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deutscher Völkerrechtler und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Theodor Hugo Edwin Niemeyer (* 5. Februar 1857 in Boll, Württemberg; † 23. Oktober 1939 in Berlin) war ein deutscher Völkerrechtler und Hochschullehrer.
Niemeyer wuchs in Warburg auf. Sein Vater war der Justizrat Hans Niemeyer, sein Bruder Adelbert Niemeyer wurde Architekt und Maler in München. Niemeyer besuchte das Gymnasium Marianum in Warburg und das Görres-Gymnasium in Düsseldorf, an dem er 1875 die Reifeprüfung ablegte. Danach studierte er von 1875 bis 1878 Rechtswissenschaft und Nationalökonomie an der Universität Leipzig, der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Im Winter 1875/1876 wurde er Mitglied der Leipziger Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli.[1] 1879 legte er beim Kammergericht die Referendarprüfung ab. Den juristischen Vorbereitungsdienst durchlief er bei Gerichten in Essen, Münster, Mülheim an der Ruhr und Berlin. 1883 wurde er Assessor und später Amtsrichter am Amtsgericht Unna. Im Dreikaiserjahr 1888 promovierte er und habilitierte er sich an der Friedrichs-Universität Halle über Römisches Recht.
1893 wurde er Extraordinarius an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und 1894 Lehrstuhlinhaber für Römisches und Zivilrecht. 1907/1908 war er Rektor der Christian-Albrechts-Universität. Seine Rektoratsrede am 5. März 1907 befasste sich mit dem Thema Internationales Recht und nationales Interesse.[2] Von 1894 bis 1907 lehrte er Internationales Recht an der Kieler Marineakademie. 1912 wurde sein Lehrstuhl in eine Professur für Internationales Recht und Kolonialrecht umgewandelt. 1915 gründete er Niemeyers Zeitschrift für internationales Recht. Als Mitbegründer der International Law Association war er deren Vizepräsident. Darüber hinaus war Niemeyer als Berater für die Kaiserliche Marine und das Auswärtige Amt tätig. 1917 war er Mitgründer der Deutschen Gesellschaft für Völkerrecht.
Nach dem Ersten Weltkrieg trat er für die Herstellung einer gerechten europäischen Friedensordnung ein und beschäftigte sich mit Fragen der Rüstungskontrolle.
Theodor Niemeyer hatte sechs Kinder.[3] Er war der Vater des Malers Otto Niemeyer-Holstein und des Architekten und Malers Johannes Niemeyer.
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