Tanja Stern
deutsche Schriftstellerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Tanja Stern (* 15. Juli 1952 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin.
Tanja Stern wurde als Tochter der DDR-Journalisten Heinz und Katja Stern geboren. Ihr Großvater war Victor Stern, kommunistischer Philosoph und Dekan an der Parteihochschule „Karl Marx“.
Sie legte 1971 das Abitur am Grauen Kloster Ost-Berlin ab (damals 2. EOS Berlin-Mitte) und begann anschließend ein Studium der Theaterwissenschaften an der Theaterhochschule „Hans Otto“ Leipzig, das sie 1975 mit dem Diplom abschloss.
Nach einem Jahr in der Spielfilmredaktion des Fernsehens der DDR, die sie wegen persönlicher Differenzen verließ,[1] arbeitete Tanja Stern als Bibliothekarin, Buchverkäuferin und ab 1981 als Sekretärin im damaligen VEB Transformatorenwerk Oberspree (TRO), allerdings nur von Freitagmittag bis Sonntagabend,[1] denn gleichzeitig absolvierte sie von 1981 bis 1984 ein Fernstudium am Literaturinstitut „Johannes R. Becher“ Leipzig. Seit 1997 ist sie freiberufliche Autorin. Sie lebt in Wildau bei Berlin und veröffentlicht ihre Werke seit 2008 im Independent Publishing.
Tanja Stern debütierte mit dem Erzählungsband Fern von Cannes, der 1985 im Buchverlag Der Morgen, Ost-Berlin, erschien und den Frust junger Menschen in der DDR thematisierte. Nach der Wende bereitete sie in dem Kinderbuch Kater Theo und die vier Gerechten das Ost-West-Problem für Kinder auf.[2] In der Novellentrilogie Opernmorde. Drei Verdi-Opern in Prosa erzählt interpretierte sie drei bekannte Verdi-Opern (Der Troubadour, Ein Maskenball, Rigoletto) in der exaltierten Sprache des 18. Jahrhunderts. Später standen historische und literaturwissenschaftliche Themen im Zentrum ihres Interesses. 2012 schilderte sie in dem Erinnerungsbuch Der Apparat und die Seele die Geschichte ihrer kommunistisch geprägten Familie.[3] In der Folge entstanden verschiedene Arbeiten zur DDR- und Kommunismusgeschichte.[4] Tanja Stern gestaltet auch Kunstkalender.
Sterns Debüt, der Erzählungenband Fern von Cannes, wurde in der DDR-Presse gut, meist aber nur partiell gut, beurteilt. Ingrid Kirschey-Feix lobte in der Jungen Welt: „Sie versteht es, Konflikte zu gestalten. Ihr Spürsinn ist erstaunlich.“[5] Leicht kritisch äußerte sich Leonore Brandt im Sonntag: „Tanja Stern erzählt ihre Geschichten mit ironischer Distanz, sehr kenntnisreich und empfindsam, wenngleich sie manchmal nicht der Gefahr entgeht, Entwicklungen und Gefühle mehr zu behaupten als zu gestalten.“[1] In der Neuen Zeit hieß es: „Mit freilich unterschiedlichem Erfolg schafft Tanja Stern lehrreiche Distanz zu lebensfernen Egoisten, warnend auch vor der Mitschuld von Elternhaus und Schule an falschen Illusionen und Selbstdünkel.“ Die beiden ersten Erzählungen rutschen, nach Meinung des Rezensenten, allzu sehr in Klischees, am eindrücklichsten sei die Titelerzählung gelungen.[6] Dieselbe Auffassung vertrat Christel Berger im Neuen Deutschland, indem sie die Personengestaltungen als klischeehaft herausstellte und somit „langweilig und unzureichend“ fand. Nur die letzte der drei Geschichten zeige, „daß die Autorin auf dem Weg ist, Schablonen zu verwerfen“.[7] Sabine Karradt sah die Figurenzeichnung ebenfalls kritisch. In Der Morgen schrieb sie, „der Versuch, die Probleme Jugendlicher darzustellen“ gehe „nicht ganz auf“. Nur die Figur des Sascha in der Titelerzählung sei differenziert ausgestaltet und zeige eine Persönlichkeitsentwicklung.[8]
„Künstlertum steht in meinen Geschichten als Metapher für diese Suche [nach einem schöpferischen Sinn] und den Wunsch, auf irgendeinem Gebiet einen Beitrag für die Fortentwicklung der Gesellschaft zu leisten, etwas Persönliches einzubringen. In Wissenschaft und Technik, Forschung und Technologie. Natürlich auch in der Kunst. Problematisch empfinde ich, daß nach meinen Erfahrungen, junge Leute in ihrem Elan, ihrem Drang neue Ideen durchzusetzen, oft gebremst werden.“
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