Die Ortschaft Staffelde bildet sich durch die Ortsteile Arnim und Staffelde.[4]
Mittelalter bis Neuzeit
Im Jahre 1208 wurde ein Hermannus de Staphfeld als Zeuge in Sandau in einer Urkunde genannt.[5] Der Ort wurde 1215 erstmals als Stafvelde erwähnt, als Hermannus de Stafueld als Zeuge im campo pro Stafvelde auftrat.[6][7] Weitere Nennungen sind 1330 villam In Staffelde,[1] 1539 staffelt, 1540 staffeldhe, staffelth,[8] 1687 Staffelde[1] und auch 1804 Staffelde.[9]
Windmühle
Am 26. April 1653 war auf dem heutigen Windmühlenberg im Nordwesten des Dorfes eine Bockwindmühle errichtet worden, die Mitte des 20. Jahrhunderts einstürzte. Ihre Flügel ließen interessante Inschriften erkennen.[10]
Nördlich des Dorfes am Rande des Windmühlenberges befinden sich drei undatierte Grabhügelgruppen, die aus 34 Hügeln bestehen.[13]
Bei Staffelde wurden auf drei Fundplätzen aus spätrömischer Zeit Reste einer Siedlung geborgen, wie ein Perle aus Bernstein und ein Brennofen mit einer Abdeckung aus Rotlehm. Die Fundstücke werden im Altmärkischen Museum in Stendal aufbewahrt.[14]
Scherbenfunde deuten auf eine alt- und jungslawische Siedlung in der Nähe hin.[1]
Am 20. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Arnim nach Staffelde eingemeindet.[15]
Am 25. Juli 1952 kam Staffelde zum Kreis Stendal und am 1. Juli 1994 zum heutigen Landkreis Stendal.[16]
Am 1. Januar 1998 wurde die Gemeinde Staffelde in die Hansestadt Stendal eingemeindet[17] und wurde dadurch zu einer Ortschaft und einem Ortsteil von Stendal.
Ute Matthies ist die Ortsbürgermeisterin der Ortschaft Staffelde.[10]
Ortschaftsrat
Bei der Ortschaftsratswahl am 26. Mai 2019 gewann die „Freie Wählergemeinschaft Staffelde/Arnim“ (100 Prozent) und damit alle 5 Sitze. Gewählt wurden 2 Männer und 3 Frauen. Von 263 Wahlberechtigten hatten 200 ihre Stimme abgegeben, die Wahlbeteiligung betrug damit 76,05 Prozent.[26]
Die evangelische Dorfkirche Staffelde, eine ursprünglich dem heiligen Bartholomäus geweihte Chorturmkirche, ist ein romischer Feldsteinbau inmitten des Ortsfriedhofes, der mit einer Feldsteinmauer umgeben ist.[27] Eine dendrochronologische Untersuchung des Eichen-Dachwerkes des Kirchenschiffs lieferte ein Fälldatum um etwa 1179.[28] Da der Turm im Osten steht, gilt sie als eine der sieben verkehrten Kirchen der Altmark.
Mehrere Bauernhäuser und das Pfarrhaus stehen unter Denkmalschutz.
Der Feuerwehrverein Staffelde e.V. unterstützt die Freiwillige Feuerwehr im Ort.
In Staffelde steht ein Denkmal für die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkrieges in Form eines Tempels.[29]
Vor dem südlichen Ortseingang stand früher ein Stein, der den Sockel eines Kreuzes bildete. Das Kreuz stand auf einer bewaldeten Höhe etwa 50 Meter westlich des Weges nach Tangermünde.[30]Wilhelm Zahn berichtete 1899, dass der letzte Rest vor einem Jahrzehnt beseitigt wurde.[31] Beckmann berichtete 1753, dass sich an der Stelle zwei Adelige duellierten und dabei ihr Leben verloren. Sie sollen unter dem Kreuz begraben liegen.[32] Nach einer jüngeren Erzählung soll das Duell 1806 zwischen französischen Offizieren stattgefunden haben.[30]
Die Ruder-Olympiasiegerin Carola Hornig (* 1962) wurde in Staffelde geboren.
PeterP. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2105–2108, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes:Historisch-geographisch-statistisch-topographisches Handbuch vom Regierungsbezirke Magdeburg. Hrsg.: J[ohann] A[ugust] F[riedrich] Hermes, M[ichael] J[ulius] Weigelt. Zweiter, oder topographischer Teil. Selbstverlag und W.Heinrichshofen in Kommission, Magdeburg 1842, OCLC1071081004, S.303–304, 91. Staffelde (eingeschränkte Vorschauin der Google-Buchsuche).
PeterP. Rohrlach:Historisches Ortslexikon für die Altmark (=Historisches Ortslexikon für Brandenburg. Teil XII). Berliner Wissenschafts-Verlag, Berlin 2018, ISBN 978-3-8305-2235-5, S.2105–2108, doi:10.35998/9783830522355 (E-Book zur zweibändigen Druckausgabe).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.111, Nr. 536 (uni-potsdam.de).
Hermann Krabbo:Regesten der Markgrafen von Brandenburg aus askanischem Hause. Hrsg.: Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. 1. Lieferung. Duncker & Humblot, Leipzig 1910, S.117, Nr. 556 (uni-potsdam.de).
Wilhelm Zahn:Heimatkunde der Altmark. Nach Hinterlassenschaften des Verfassers bearbeitet von Martin Ehlies. 2. Auflage. Verlag Salzwedeler Wochenblatt, Graphische Anstalt, Salzwedel 1928, OCLC614308966, S.113 (Reprint 2018, SelbstVerlag Eugen& Constanze Gliege).
nach Friedrich Hoßfeld: Heinrich Sültmann:Die Ortsnamen im Kreise Stendal. In: Altmärkische Tageszeitung. Juli 1932, ZDB-ID2511766-X, Beilage „Die Altmärkische Heimat“.
Barbara Fritsch:Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Burgwälle, Steinkreuze und Großsteingräber. Hrsg.: Hartmut Bock (=Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, ISBN 978-3-935358-36-1, S.509.
Rosemarie:Die Altmark in spätrömischer Zeit (=Siegfried Fröhlich [Hrsg.]: Veröffentlichungen des Landesamtes für Archäologie – Landesmuseum für Vorgeschichte – Sachsen-Anhalt. Band50). Halle (Saale) 1997, S.390–391, 65–67.
Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr.18, 5.August 1950, ZDB-ID511105-5, S.274 (PDF).
Pfarr-Almanach oder die evangelischen Geistlichen und Kirchen der Provinz Sachsen der Grafschaften Wernigerode, Rossla und Stolberg. 19. Jahrgang, 1903, ZDB-ID551010-7, S.117 (genealogy.net [Volltext und Scan]).
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Der Stadtwahlleiter:Öffentliche Bekanntmachung Feststellung des endgültigen Wahlergebnisses der Ortschaftsratswahl in der Ortschaft Staffelde in der Hansestadt Stendal am 9. Juni 2024. Hrsg.: Hansestadt Stendal. 15.Juni 2024 (stendal.de[PDF]).
Ulf Frommhagen, Steffen-Tilo Schöfbeck:Städte - Dörfer - Friedhöfe. Archäologie in der Altmark. Band 2. Vom Hochmittelalter bis zur Neuzeit. Baumringdatierung - Verfahren der »Datierung von Bauhölzern«in der Altmark (=Hartmut Bock [Hrsg.]: Beiträge zur Kulturgeschichte der Altmark und ihrer Randgebiete. Band8). dr. ziehten verlag, Oschersleben 2002, S.487.
Wilhelm Zahn:Die Mordkreuze in der Altmark. Hrsg.: Paul Kupka im Auftrag des Altmärkischen Museumsvereines zu Stendal (=Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde der Altmark. Band I., Heft 2). 1899, ZDB-ID212026-4, S.47.
Johann Christoph Becmann, Bernhard Ludwig Beckmann:Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg. Fünfter Teil, I. Buch, II. Kapitel. Berlin 1753, Spalte 266 (uni-potsdam.de).