Stockum bildet zusammen mit Lünern seit 1968 eine Ortschaft der Stadt Unna. Es hat mehr als 300 Einwohner und liegt sieben Kilometer östlich von Unna und nur einen halben Kilometer nördlich der Bundesstraße 1 direkt am ehemaligen, mittelalterlichen Hellweg.[1]
Stockum gehörte im Spätmittelalter und der Frühen Neuzeit in eigener Bauerschaft (Stockhem) im Kirchspiel Lünern und Amt Unna zur Grafschaft Mark. Laut dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 hatten die 16 Steuerpflichtigen in der Bauerschaft zwischen 1 oirt und 6 Goldgulden an Abgabe zu leisten.[2] Im Jahr 1705 waren in der vergrößerten Bauerschaft Stockum 31 Steuerpflichtige mit Abgaben an die Rentei Hamm im Kataster verzeichnet.[3]
Die Deutung des Ortsnamens kann mit Siedlung am / im Niederwald umschrieben werden.[4]
Im 19. Jahrhundert gehörte die Landgemeinde Stockum bei der Errichtung der Ämter in der preußischen Provinz Westfalen zum Amt Unna-Kamen im Kreis Hamm. Im Jahr 1885 gab es in der Landgemeinde Stockum auf 304 ha Fläche, davon 256 ha Ackerland, 14 ha Wiesen, 1 ha Holzungen, 1 Wohnplatz, 43 Wohnhäuser mit 47 Haushaltungen und 289 Einwohner.[5]
Am 1. Januar 1968 wurde die bisherige Gemeinde Stockum mit der Stadt Unna zusammengeschlossen. Das bisherige Amt Unna-Kamen wurde aufgelöst.
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In Stockum befindet sich das kleinste private Stollenmuseum der Welt, die „Fröhliche Morgensonne“, mit über 1000 Ausstellungsstücken, vor allem solchen aus der Zeit von 1900 bis 1950. Aufgebaut von Horst Höfer, wird es an der Stockumer Wiese 4 für Führungen zur Verfügung gestellt.
Ortsnamenendungen mit -um (z. B. Bochum, Beckum, Stockum, von lat. teloneum = Zoll) und -heim (z. B. Nordheim, Dahlheim, Hildesheim, Mühlheim, Buchenheim) waren typisch für fiskalische Gründungen an wichtigen Fernstraßen, die nach der fränkischen Eroberung im Frühmittelalter (Schlacht am Süntel 782 n. Chr.) entstanden. Sie waren nicht groß und lagen direkt an damaligen Fernstraßen, um dort den Wegezoll zu kassieren (Jürgen Udolph (Memento des Originals vom 21. August 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uni-goettingen.de, Zentrum für Namenforschung Göttingen). Zu den Ortsnamenendungen s. a. Zoll (Abgabe).
Aloys Meister: Die Grafschaft Mark, Festschrift zum Gedächtnis der 300-jährigen Vereinigung mit Brandenburg-Preußen. 2. Band, Dortmund 1909, S. 28 – Auszug aus dem Schatzbuch der Grafschaft Mark von 1486 (Bauerschaft Stockum/Unna).
Westfälisches Schatzungs- und Steuerregister, Band 6, Münster 1980. Darin: Kataster der Kontribuablen Güter in der Grafschaft Mark 1705, Bearb. von Willy Timm, S. 54–55.
Michael Flöer: Die Ortsnamen des Ennepe-Ruhr-Kreises, der Stadt Bochum und der Stadt Herne, in: Westfälisches Ortsnamenbuch, Band 14, Bielefeld 2020, S. 233–235=hier Stockum (Witten)
Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Berlin 1887, S. 78–79, Online-Ausgabe.
M. F. Essellen: Beschreibung und kurze Geschichte des Kreises Hamm und der einzelnen Ortschaften in demselben. Verlag Reimann, Hamm 1985, ISBN 3-923846-07-X, S. 176.
Handbuch der Ämter und Landgemeinden in der Rheinprovinz und in der Provinz Westfalen, Preußischer Landgemeindetag West, Berlin 1931.
Otto Lucas: Kreis-Atlas Unna. Unna/Münster 1957.
Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 253.
Martin Bünermann, Heinz Köstering: Die Gemeinden und Kreise nach der kommunalen Gebietsreform in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1975, ISBN 3-555-30092-X, S. 152.
Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik (Hrsg.): Bevölkerung und Privathaushalte sowie Gebäude und Wohnungen. Ausgewählte Ergebnisse für Gemeindeteile. Regierungsbezirk Arnsberg. Düsseldorf 1990, S. 292.