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Tunnelbauprojekt im österreichischen Bundesland Vorarlberg Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Stadttunnel Feldkirch ist ein im Bau befindlicher Tunnel in den Gemeinden Feldkirch und Frastanz im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Aufgrund seiner insgesamt vier Tunnelarme, die in einem unterirdischen Kreisverkehr zusammenlaufen, wird er auch als Tunnelspinne Feldkirch bezeichnet.
Eine in den 1970er Jahren geplante Anbindung Liechtensteins an das österreichische Autobahnnetz über eine Liechtensteiner Schnellstraße (S17) wurde nicht realisiert. Der in den 1990er Jahren geplante Letzetunnel wurde ebenfalls heftig kritisiert. Vor diesem Hintergrund entschlossen sich das Land Vorarlberg, die Stadt Feldkirch, die Marktgemeinde Frastanz und das Fürstentum Liechtenstein, ein „konsensorientiertes Planungsverfahren“ einzuleiten. Aus verschiedenen Modellen wurde die „Variante 5.3“ zur Realisierung ausgewählt und am 11. September 2013 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht, welche im Juni 2019 positiv abgeschlossen wurde.
Der Baubeginn erfolgte 2020 mit vorbereitenden Maßnahmen, 2021 wurde der Erkundungsstollen Altstadt angeschlagen. Die Inbetriebnahme ist für das Jahr 2030 geplant.[1]
Der enorme Aufwand für das Projekt wird mit der Überlastung des Feldkircher Stadtzentrums begründet. Der Durchgangsverkehr von Vorarlberg nach Liechtenstein fließe alternativlos durch die Stadt; eine (mautfreie) Umfahrung, wie bspw. Bregenz sie mit dem Pfändertunnel hat, fehle in Feldkirch.[2]
Die vier Tunnelarme mit einer Gesamtlänge von 3,95 km sollen sich in einem unterirdischen Kreisverkehr mit 70 m Durchmesser, welcher unter dem Stadtschrofen angelegt werden soll, treffen. Die vier von ihm ausgehenden Tunneläste haben folgende Daten:
Die Gesamtkosten wurden ursprünglich auf 226,5 Millionen Euro veranschlagt, im Mai 2017 wurde die Schätzung auf 250 Millionen Euro erhöht.[4] Im Juli 2022 ging die Landesregierung von 300 Millionen Euro aus. Darin sind zwar alle Vorarbeiten enthalten, dennoch bleibt offen, ob dieser, ohnehin schon erhöhte, Kostenrahmen gehalten werden kann.[5]
Es ist vorgesehen, die insgesamt ca. 1 Million m³ Ausbruchmaterial aus den Tunnels zum Ostportal des Tunnelastes Felsenau und ab dort weiter per Bahn zur Verwertung in das Brech- und Siebwerk Lorüns zu transportieren.[6] Dazu wurde ein Stück Gleis auf der einst zum alten Schattenburg-Bahntunnel führenden Trasse als Ladegleis wieder errichtet und 2019 nahe des Ostportals des jetzigen Bahntunnels mit einer Weiche an die Bahnstrecke Lindau-Bludenz angebunden.[7]
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