Stefan Rhein (geb. 1958) ist ein deutscher Altphilologe. Von 1998 bis 2023 war er Vorstand und Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt.
Stefan Rhein promovierte 1987 in Heidelberg über Melanchthons griechische Gedichte. Von 1988 bis 1997 war Rhein Kustos am Melanchthonhaus in Bretten und seit 1994 außerdem Leiter der Reuchlin-Forschungsstelle der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Ab 2007 baute er die staatliche Geschäftsstelle Luther 2017 zur Koordination der bundesweiten Aktivitäten des Reformationsjubiläums auf.[1]
Stefan Rhein gilt als großer Kenner des Humanismus und der Zeit der Reformation. Seine Forschungsschwerpunkte sind Philipp Melanchthon, Johannes Reuchlin, Wissenschaftsgeschichte und die Theorie und Geschichte der reformationsgeschichtlichen Museen.[2]
(Quelle:[3])
- Philologie und Dichtung. Melanchthons griechische Gedichte (Edition, Übersetzung, Kommentar). 2 Bde. Diss. Heidelberg 1987. (Ausgezeichnet mit dem Preis der Heidelberger Akademie der Wissenschaften 1989)
- Philipp Melanchthon. Reformator – Lehrer Deutschlands – Weggefährte Luthers, Lahr 1996 (2. Aufl. 1997).
- Briefe für Europa. Internationale Wanderausstellung zum 500. Geburtstag Philipp Melanchthons, Karlsruhe 1997 (Texte zusammen mit A. Zwickl) (ungar. 1999; ital. 2000; slowak. 2000; franz. 2000).
- Der Beginn der Reformation: Wittenberg 1517, Spröda 2017 (engl. Übersetzung: The Beginning of the Reformation: Wittenberg in 1517, Spröda 2017).
- Johannes Reuchlin. Anmerkungen zu seiner Rezeption im 19. Jahrhundert, in: Badische Heimat 67 (1987), S. 310–320.
- Appunti sul rapporto fra Filippo Melantone e l’Umanesimo italiano, in: Memores Tui. Studi di Letteratura classica ed umanistica in onore di Marcello Vitaletti, hrsg. S. Prete, Sassoferrato 1990, S. 155–163.
- Johannes Reuchlin (1455–1522), ein deutscher „uomo universale“, in: Humanismus im deutschen Südwesten. Biographische Profile, hrsg. P. G. Schmidt, Sigmaringen 1993, S. 59–75 (Erweitert: Sigmaringen 2000, S. 59–76).
- Vergil oder die ‚Königskerze’. War Paracelsus Humanist?, in: Nova Acta Paracelsica 7 (1993), S. 45–71.
- Familie Reuchlin. Ein genealogischer Ausflug in die Zeit des Humanismus und der Reformation, in: Ettlinger Hefte 29 (1995), S. 63–71.
- Italia magistra orbis terrarum. Melanchthon und der italienische Humanismus, in: Humanismus und Wittenberger Reformation. Festgabe anlässlich des 500. Geburtstags des Praeceptor Germaniae Philipp Melanchthon, hrsg. M. Beyer/ G. Wartenberg, Leipzig 1996, S. 367–388.
- Philipp Melanchthon (1497–1560). Der Humanist unter den Reformatoren, in: „Nati sumus ad mutuam sermonis communicationem“/ „Wir sind dazu geboren, uns im Gespräch einander mitzuteilen“. Materialien zum Melanchthon-Jubiläum 1997, hrsg. Kirchenamt der EKD, Hannover 1997, S. 3–8.
- Johannes Reuchlin – „zu seiner Zeit ein Wunderzeichen“, in: Johannes Reuchlin – der Humanist : Begleitheft zur Ausstellung in der Leonhardskirche Stuttgart. Stuttgart, 2003, S. 17–31.
- „Mythos Luther“. Oder wie sich das Nachleben vom Leben löst, in: Mythos [s. oben II. 25], S. 30–37.
- Konfession und Museum. Ein Versuch, in: Wallfahrt ins Museum? Die Kommunikation von Religion im Museum mit Blick auf die Besucherinnen und Besucher, hrsg. H. Schwillus, Berlin 2013 (Religionspädagogik im Kontext ; 5), S. 127–149.
- Melanchthons Bücherschrank, in: Buch und Reformation. [s. o. II. 29], S. 213–239.
- Philipp Melanchthon und seine griechischen Dichterschüler, in: Hellenisti! Altgriechisch als Literatursprache im neuzeitlichen Europa, hrsg. v. Stefan Weise, Stuttgart 2017, S. 15–46.
- Vor 500 Jahren: Melanchthon kommt! Die Antrittsrede „Über die Neugestaltung des Universitätsstudiums“ vom 28. August 1518, in: Luther 88 (2018), S. 72–76.