Thiers (Puy-de-Dôme)
französische Gemeinde im Département Puy-de-Dôme Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Thiers | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Auvergne-Rhône-Alpes | |
Département (Nr.) | Puy-de-Dôme (63) | |
Arrondissement | Thiers (Unterpräfektur) | |
Kanton | Thiers (Hauptort) | |
Gemeindeverband | Thiers Dore et Montagne | |
Koordinaten | 45° 51′ N, 3° 33′ O | |
Höhe | 283–793 m | |
Fläche | 44,49 km² | |
Einwohner | 11.633 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 261 Einw./km² | |
Postleitzahl | 63300 | |
INSEE-Code | 63430 | |
Website | http://www.ville-thiers.fr/ | |
Thiers – im Vordergrund die Brücke Pont du navire über die Durolle |
Thier [tjɛʁ] (okzitanisch Tièrn) ist eine französische Gemeinde mit 11.633 Einwohnern (Stand 1. Januar 2021) im Département Puy-de-Dôme in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Die Kleinstadt ist Sitz der Unterpräfektur (französisch Sous-préfecture) des Arrondissements Thiers, welches aus sechs Kantonen besteht, und ist Hauptort (französisch chef-lieu) des Kantons Thiers.
Die Stadt wird vom Fluss Durolle durchquert, der im Gemeindegebiet in die Dore einmündet. Die Gemeinde ist Teil des Regionalen Naturparks Livradois-Forez.
Nachbargemeinden sind (von Norden im Uhrzeigersinn): Paslières, Saint-Rémy-sur-Durolle, La Monnerie-le-Montel, Celles-sur-Durolle, Sainte-Agathe, Escoutoux, Peschadoires, Orléat und Dorat.
Thiers ist gallischen Ursprungs. Eine erste Siedlung am linken Durolle-Ufer wurde 532 von den Franken zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte auf dem rechten Ufer im heutigen Altstadtviertel. Von dort aus wuchs die Stadt immer weiter den Hang hinauf. Die Blütezeit der Stadt begann mit dem Einzug der Messerschmiedekunst. Eine Legende besagt, dass auvergnatische Kreuzritter diese Kunst aus dem Orient nach Thiers gebracht hatten. Die ersten Messerschmiede ließen sich nachweislich im 14. Jahrhundert in Thiers nieder; sie nutzten das starke Gefälle der Durolle für den Antrieb ihrer Schmiedehämmer. Das Gewerbe brachte der Stadt rasch Ansehen und Reichtum. Ab dem 15. Jahrhundert wurden die Schmiedeerzeugnisse vor allem nach Spanien und Norditalien exportiert. Ende des 18. Jahrhunderts lebten etwa 10.000 – und damit zwei Drittel – der Einwohner vom Schmiedehandwerk. Heute sind etwa 5.000 Menschen in rund 300 handwerklichen Messerschmieden der Stadt, den Coutelleries, beschäftigt.
Während der deutschen Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg diente das Hotel L’Aigle d’Or in der Rue de Lyon der Wehrmacht als Hauptquartier. Am 25. August 1944 wurde die von 400 Männern der SS-Freiwilligen-Panzergrenadier-Division „Horst Wessel“ verteidigte Stadt durch Soldaten der Forces françaises de l’intérieur (FFI) und Kämpfer der Mouvements unis de la Résistance (MUR) befreit.
1975 drehte Francois Truffaut seinen Film Taschengeld (L’Argent de poche) in Thiers; heute trägt eine Straße den Namen des französischen Regisseurs.
Jahr | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2012 | 2015 | 2019 |
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Einwohner | 16.369 | 16.623 | 16.567 | 16.018 | 14.832 | 13.338 | 11.217 | 11.588 | 11.784 |
Quellen: Cassini und INSEE |
Thiers hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Clermont-Ferrand–Saint-Just-sur-Loire. Die hoch über dem Tal gelegene Station wurde 1872 von der Compagnie des chemins de fer de Paris à Lyon et à la Méditerranée (P.L.M.) eröffnet. Seit 2016 wird der Abschnitt nach Saint-Just nicht mehr befahren, nur in der Relation Clermont-Ferrand–Thiers verkehrten 2021 weiterhin Züge.
Durch den Ort verliefen die Nationalstraßen N 89, die mittlerweile zur Départementsstraße D 2089 herabgestuft wurde, und N 106 (jetzt: D 400 und D 906). Den Norden der Stadt tangiert die in West-Ost-Richtung verlaufende Autobahn A 89 mit den Anschlussstellen Thiers-Ouest und Thiers-Est.
Partnerstädte von Thiers sind Schrobenhausen in Bayern und Bridgnorth in der englischen Grafschaft Shropshire, die wiederum untereinander verschwistert sind.[2]
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