Stirnbandibis

Art der Gattung Therisiticus Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Stirnbandibis

Der Stirnbandibis (Theristicus caerulescens) ist ein südamerikanischer Vogel aus der Familie der Ibisse und Löffler.

Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Stirnbandibis

Stirnbandibis (Theristicus caerulescens)
Rufe eines Stirnbandibis/?

Systematik
Klasse: Vögel (Aves)
Ordnung: Pelecaniformes
Familie: Ibisse und Löffler (Threskiornithidae)
Gattung: Theristicus
Art: Stirnbandibis
Wissenschaftlicher Name
Theristicus caerulescens
(Vieillot, 1817)
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Theristicus caerulescens

Der Stirnbandibis ist verbreitet, aber nicht sehr häufig im östlichen Bolivien, Zentralbrasilien und in den Chacos von Nordargentinien und Paraguay.

Aussehen

Der Stirnbandibis erreicht eine Körperlänge von 71 bis 76 cm. Das Gefieder ist uneinheitlich grauschwarz, je nach Lichtverhältnissen auch mit blauem Schimmer; der Schnabel ist dunkelgrau. Auffallend sind das weiße Stirnband und die üppigen grauen Schopffedern. Die Beine sind rot.

Stirnbandibisse weisen keinen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus auf.

Lebensraum

Der Stirnbandibis bevorzugt offenes Grasland, Weiden und Savannen, ist aber auch in Feuchtgebieten und an Tümpeln zu finden.

Ernährung

Die Nahrung des Stirnbandibisses besteht aus Insekten und deren Larven, Würmern, Schnecken und deren Eiern, seltener auch kleinen Amphibien. Laubmann fand im Mageninhalt eines Exemplars Fischreste und Stücke von Schnecken sowie Muscheln.[1]

Fortpflanzung

Der Stirnbandibis brütet nicht in Kolonien. Die Einzelnester werden auf hohen Bäumen in einer Höhe zwischen 8 und 20 m gebaut, meist in Wassernähe. Als Nestbaumaterial werden Zweige verwendet, zur Auspolsterung Gras und Blätter. Das Gelege von 2 bis 3 Eiern wird in ungefähr 28 Tagen ausgebrütet.

Etymologie und Forschungsgeschichte

Die Erstbeschreibung des Stirnbandibissess erfolgte 1817 durch Louis Pierre Vieillot unter dem wissenschaftlichen Namen Ibis coerulescens. Das Typusexemplar stammte aus Paraguay.[2] 1832 führte Johann Georg Wagler die Gattung Theristicus ein.[3] Der Begriff leitet sich vom griechischen θεριστικος, θεριστρον theristikos, theristron für zum Ernten, Sichel ab.[4] Der Artname »coerulescens« hat seinen Ursprung in lateinisch caerulescens, caerulescentis, caeruleus -bläulich, azurblau.[5] 1823 beschrieb Coenraad Jacob Temminck mit Ibis plumbeus ein Synonym zur Nominatform.[6] Plumbeus stammt von lateinisch plumbeus, plumbum bleihaltig, bleifarben, bleiern ab.[7] Félix de Azara nannte die Art Mandurria del curucau aplomado.[8] Alfred Laubmann lag für seine Analysen über Vögel von Paraguay ein Balg gesammelt von Hans Krieg (1888–1970) in Puerto Cassado vor. Laubmann betrachtete die Art als keineswegs selten in Paraguay. Hierbei bezog er sich auf zahlreiiche Nachweise in anderen Publikationen.[1]

Literatur

  • Félix de Azara: Apuntamientos para la historia natural de los páxaros del Paragüay y Rio de la Plata. Band 3. Impr. de la viuda de Ibarra, Madrid 1805 (biodiversitylibrary.org).
  • Josep del Hoyo, Andrew Elliott & Jordi Sargatal (Hrsg.): Handbook of the Birds of the World. 1: (Ostrich to Ducks). Lynx Edicions, Barcelona 1992, ISBN 84-87334-10-5.
  • Alfred Laubmann: Die Vögel von Paraguay. Band 1. Strecker und Schröder, Stuttgart 1939, S. 100 (google.de).
  • Coenraad Jacob Temminck: Nouveau recueil de planches coloriées d'oiseaux: pour servir de suite et de complément aux planches enluminées de Buffon (Tafel 103 & 104 & Text). Band 5, Lieferung 40. Legras Imbert et Comp., Straßburg 1823 (biodiversitylibrary.org).
  • Louis Pierre Vieillot: Nouveau dictionnaire d'histoire naturelle, appliquée aux arts, à l'agriculture, à l'économie rurale et domestique, à la médecine, etc. Par une société de naturalistes et d'agriculteurs. Band 16. Deterville, Paris 1817 (biodiversitylibrary.org).
  • Johann Georg Wagler: Neue Sippen und Gattungen der Säugthiere und Vögel. In: Isis von Oken. Band 25, Nr. 11, 1832, S. 1218–1235 (biodiversitylibrary.org).
Commons: Stirnbandibis (Theristicus caerulescens) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

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