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Versuch, die Sozialordnung und ihre Strukturen zu ändern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff der Subversion (lat. subversio „Umsturz“, „Zerstörung“) hat mehrere Bedeutungen. Allgemein bezieht sich der Begriff auf Vorgänge, Bestrebungen oder Darstellungen, die eine bestehende staatliche oder soziale Ordnung (Autoritäten, gesellschaftliche Institutionen, soziale Konventionen/Stereotype) und damit verbundene Hierarchien, Ausbeutung von Gruppen, Machtkonzentrationen usw. in Frage stellen bzw. verändern wollen.
Als politische Subversion bezeichnet man eine Tätigkeit im Verborgenen, deren Ziel der Umsturz oder die Schwächung bzw. Verbesserung einer bestehenden Ordnung durch Unterwanderung und Untergrabung ist. Der Begriff wird häufig auch diskriminierend oder manipulativ für Gruppierungen verwendet, die nur vermutlich oder angeblich Subversion betreiben. In manchen Regimen wird zusammenfassend die gesamte tatsächliche, vermutete oder angebliche politische Opposition als Subversion bezeichnet.
Methoden der Subversion können sein:
Geheimdienste können sich ebenfalls dieser Methoden bedienen, im Heimatland jedoch meist mit dem Ziel der Aufrechterhaltung eines bestimmten Regimes. Die vom KGB praktizierte Subversion gegenüber Ländern außerhalb der Grenzen der damaligen UdSSR bestand aus 4 Etappen:
Die meisten Aktionen zur Demoralisierung sind offen, verwenden Methoden, welche im Zielland legal und nicht leicht zu identifizieren sind, denn sie erstrecken sich über sehr lange Zeiträume. Das fundamentale Prinzip der Demoralisierung und der Destabilisierung ist das Richten der Kräfte des Gegners gegen sich selbst.[1]
Tatsächliche oder vorgebliche Subversion können auch Taten wie organisierter oder fortgesetzter Ladendiebstahl, regelmäßiges Schwarzfahren, Bemalen öffentlicher Anlagen, Kommunikationsguerilla oder Sachbeschädigung sein, wenn sie ganz oder unter anderem in der bewussten Absicht begangen werden, dem angenommenen politischen oder gesellschaftlichen Gegner zu schaden und damit geeignet sind, die bestehende Ordnung zu untergraben.
In poststrukturalistischen Theorien (z. B. bei Michel Foucault) wird der Begriff explizit positiv verwendet.
In den südamerikanischen Militärdiktaturen der 1970er und 1980er Jahre wurde der Begriff „Subversive“ (span. plural subersivos) praktisch unterschiedslos als Oberbegriff für alle politischen Gegner gebraucht. Dies lieferte die Rechtfertigung für die Verhaftung und Ermordung zehntausender Menschen (siehe auch Desaparecidos).
In der Rhetorik besteht die Taktik der subversiven Argumentation darin, Inkonsistenzen und Selbstwidersprüche in Ideologie und Argumentation des Gegners wahrheitsgetreu, aber offensichtlich und in für den Gegner möglichst peinlicher Weise herauszuheben. Unter anderem kann der gegnerische Standpunkt mit offensichtlich schlechten, aber vom Gegner nicht ablehnbaren Argumenten verteidigt werden. Diese Art der Argumentation findet insbesondere gegenüber dogmatisch-ideologischen Gedankengebäuden Anwendung.
In der Kunst wurde dies unter dem Begriff der Kommunikationsguerilla als künstlerische Strategie zur Subversion von Kommunikationsstrukturen bekannt. Eine kritische Auseinandersetzung mit derartigen Strategien der Überaffirmation und dem Verhältnis von Kunst und Politik findet sich im Sammelband Kunst, Krise, Subversion. Zur Politik der Ästhetik zur Subversivmesse Linz09.[2]
Auch Witze gelten als eine Form subversiver Argumentation. Dazu George Orwell: „Jeder Witz ist eine kleine Revolution.“ Loriot: „Humor entsteht, wenn Ordnung durchbrochen wird.“ Nicht zufällig empfanden viele Diktaturen Witze als subversiv und verurteilten Witzeerzähler zu teils drakonischen Strafen.[3][4]
In Zagreb findet seit 2008 das von Srećko Horvat und anderen gegründete Subversive Festival statt.[5] Die Subversive Aktion war Mitte der 1960er-Jahre eine westdeutsche Gruppierung, der prägende Personen der späteren 68er-Bewegung angehörten und später Götz Kubitschek und andere Rechtsradikale zur Gründung der Konservativ-Subversiven Aktion animierten.
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