Straßensperre Nauders
Denkmalgeschütztes Objekt in Nauders (39856) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Die Straßensperre Nauders, auch Sperre Hochfinstermünz genannt, ist ein Festungsbauwerk zweieinhalb Kilometer nordwestlich der Ortschaft Nauders am Finstermünzpass in Nordtirol. Die Anlage wurde in der Zeit von 1834 bis 1840 an der Stelle einer alten Defensionsmauer errichtet und war das älteste bemannte Festungswerk im Verlauf des Ersten Weltkrieges auf österreichischer Seite.
Festung Nauders | ||
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Das ehemalige Sperrfort (heute Museum) von der B 180 (Blickrichtung Süd) gesehen. | ||
Alternativname(n) | Finstermünz | |
Staat | Österreich | |
Entstehungszeit | 1834–1840 | |
Geographische Lage | 46° 55′ N, 10° 30′ O | |
Höhenlage | 1186 m ü. A. | |
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Die Festung Nauders liegt in einer Schlucht im ausspringenden Radius einer doppelten Kurve und gilt dadurch als praktisch unangreifbar. Es ist die einzige altösterreichische Befestigungsanlage aus der südlichen Sperrkette, welche sich noch auf österreichischem Boden befindet. Das Werk war nicht in Kampfhandlungen verwickelt und ist daher sehr gut erhalten. Heute befindet sich das Museum „Festung Nauders“ im Festungswerk, die Engstelle der vorbeiführenden Straße wird als Finstermünzpass bezeichnet.
Das Bauwerk weist noch nicht die Schnörkellosigkeit der späteren Jahre auf; hier wurde auf architektonische Ausgewogenheit noch großer Wert gelegt. Die geografischen Gegebenheiten wurden beim Bau optimal berücksichtigt, indem das Bauwerk regelrecht an den Felsen geschmiegt wurde. Die Anlage sperrte die Straße vom Reschenpass nach Landeck bzw. Vorarlberg und Innsbruck. Allerdings ist die Verteidigungsfähigkeit nach zwei Seiten gegeben, so dass auch nach Norden Schussfeld vorhanden war.
Im nordseitigen Giebel ist die folgende Inschrift zu lesen:
Damit gemeint sind die beiden österreichischen Kaiser Franz I. und Ferdinand I., unter deren Herrschaft der Bau entstand.
Das Bauwerk ist der damaligen Zeit gemäß aus Mauerwerk errichtet und kann nur als minder granatsicher bezeichnet werden. Ausgenommen davon sind die Teile, die in den Felsen hineingebaut wurden und demnach als absolut bombensicher galten. Eine direkte Beschießung wäre allerdings nicht möglich gewesen, und ein indirekter Beschuss durch Haubitzen von der Straße über die Felsvorsprünge hätte wahrscheinlich auch keinen großen Erfolg gebracht.
Das Werk war für Gewehr und Geschützfeuer eingerichtet und verfügte über einen Kehlgraben mit abwerfbarer Brücke. In die Straße hinein ist ein zweigeschossiger Kehlkoffer angefügt, der zur Aufnahme der acht Kanonen eingerichtet war.
Die Anlage war mit acht 8-cm-Kasemattkanonen M 94 ausgestattet, wovon bei Kriegsbeginn zwei Stück an die Sperre Gomagoi abgegeben wurden.
Der rückwärtige Teil ist hoch aufgeführt und verfügt über stellenweise vier Stockwerke, die alle mit Gewehrscharten versehen sind. Im Inneren befinden sich zweistöckige Mannschaftskasematten sowie Versorgungsräume. Frischwasserentnahme erfolgte aus einem Bach, der unter dem Werk hindurchfließt.
Zusammen etwa 40 Mann, die in einem Kasernengebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite untergebracht waren. Ob die Sperre dauernd besetzt war, ist nicht bekannt, aber eher unwahrscheinlich.
Die Planung für den Bau erfolgte durch Feldmarschalleutnant[1] Franz von Scholl, der auch die Festung von Verona und die Festung Franzensfeste konzipiert hatte. Verantwortlicher Ingenieur vom Platze war Generalmajor Georg Eberle, der auch Oberingenieur beim Bau der Bundesfestung Rastatt war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die französische Besatzungsmacht Nauders als Depot. Das österreichische Bundesheer gab dann 1970 die Liegenschaft als militärisches Objekt endgültig auf, betrieb jedoch in der Nähe weithin Bunkeranlagen und Sperren (Feste Anlagen) während der Raumverteidigungsära.
Heute wird die Festung Nauders vom Museumsverein Nauders betreut, der auch Führungen durchführt.[2]
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