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Gehört zu den Arten des Adverbs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ein Temporaladverbial oder Zeitadverbial, auch Temporalbestimmung, ist in der Grammatik ein Satzteil, der dazu dient, die beschriebene Situation in der Zeit einzuordnen oder andere zeitliche Eigenschaften einer Situation anzugeben. Die Bezeichnung Adverbial bezieht sich auf diese Funktion eines Ausdrucks und lässt offen, wie der Ausdruck aufgebaut ist: Es kann sich z. B. um eine Präpositionalphrase handeln (im nächsten Jahr) oder auch um einen adverbiellen Nebensatz (Temporalsatz, z. B. nachdem er das Haus verlassen hatte). Als Temporaladverb oder Zeitadverb wird ein Einzelwort bezeichnet, das als Temporaladverbial dienen kann und sich keiner anderen Wortart eindeutig zuordnen lässt (z. B. oft, jetzt, gestern).
Temporaladverbiale spielen im Satz mit dem Tempus (oder anderen zeitlichen Kategorien wie dem Aspekt) zusammen. Das Tempus enthält ebenfalls Information über Zeitverhältnisse, ist aber eine Grammatische Kategorie, wogegen Zeitadverbien etc. Bestandteile des Wortschatzes sind. Im Gegensatz zur Kategorie Tempus kommen Zeitadverbiale in allen Sprachen vor.[1]
Zeitadverbiale werden auf verschiedene Weisen in inhaltliche Untertypen aufgegliedert. In diesem Artikel werden unterschieden:[2]
Manchmal wird die Bezeichnung „Temporaladverbial“ im engeren Sinn nur auf Positionsadverbiale bezogen.[3] Daneben finden sich auch andere Gruppierungen als oben angegeben oder eine Einbeziehung von noch weiteren Typen.[4]
Bei den meisten Typen von Zeitadverbialen lassen sich außerdem mehrere Deutungsmöglichkeiten unterscheiden, da es verschiedene Ebenen des Zeitbezugs im Satz gibt. Vor allem kann unterschieden werden zwischen einem engeren Bezug auf das vom Verb beschriebene Ereignis selbst, im Gegensatz zu einem weiteren Bezug auf die Betrachtzeit des ganzen Satzes (zu der die Zeit des Ereignisses dann in Beziehung gesetzt wird).
Ausdrücke, die Angaben über Zeit oder Zeitverhältnisse bilden können, sind:
Die obigen Klassen von Ausdrücken können weiter ausgebaut werden, indem Modifikatoren hinzutreten; zum Beispiel bei Präpositionen: „kurz vor dem Knall“; „zwei Monate nach dieser Begebenheit“, ebenso zur Konjunktion: „kurz nachdem er gegangen war“.
Eine Wortart, die zu diesen Unterscheidungen quer läuft, sind die Ausdrücke, mit denen solche Angaben erfragt werden können, z. B. „wann, wie oft, wie lange?“. Einzelwörter dieses Typs werden als Frageadverbien bezeichnet.
Temporaladverbiale liegen im engeren Sinn nur vor, wenn obige Zeitangaben Satzglieder bilden, aufgrund der Definition des Adverbials als Satzglied. Sie hängen dann also vom Prädikat des Satzes ab:
Die Begriffe Adverbial und Angabe sind nicht bedeutungsgleich. Allerdings fungieren die meisten Temporaladverbiale tatsächlich als Angaben. Eine Ausnahme ist die Ergänzung bei dem Verb dauern z. B. mit Adverbialkasus:[9] „Es dauert einen Tag“.
Daneben gibt es Verwendungen derselben Ausdrücke, die im engeren Sinn nicht als Adverbiale zählen: Präpositionalphrasen, Adverbien, Temporalsätze kommen auch als Attribute vor (von einem Substantiv abhängige Ausdrücke):
Selten findet sich auch ein Gebrauch als Prädikativum (Kopulaergänzung) oder sogar Subjekt:
Die Bedeutungsklasse der temporalen Positionsadverbiale, also Adverbiale der zeitlichen Lage, bildet ein besonders reichhaltiges System. Sie werden manchmal als die „Temporaladverbiale im engeren Sinn“ gesehen (das heißt, in manchen Texten ist mit „Temporaladverbial“ direkt „temporales Positionsadverbial“ gemeint).[11] Diese Adverbiale wirken besonders eng mit dem Tempus des Satzes zusammen.
Temporale Positionsadverbiale haben Bedeutungen ähnlichen Typs wie das Tempus, fügen dem jedoch feinere Unterscheidungen hinzu. In den folgenden Beispielen sieht man verschieden weit ausgreifende Zeitangaben, mit denen aber unterschiedslos die Vergangenheitsform des Verbs steht:
In manchen Sprachen gibt es auch unterschiedliche Tempusformen, mit denen nach zeitlicher Entfernung unterteilt wird (siehe unter Tempus #Unterteilungen im Tempussystem). Auch solche Unterteilungen bleiben jedoch immer noch gröber als der vorhandene Adverbial-Wortschatz.
Positionsadverbiale müssen also normalerweise mit dem durchs Tempus vorgegebenen Rahmen vereinbar sein. Im Deutschen gilt allerdings, dass die Tempusform des Präsens die Aussage nicht auf die Gegenwart einschränkt, sondern auch die Zukunft betreffen kann. Daher erhält man in diesem Fall, aber normalerweise nur hier, verschiedene Kombinationen:
Ausnahmen entstehen durch die Besonderheiten der Zeit in Erzähltexten oder im Kontext von Plänen, wo das Tempus einen verschobenen Bezug hat. Beispiel: „Morgen war also der gefürchtete Abreisetag...“ (diese Kombination von Zeitangaben ist durch den besonderen Gebrauch des Präteritums als Erzählperspektive ausgelöst).
Im Gegensatz zu adverbiellen Verwendungen sind attributive Zeitangaben unabhängiger vom Tempus des Satzes:
Das Zeitadverb „morgen“ besagt, dass das Konzert für die Zukunft geplant ist, aber das Tempus der Aussage ist Vergangenheit.[12]
Beliebige Zeitpunkte bzw. Zeitintervalle lassen sich bestimmen, wenn eine Bezugszeit existiert, für die es eine Benennung gibt. Gestützt auf diese benannte Bezugszeit kann man dann eine zeitliche Relation angeben wie davor, danach, sowie zugleich oder innerhalb (eines Intervalls). Die Bedeutung aller Positionsadverbiale ist daher letztlich relational: Sie ordnen eine Zeit, über die geredet wird, bezüglich einer gegebenen Zeit ein.[13] Das System ähnelt dem der lokalen Positionsadverbiale, allerdings ist die Struktur der Zeit einfacher als die des Raums, denn es gibt hier nur eine geordnete Folge von Zeitpunkten bzw. -intervallen.
Im einfachsten Fall ergibt sich die zu bestimmende Zeit in zwei Schritten durch Zugriff auf die Bezugszeit plus eine zeitliche Relation dazu, es gibt aber auch komplizierter aufgebaute Zeitbestimmungen, mit Zwischenschritten bei den Zeitrelationen oder zusätzlichen Maßangaben.
Die folgende Beispielliste ist danach geordnet, auf welche Weise die Bezugszeit gegeben ist:[14]
Manche Ausdrücke sind mehrdeutig bezüglich der Verankerung. Beispiel: Am Sonntag kann bedeuten:
In manchen Verwendungen von Positionsadverbialen können zwei Arten des Bezuges unterschieden werden, nämlich ein weiterer Bezug auf die Betrachtzeit des Satzes, die vom Tempus ausgedrückt wird, oder ein engerer Bezug auf die Zeit eines Ereignisses. Dies kann besonders deutlich beim Plusquamperfekt der Fall sein, bei dem das Ereignis gegenüber der Betrachtzeit verschoben ist (siehe im Artikel Tempus #Grundlagen: Situationszeit und Betrachtzeit):
Obwohl sie verschiedene Zeitangaben enthalten, sind die beiden Aussagen miteinander verträglich: Im ersten Satz bezieht sich die Uhrzeitangabe auf die Betrachtzeit, zu der man bemerkt, dass Anna schon nicht mehr da ist (= „um neun Uhr war es so“). Im zweiten Satz bezieht sich die Uhrzeitangabe auf das Ereignis des Weggehens, das vom Plusquamperfekt in einer Zeit vor der Betrachtzeit angesiedelt wird (= „es war so, dass sie um acht Uhr...“).[16][17]
Daueradverbiale bilden eine weitere inhaltliche Klasse der Temporaladverbiale (im weiteren Sinn). Sie machen Angaben, wie ein bestimmtes Zeitintervall sich zur Laufzeit oder zum Vorkommen eines Ereignisses verhält. Hierbei gibt es eine wichtige Wechselbeziehung zur Aktionsart oder zum Aspekt, somit auch zu den Arten, wie ein Ereignis beschrieben wird. Die Unterscheidung von zwei Untertypen spielt in der sprachwissenschaftlichen Literatur eine sehr große Rolle, nämlich „durative Adverbiale“ und „Zeitrahmen-Adverbiale“.
„Durative“ Adverbiale sind z. B. eine Stunde lang und entsprechende Kurzversionen aus einfachem Adjektiv (lang, ewig, kurz) bzw. einfacher Substantivgruppe (eine Stunde, einen Monat), sowie Angaben einer Dauer anhand einer zeitlichen Grenze wie seit (einem Monat).[18] Sie kommen charakteristisch mit durativen Verben vor, also Verben, die ein kontinuierlich verlaufendes Ereignis beschreiben und keine Bedingung für dessen Abschluss beinhalten, etwa: arbeiten, Klavier spielen, regnen, brennen.
Durative Adverbiale fungieren am häufigsten als Maßangaben für Ereignisse. Sie sind darin parallel zu anderen Maß-Angaben wie dem Gewicht eines Gegenstands: Sie beinhalten Maß-Funktionen, die einem Gegenstand einen Messwert zuordnen.[19] Der Gegenstand ergibt sich hier allerdings erst dadurch, dass von einer Masse eine Portion abgeteilt wird, also etwa dass aus einer Masse „Hackfleisch“ eine Portion auf die Waage gelegt wird, nur dann kann ein Wert in Gramm ermittelt werden. Das Daueradverbial ist der analoge Fall für Ereignisse:
Das Adverbial in „30 Minuten lang Klavier spielen“ löst also eine Episode von 30 Minuten aus dem Klavierspiel heraus, schließt aber nicht aus, dass faktisch ein längeres Ereignis dieses Typs existiert, vergleiche: „Nachdem sie 30 Minuten lang geübt hatte, begann das Stück fehlerfrei zu gehen“ (vereinbar mit dem Fall, dass sie insgesamt 60 Minuten übt).
Die Anwendbarkeit des Daueradverbials „...lang“ dient damit als ein Test für die Durativität von Verbbedeutungen (genauer gesagt für atelische Aktionsart). Inhärent begrenzte Ereignisbeschreibungen erlauben dieses Adverbial nicht:
Das Verb „aufessen“ ist nicht durativ, denn die Wortbedeutung besagt, dass das Ereignis zu Ende ist, sobald das Steak weg ist. In so einem Fall kann das Ereignis nicht außerdem noch durch ein Zeitmaß begrenzt werden (ebensowenig kann man sagen: ?? „50g Wurstscheibe“).[20]
Adverbiale dieses Typs werden jedoch nicht nur auf Verbbedeutungen angewandt, sondern können auch für reine Zeiträume gelten, in denen etwas der Fall sein soll. In diesem letzteren Fall steht das Daueradverbial weniger eng am Verb, sondern bezieht sich auf einen größeren Satzteil. Dies zeigt sich bei der Anwendung auf verneinte Prädikate:
Ähnlich verhalten sich Deutungen mit wiederholten Ereignissen
Der letzte Satz hat zwei Deutungen:[21] Wenn ein Einzelereignis bemessen wird, ist die Bedeutung „ein Schlaf von drei Tagen Dauer“ (Betonung: „Er hat DREI Tage auf dem Boden GESCHLAFEN“). Alternativ kann aber gemeint sein: „Drei Tage lang war es so, dass er jedesmal, wenn er schlief, auf dem Boden schlief“ („drei Tage lang auf dem BODEN geschlafen“). Hier ist „auf dem Boden schlafen“ habituell gemeint, und das Bestehen dieser Gewohnheit wird mit der Dauerangabe modifiziert.
Der entgegengesetzte Typ wird als Zeitrahmen-Adverbial oder auch als „Intervalladverbial“[22] bezeichnet. Er gibt ein Zeitintervall an, das groß genug ist, so dass ein Ereignis vollständig hineinpasst. Hierbei muss ein Begriff der Vollständigkeit des Ereignisses vorausgesetzt werden, daher ist dieser Typ nur auf Ereignisbeschreibungen mit eingebauter Grenze anwendbar:
Das angegebene Intervall kann größer sein als die Laufzeit des Ereignisses, relevant ist nur, dass das Ereignis auf jeden Fall hineinpasst:[23]
Hier ist in der Intervallangabe „in 30 Minuten“ ein zwanzigminütiges Ereignis vollständig enthalten. Wird die Angabe so aufgefasst, dass das Ereignis genau 30 Minuten gedauert habe, so handelt es sich um eine Implikatur (eine Schlussfolgerung des Hörers/Lesers im jeweiligen Kontext aufgrund der vermuteten Aussageabsichten).
Zu beachten ist hier eine Mehrdeutigkeit: Der Ausdruck „in 30 Minuten“ kann auch ein deiktisches Positionsadverbial sein, mit der Bedeutung „zu einer Zeit, die 30 Minuten nach der Äußerungszeit liegt“.
Die Adverbien „schon, erst, noch“ und ihre Negationen „noch nicht, nicht mehr“ werden als Phasenadverbiale[24] bezeichnet, ihr Bedeutungstyp auch als „Phasenpolarität“[25] oder „Phasenquantifikation“.[26] Manchmal werden sie mit Daueradverbialen zusammen gruppiert,[27] sie bezeichnen jedoch keine Dauer und quantifizieren auch nicht über Intervalle (wie die unten behandelten #Frequenzadverbiale).[28] Eine erweiterte Klasse aus den Phasenadverbialen zusammen mit dem Adverb „wieder“ wird auch als temporale Kontrastadverbiale bezeichnet.[29] Die Bedeutung von „noch“ wird auch als Kontinuativ bezeichnet, die von „nicht mehr“ als Diskontinuativ.[30]
Die Bedeutung dieser Adverbiale nimmt Bezug auf eine Gliederung von Abläufen in Phasen, nämlich einen Übergang von einer Zeit, in der das im Satz genannte Ereignis vorliegt, zu einer, in der es nicht vorliegt, oder umgekehrt. Hierbei wird, in Verbindung mit dem Tempus, die beschriebene Situation für die Betrachtzeit ausgesagt bzw. verneint, aber zusätzlich werden bestimmte Verhältnisse zu den umgebenden Zeiten vorausgesetzt oder impliziert.[31] Die einzelnen Wortbedeutungen können folgendermaßen veranschaulicht werden – hierbei bezeichnet „1“, dass das genannte Ereignis abläuft, und „0“, dass das Ereignis nicht vorliegt (also z. B. das Schlafen in „Otto schläft schon / noch / nicht mehr / noch nicht“):
Phasen: <Vorphase; Betrachtete Phase> (+ mögliche Folgephase) schon: ...<0; 1> noch: ...<1; 1> (erwartbarer Verlauf 1-1-0) nicht mehr: ...<1; 0> noch nicht: ...<0; 0> (erwartbarer Verlauf 0-0-1)
Beispielsweise bedeutet also „Otto schläft schon“, dass er zur Betrachtzeit schläft, aber dass man ihn zu einer früheren Zeit noch wach angetroffen hätte. In manchen Kontexten ergibt sich eine zusätzliche Bedeutungsnuance wie „Otto schläft überraschend früh“, dies ist aber nicht immer so und gehört nicht zur festen, wörtlichen Bedeutung (vgl. auch: „Wie du dir denken kannst, schläft er um diese Zeit schon“).[32]
Aus der Darstellung ergibt sich eine Ähnlichkeit zwischen der Bedeutung von „noch“ und „wieder“:[33] Beide beziehen sich darauf, dass eine Situation derselben Art in der Vergangenheit schon vorliegt. Das Adverb „noch“ setzt aber voraus, dass die gegenwärtige Situation seit einer vorherigen Zeit kontinuierlich andauert, dagegen besagt „wieder“, dass es eine abgetrennte und abgeschlossene Situation desselben Typs zuvor gab. Eine Ähnlichkeit ist wiederum, dass die Existenz dieser vergangenen Situationen in beiden Fällen nicht ausgesagt wird, sondern eine vorausgesetzte Bedingung ist (eine Präsupposition). Daher ergeben die oben dargestellten Phasenübergänge keine Bedeutungen in Form entsprechend ausgedehnter Intervalle.
Während „noch“ also kein Daueradverbial ist, kann es in einem anderen Sinn als durativ bezeichnet werden, denn es verlangt (in seiner zeitlichen Bedeutung) Kombination mit einem durativen (atelischen) Verb: „Otto schläft noch“, jedoch nicht: „?? Otto schläft noch ein.“ Zusätzlich muss für Modifikation mit „noch“ die Situation in Zukunft enden können, daher sind Aussagen seltsam wie „Das Buch ist noch auf Russisch.“[34]
Neben der temporalen Verwendung gibt es Übertragungen der Phasenbedeutungen in andere Bereiche, z. B. als Anordnung auf einem Weg durch den Raum:[35]
Frequenzadverbiale geben „Häufigkeit“ an, werfen jedoch oft Fragen danach auf, was eigentlich gezählt wird:[36] Zeitabschnitte, Ereignisse oder noch andere Sachverhalte.
Ein Typ,[37] der mit Sicherheit direkt auf Zeiten bezogen ist, sind Fälle wie: „jeden Sonntag“, wobei „Sonntag“ der Name eines Zeitabschnitts ist. Dieses Beispiel enthält eine Angabe vom Typ der Positionsadverbiale (s. o.), quantifiziert sie aber zusätzlich:
Zähladverbiale, oder Adverbiale der „definiten Häufigkeit“[39], sind die Bildungen mit Zahlwort und dem Element -mal: „einmal, zweimal, dreimal, ... etc.“.
Mit Adverbialen dieses Typs wird die Häufigkeit des Eintretens beliebiger Sachverhalte vage abgeschätzt.[40] Beispiele sind: „oft, gelegentlich, selten, regelmäßig, immer“.[41]
Zähladverbiale können auf Ereignisse bzw. Ereignisbeschreibungen angewandt werden, die eine Begrenzung des Ereignisses festlegen, etwa Zustandswechsel oder punktuelle Ereignisse. Nicht abgegrenzte Situationen können hingegen Interpretationsschwierigkeiten hervorrufen:
Zustände, die prinzipiell unbegrenzt, aber veränderlich sind, können relativ leicht so aufgefasst werden, dass sie in Form abgegrenzter Episoden vorliegen:
Es gibt aber auch Verwendungen, wo nicht einzelne Ereignisse, sondern komplexere Situationen gezählt werden:
Hier werden Ereignisse des Anrufens mit der Anzahl „drei“ gezählt, dies wird dann in eine komplexe Situation zusammengefasst, die ihrerseits als wiederkehrend bezeichnet wird (also: „an vielen Tagen war es so“; man spricht hier auch von wiederkehrenden „Fällen“ statt Ereignissen).[43] Eine unbestimmte Häufigkeit kann also für Situationen ausgesagt werden, die aus einer bestimmten Anzahl von Teilereignissen zusammengesetzt sind, aber diese Anordnung lässt sich offenbar nicht umkehren.[44]
Eine Quantifikation über „Fälle“ statt Ereignisse kann in ihrer Deutung auch in eine Quantifikation über Dinge übergehen, zumindest dann, wenn andere Deutungen unsinnig wären:
Hier bedeutet „immer“ nicht „die ganze Zeit“ sondern „alle Primzahl-Paare“,[45] oder „jedesmal wenn man so eine Summe bildet, kommt das heraus“.
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