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Der Stakeholder-Kompass ist ein strategisches Modell zur systematischen Erfassung der relevanten Anspruchsgruppen von Unternehmen (Kunden, Mitarbeiter, Geldgeber sowie Politiker und Journalisten als Repräsentanten der Gesellschaft) und der spezifischen Beziehungen zu ihnen – definiert durch Tausch und Kommunikation. Das Konzept des Stakeholder-Kompasses wurde von Lothar Rolke entwickelt und 2002 erstmals publiziert,[1] mittlerweile findet es auch Verwendung in Lehrbüchern zu Unternehmens- und Marketingkommunikation[2][3] sowie in Literatur zu nachhaltigkeitsorientierter Kommunikation[4] und zum Marketing-Controlling[5].
Lothar Rolke sieht im Stakeholder-Kompass ein Navigationsinstrument für das Kommunikationsmanagement im Unternehmen, um betriebswirtschaftlich ausgerichtet
Stakeholder erscheinen in diesem Modell zugleich als Repräsentanten spezifischer Märkte, in die sie durch Tauschbeziehungen eingebunden sind, und als Kommunikationspartner, die sich mit dem Unternehmen in einem medial gestützten Austauschverhältnis befinden. Durch diese Dualität ist beispielsweise erklärbar, warum Kommunikation in Form von Werbung, PR, Social-Media-Interaktionen etc. (Austauschbezug) marktadäquates, geldwertes Verhalten ausgelöst werden kann (Tauschbezug). Vereinfacht ausgedrückt, wie aus immaterieller Verständigung, Vermittlung von Informationen etc. am Ende materieller Erfolg wird.
Vier Märkte bilden für das Unternehmen die relevante Umwelt. Auf all diesen Märkten tauschen Unternehmen werthaltige Angebote (bzw. Nutzen) gegen entsprechende Gegenleistungen: Produkte und Dienstleistungen werden über einen zu zahlenden Preis auf dem Absatzmarkt veräußert, auf dem Beschaffungsmarkt Arbeitsleistungen gegen Einkommen verrechnet, auf dem Finanzmarkt Kapital und Zeit gegen Rendite gehandelt und auf dem Akzeptanzmarkt die „licence to operate“ gegen einen Netto-Nutzen (Steuern, Arbeitsplätze etc. minus Infrastruktur-Investitionen, Umweltbelastungen etc.). Und immer spielt der Austausch von Informationen und die Kommunikation zwischen den Unternehmen und den Marktrepräsentanten eine entscheidende Rolle.
Aus Sicht des Unternehmens ergeben sich daraus vier marktrelevante Kommunikationsfelder:[7]
Die Kommunikation des Unternehmens hat sich demnach sowohl interessensbezogen an den vier Märkten mit ihren Anspruchsgruppen auszurichten als auch prozessual an den beiden Achsen – also an der Wertschöpfung (direkter Wertbeitrag) und der Absicherung der Wertschöpfung, kurz: der Wertsicherung (indirekter Wertbeitrag). Gleichzeitig baut das Unternehmen bei anhaltendem Erfolg kommunikative Wertpotenziale (Wertaufbau) auf. Durch diese marktbezogene Modellierung der Stakeholder-Beziehungen des Unternehmens lassen sich die Wertschöpfungsbeiträge von Kommunikation systematisch rekonstruieren:[8]
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