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kurze Zusammenfassung und vergleichende Übersicht Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Synopse oder Synopsis, weniger gebräuchlich auch Synoptik (altgriechisch συνοπτικός synoptikós ‚das Ganze zusammensehend‘ zu σύνοψις sýnopsis ‚Zusammenschau‘, ‚Übersicht‘; aus συν syn ‚zusammen‘ und ὄψις ópsis ‚Sicht‘),[1] ist eine zusammenfassende und vergleichende Übersicht und Gegenüberstellung gleichartiger Daten und Texte in zwei oder mehr Dokumenten. Der Ausdruck Synoptik ist in der Meteorologie üblich.
Zur Gegenüberstellung zweier digitaler Inhalte textlicher Art, beispielsweise unterschiedliche Versionen von Software-Quelltexten, wird häufig die Diff-Darstellung genutzt.
In der Literaturwissenschaft und verwandten Gebieten wie der Bibelforschung (siehe unten) stellt eine Synopse in Spalten oder Tabellen nebeneinander dar, ob bestimmte Themen in den herangezogenen Quellen verschieden erfasst sind und welche Unterschiede bestehen. In einer Synopse sieht man also unterschiedliche Fassungen eines ähnlichen Textes auf einen Blick nebeneinander und muss sie nicht zwei oder mehr Büchern entnehmen. Das erleichtert vergleichende Untersuchungen.
Eine Synopsis findet auch in der Bibelforschung Verwendung. Von besonderer Bedeutung ist sie für die biblische Exegese im Bereich der Evangelienforschung. Die ersten drei Evangelien des Neuen Testaments – nämlich die nach Matthäus, nach Markus und nach Lukas – haben derart viel gemeinsames Material, dass sich eine synoptische Gegenüberstellung zum Vergleich ihrer Gemeinsamkeiten, Ähnlichkeiten und Unterschiede anbietet. In der Evangelienforschung werden diese drei daher auch Synoptische Evangelien genannt und jene drei Evangelisten die Synoptiker. Die parallele Anordnung der synoptischen Evangelien wird kurz als Synopse bezeichnet, das Problem ihrer genauen Beziehungen zueinander als die Synoptische Frage.
Es war das Erscheinen der separat, neben seiner kritischen Ausgabe des Neuen Testamentes, herausgegebenen Evangeliensynopse von Johann Jakob Griesbach im Jahre 1776, das die Synopse als unentbehrliches Werkzeug in der Evangelienforschung etablierte. Neben Synopsen in Griechisch gibt es heutzutage auch Ausgaben in modernen Sprachen (z. B. Englisch, Italienisch) sowie solche, die alle vier Evangelien einschließen – also auch das nach Johannes, so z. B. Kurt Aland 1963, Bernard Orchard 1982/83, Angelico Poppi 1990 – und nicht nur gedruckte Versionen, sondern daneben eine Vielzahl von Internetausgaben. Fast alle Evangeliensynopsen stellen die zu vergleichenden Texte in vertikalen Spalten vor.
Evangeliensynopsen dürfen nicht mit Evangelienharmonien verwechselt werden. Die ersteren ermöglichen den synoptischen Vergleich der einzelnen Evangelien, wobei jeder Evangeliumstext strikt seine eigene Spalte erhält und behält; die letzteren hingegen verarbeiten die kanonischen Evangelien zu einem Mischtext mit verschiedenen Anteilen, und versuchen eine einzige Fassung harmonisiert zu präsentieren.
Praktische Anwendung findet die Synopse in der Organisationslehre (zum Beispiel der Problemanalyse), als Lern- und Arbeitshilfe beim Studium (zum Beispiel fachübergreifende Analyse eines bestimmten Lernstoffes), in der Forschung (zum Beispiel Gegenüberstellung unterschiedlicher Aussagen in Gutachten zu einer Problematik) und in der Politik (Vergleich von Wahlprogrammen der Parteien zu einem bestimmten Thema).
In der Filmproduktion bezeichnet der Ausdruck Synopsis eine kurze prägnante Zusammenfassung der Handlungsstränge einer Geschichte und umreißt deren Hauptfiguren sowie Prämisse, Konflikt und Ziel der Filmerzählung.
Die synoptische Meteorologie ist der Teilbereich, der aus Wetterbeobachtungen (Wetterdaten, Witterungsdaten, Klimadaten) eine Gesamtschau der meteorologisch relevanten Faktoren produziert und darauf aufbauend Prognosen erstellt. Eine Synopse (bzw. Synoptik) ist damit die Basis der Wettervorhersage.
Synopsen sind auch in der Rechtswissenschaft üblich. Wird ein Gesetz geändert, ist anhand einer Gegenüberstellung der alten und der neuen Fassung bei Gesetzesnovellen schnell zu erkennen, worin die Änderungen bestehen. Diese Form wird insbesondere bei umfangreicheren Änderungen von Gesetzen gewählt. Anderenfalls wäre ein Maßgabebeschluss wahrscheinlicher.
Das Handbuch der Rechtsförmlichkeit[2] des Bundesministeriums der Justiz (Deutschland) legt rechtsförmliche und redaktionelle Vorgaben fest. Um das Einhalten dieser Vorgaben zu erleichtern, wird seit 2005 ein Add-in zu Word namens eNorm angeboten.[3][4]
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