er in die Auslandsredaktion des Südwestrundfunks (SWR) in Stuttgart. Neben Einsätzen in vielen Ländern Europas, Asien, dem südlichen Afrika und Nordamerika spezialisierte er sich auf den Nahen Osten, wo er aus dem Studio Kairo für die ARD arbeitete. Vor, während, und nach dem Irakkrieg berichtete er hauptsächlich aus der ARD-Zweigstelle in Bagdad. Zum Teil zusammen mit anderen Korrespondenten produzierte Aders viele Dokumentationen und Reportagen über den Nahen Osten, darunter Porträts von Arafat und Zarqawi.
Von 2006 bis 2011 war er Korrespondent der ARD in Südamerika mit Sitz in Rio de Janeiro. Auch von hier aus berichtete er für die aktuellen Sendungen der ARD, wie Tagesschau, Tagesthemen, Morgenmagazin, Mittagsmagazin und Weltspiegel und produzierte große Dokumentationen und Reportagen für das Feiertagsprogramm der ARD.[2][3][4][5] Dabei arbeitete er eng mit dem Kameramann Thorsten Thielow zusammen.
Von 2012 bis 2016 berichtete Aders als Korrespondent aus dem ARD-Auslandsstudio Kairo aus der arabischen Welt.[6][7] Am 1. März 2016 führte er nach vierjähriger Anlaufzeit ein Exklusivinterview mit dem syrischen Machthaber Baschar al-Assad.[8][9]
Seit 2017 ist Aders zurück in der Auslandsredaktion des SWR und hat sich spezialisiert auf die Produktion von Reportagen und Dokumentationen für die ARD, das Fernsehen des Südwestrundfunks (SWR) und arte. Seine Dokumentation „Komplizen? VW und die brasilianische Militärdiktatur“, die er zusammen mit der NDR-Kollegin Stefanie Dodt erstellte und bei der Aders auch die zweite Kamera führte, war für den Grimme-Preis 2018 nominiert[10] und gewann den Georg von Holtzbrinck Preis für Wirtschaftspublizistik 2018 in der Kategorie Audiovisuell.[11]
Seit 2018 beschäftigt er sich schwerpunktmäßig mit der Veränderung des Klimas und den Auswirkungen auf die Lebensbedingungen in den europäischen Alpen[12] und dem Phänomen der Umweltmigration. Für arte bereiste er den Tschad und Kamerun in der Sahelzone, Indonesien und die Gebiete des Permafrosts in der russischen Provinz Sacha (Jakutien). In Zusammenarbeit mit Experten der Internationale Organisation für Migration in Berlin, Genf und N'djamena geht es um den Zusammenhang zwischen „Klimafluch und Klimaflucht“.[13] 2019 folgte die Dokumentation Alpendämmerung, Europa ohne Gletscher und 2022 Die Klimaretter. Haben wir noch eine Chance?, wobei es um Lösungsansätze zur Vermeidung einer weiteren Erderwärmung geht.[14] Für seine beiden Dokumentationen Klimafluch und Klimaflucht – Die wahre Umweltkatastrophe[13] (Französische Version: Les damnés du climat[15]) sowie Bedrohlicher Vulkan – Islands Angst vor dem Öræfajökull[16] wurde er 2019 ausgezeichnet mit dem Georg von Holtzbrinck Preis für Wissenschaftsjournalismus in der Kategorie Elektronische Medien.[17]
Am Tag der Verleihung des Friedensnobelpreises an den äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed, dem 10. Dezember 2019,[18] wurde die Dokumentation Hoffnungsschimmer am Horn von Afrika[19] bei ARTE ausgestrahlt, für die Aders Äthiopien, Dschibuti sowie Eritrea bereist hatte, produziert in Kooperation mit dem deutsch-äthiopischen Ethnohistoriker Wolbert G. C. Smidt. Der Film zeigt die Geschichte der angespannten, von zwei blutigen Kriegen gezeichneten Beziehungen zwischen Äthiopien und Eritrea, im 30-jährigen Eritreischer Unabhängigkeitskrieg und dem Eritrea-Äthiopien-Krieg von 1998 bis 2000.[20]
Im April 2020 erschien sein Roman SeelenTanz – John Cranko und das Wunder des Balletts Er behandelt das Leben des gebürtigen Südafrikaners John Cranko, der die Compagnie des Stuttgarter Balletts innerhalb weniger Jahre zu einer der führenden der Welt gemacht hat. Für seinen historischen Roman wertete er die persönlichen Erinnerungen Dutzender von Zeitzeugen aus, darunter die Haupttänzer John Crankos wie Márcia Haydée, Richard Cragun, Egon Madsen und Birgit Keil.
Dokumentationen und Reportagen länger als 30 min. (Auszug)
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