Loading AI tools
deutscher Ägyptologe, Orientalist sowie Autor und Herausgeber in den Bereichen Religionsgeschichte und interreligiöser Dialog Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Stefan Jakob Wimmer (* 26. März 1963 in München) ist ein deutscher Ägyptologe, Orientalist, Hochschullehrer und Publizist. Seit 2016 ist er außerplanmäßiger Professor am Institut für Ägyptologie und Koptologie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Neben seiner wissenschaftlichen Tätigkeit engagiert er sich im interreligiösen Dialog.
Wimmer legte 1982 sein Abitur am Gymnasium München/Moosach ab, absolvierte eine Berufsausbildung zum Bankkaufmann bei der Commerzbank in Dachau und ging 1984 zum Studium der Ägyptologie und Archäologie an die Hebräische Universität Jerusalem, wo er dann auch Lehraufträge übernahm. Er arbeitete, teilweise leitend, an Ausgrabungen in Israel bzw. Palästina, Ägypten, Jordanien und Griechenland mit. Seit 1992 lebt er wieder in München; er ist Vater von drei Kindern.
1994 wurde Wimmer an der Hebräischen Universität Jerusalem in Ägyptologie mit einer Arbeit zur hieratischen Paläografie nicht-literarischer Ostraka promoviert. Er wirkte an diversen, auch internationalen Projekten mit (unter anderem „Deir el Medine online“, LMU[1]; „Philisterprojekt“, German-Israeli Foundation[2]; „Die ägyptische und orientalische Rubensohn-Bibliothek, aramäische Texte aus Elephantine“, Papyrussammlung Berlin[3]), war 1998 bis 2005 wissenschaftlicher Assistent von Manfred Görg an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität München und habilitierte sich 2008 an der Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität München. 2016 wurde er zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
Neben seiner Forschungs- und Lehrtätigkeit ist Wimmer hauptamtlich in der Orient- und Asienabteilung der Bayerischen Staatsbibliothek als Fachreferent für Hebraica, Jiddisch, Alter Orient und Ägyptologie tätig. Für das Dachauer Forum leitete er bis 1999 den Bereich Gedenkstättenarbeit in der KZ-Gedenkstätte Dachau.[4] In München konzipierte Wimmer unter anderem für Stattreisen München e.V. thematische Stadtrundgänge zu Juden und Muslimen in München, zum Alten Südlichen und Alten Nördlichen Friedhof.[5]
2001 gründete Manfred Görg mit ihm zusammen die Gesellschaft Freunde Abrahams für religionsgeschichtliche Forschung und interreligiösen Dialog. Nach Görgs Tod 2012 wurde Wimmer deren 1. Vorsitzender.[6] Er gibt mit Georg Gafus die Zeitschrift Blätter Abrahams. Beiträge zum interreligiösen Dialog und zusammen mit Wolfgang Zwickel die Schriftenreihe Ägypten und Altes Testament (ÄAT) heraus. Wimmer engagiert sich in der Initiative Münchner Forum für Islam des Imams Benjamin Idriz, wo er zeitweise als stellvertretender Vorsitzender amtierte und zur Zielscheibe islamfeindlich-extremistischer Gruppierungen wurde.[7] Er gehört zu den Organisatoren der Nymphenburger Gespräche, war Gründungsmitglied des Münchner Lehrhauses der Religionen von Rabbiner Steven Langnas und ist Mitglied im 2016 gegründeten Rat der Religionen in München.[8]
2006 wurde ihm der Dialogpreis des Interkulturellen Dialogzentrums München (IDIZEM) verliehen; im selben Jahr nahm er für die Freunde Abrahams den Förderpreis Münchner Lichtblicke des Ausländerbeirats der Landeshauptstadt München und der Lichterkette e.V. entgegen,[9] 2017 ebenfalls für die Freunde Abrahams den Bürgerpreis des Bayerischen Landtags.[10]
Bücher (Auswahl)
Herausgeberschaft (Auswahl)
Artikel
über 100 Fachartikel, Lexikonbeiträge, Rezensionen, Editorials
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.